Samstag, 25. Dezember 2010

Bürgerrechtlern, Völker & Realität

"Wie wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtsstaat"

Bärbel Boley,
DDR-Bürgerrechtlerin

Das Problem mit den meisten Bürgerrechtlern in der DDR war, Sie glaubten an Konzepte, die nie wirklich vorhanden waren. Rechtsstaatlichkeit, Freiheit, Demokratie. Der Blick eines Ausserirdischen auf einen fremden Planeten, würde auch zu fehlerhaften Sichten über ein System / Planeten führen. Das Resultat, die meisten Bürgerrechtler haben resigniert, Ihre Seele verkauft oder sind schon tot. Um freiheitliche Konzepte durchsetzen zu können, wäre ein Volk nötig, das daran Interesse hat, wirklich frei zu sein, eigenverantwortlich zu handeln. Ein Volk, das nicht gewillt ist, sich von einem Bürokraten Apparat gängeln zu lassen, ein Volk das nicht bequem und denkfaul ist. Das Entscheidungen nicht nur zu gerne delegiert. Ein paar Bürgerrechtler reichen nicht. Die alte Regel ist, hast du die Macht, wirst du zum dem, was du immer verachtet hast. Das ist die einzige fast universell anwendbare Regel der menschlichen Natur. Einige wenige Personen wie Gandhi, mag man als Ausnahme sehen. Doch außer schöner Zitate hinterließen diese Personen auch nichts handfestes, oder wer möchte behaupten, dass die Welt dadurch besser wurde? Auch diese Personen haben nicht wirklich etwas verändert, betrachtet man es im Rückblick. Der Mensch hat ein großes Potential, die Welt zu einem Paradies zu machen, doch es wird erst Realität, wenn jeder Einzelne bereit ist Verantwortung für das Ganze zu übernehmen. Also lässt sich vermuten, das diese Spezies bis zum Ende ihrer Existenz, nur am Rande ihrer Möglichkeiten bleiben wird. Denn ihr fehlt der Mut dauerhaften, kollektiven Handelns. Die Menschheit bleibt vermutlich eine traurige Episode im Universum. So wie die Deutschen die Chance vertan haben, eine große, autonome Nation zu werden, die der Welt vorlebt, was Freiheit, sozialer Frieden und echte Demokratie sind.

George W. Lästerbacke