Sonntag, 11. Dezember 2011
Trickbetrüger als Holocaust Trittbrettfahrer und warum sich eigentlich kaum Jemand darüber aufregt.
Lieber Leser.
Ihr findet hier wenn ihr die Überschrift doppelklickt einen Link, zu einem Artikel, den ich gelesen habe und auch mit Euch darüber nachdenken wollte, wenn er sich hier im Beitrag nicht anklicken lässt, bitte den angegebenen Link in den Browser kopieren.
http://sunday-news.wider-des-vergessens.de/?p=1274
Nach der Lektüre des Artikels ist mir klar warum Keiner sich über Rainer Höß, Enkel des Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz bis 1943, der für seine Taten hingerichtet wurde aufregen will. Der Mann verhält sich im Prinzip wie ein opportunistischer Politiker. Er macht sich dabei die panische deutsche Koketterie der Politik mit den ewigen Erben der Kriegsverbrecher zu nutze.
Die deutsche Politik hat nie versucht Holocaust aufzuarbeiten, sondern nur zelebriert. Hier die Opfer, dort die Schuldigen. Die Erben der Opfer sind ohne jeden Makel und kritiklos zu bedauern, die Schuldigen hingegen haben Erben der Schuld zu sein und gefälligst nur auf Identitätslose, friedvolle Weltbürger umzuschulen.
Das hat natürlich zur Folge, das über Generationen eigene Prozesse entwickelt wurden, sich mit Holocaust und Kriegsverbrechen auseinander zu setzen. Was bei ganz privater Reflektion normal erscheint. Da immer nur vorgefertigte Meinungen produziert und gelehrt wurden. Abweichende eigene Überlegungen, waren nicht erwünscht. Doch wer glaubt eigentlich, das sich stereotyp vorgetragene Wahrheiten dauerhaft als solche durchsetzen? Mit der Zeit finden sich Zweifler, Wahrheiten Verdreher und Zeitgenossen, die immer Alles besser wissen. Besonders in Generationen, die Wahrheit nur noch als Hörensagen kennen. Dann verkehrt sich Wahrheit, die als Dogma vorgetragen wird, ohne wirklich gelehrt und gelebt zu werden, leicht bei denen, die weniger hinterfragen ins Gegenteil.
Ein Effekt von auswendig lernen und dogmenartiger Meinungsverwaltung. Der Meinungsprozess entwickelt sich dann, wie erwartet. Es gibt keine eigene Meinung mehr, also entwickelt Sie sich unbemerkt. Das ist ja auch kein deutsches Problem, das passiert überall auf der Welt, egal zu welchen Thema. Die Einen meinen, wir müssen jetzt eben dieser Identitätslose, friedvolle Weltbürger werden, die anderen fragen sich, ob das alles wirklich so gewesen ist und die Masse der Leute nehmen Fakten auf und werden desinteressiert. Es ist dazu alles gesagt, denken Sie und was habe ich damit zu tun? Irgendwelche verrückte Deutsche vor Jahrzehnten, die Juden und andere Bevölkerungsgruppen ins Gas geschickt haben. Es war schlimm, aber man will es nicht mehr hören. Man verweigert sich. Das ist die Realität.
Dieser Typ Rainer Höß ist nur eine traurige Randerscheinung von Trittbrettfahrern. Für die öffentliche Meinung völlig uninteressant, das ist das Problem. Darüber zu berichten ist langweilig oder aber für Einige auch politisch nicht korrekt. Die Deutschen werden zu Desinteressierten, ohne Sinn für reale Geschichte. Verfehlte Politik und Aufarbeitung in Sachen Holocaust nenne ich das.
Deshalb mag ich jüdische Satire und frage mich warum, noch Niemand diesen Rainer Höß mal so richtig unter Feuer genommen hat. Ist es Euch schon mal aufgefallen, das in Deutschland so gut wie Keiner echt viel intelligente Satire über Nazis macht? Sollten nicht wenigstens Juden in Deutschland anfangen, solche Leuten einzuheizen. Eine traurige und lächerliche Figur, die auch so aufs Korn genommen gehört. Diese Form der Auseinandersetzung mit dem Thema wäre hilfreich, doch haben die meisten Künstler scheinbar Angst davor. Da es heute ja auch über-lebenswichtig ist Quote zu machen.
Das Thema wird mittlerweile der öffentlich rechtlichen Nische überlassen. Aus Gründen der Ökonomie. Leute die an eigener Meinungsbildung interessiert sind, sehen Arte, 3Sat, Phönix ect. Aber was schaut die Masse? Klar privates TV wie RTL 2 und da punktet man mit einem Trickbetrüger wie Reiner Höß nur noch, wenn es "echte" Geschädigte gibt. Der Missbrauch der Geschichte und der Wahrheit scheint nicht interessant.
Die Frage warum keiner sich traut auf diesen Arsch zu schimpfen, ihn zu karikieren und damit zu entlarven? Ist das zu heiß, zu braun oder zu ätzend? Ist damit gestellt und beantwortet, zu heiß (?), nein eher zu langweilig, zu braun (?), der Höß doch nicht, er ist ein Farbwechsler, zu ätzend (?), auch nicht, da zu wenig, beziehungsweise keine reale Opfer.
Einfach nur gesteigertes Desinteresse, er gibt nicht genug Unterhaltungswert ab.
Das ist eine Realität, in einer Medienlandschaft, in der es entweder nur um Profit oder aber um mediales Wiederkäuen geht.
George W. Lästerbacke