Freitag, 8. Februar 2013

Der Staatsstreich (Episode I. Das Alexanderplatz Desaster)


Liebe Leser und Freunde.
Im Bereich Polit-Thriller ist mein Debüt-Buch "Der Staatsstreich" in der Rohfassung fertig gestellt. Ich stelle euch hier einige wenige Episoden als Leseprobe ein und hoffe, dass es euch neugierig auf mehr macht. Dem Zeitgeist folgend erscheint der gesamte Roman zuerst auf Amazon als eBook, wenn ich es schaffe im Dezember. Eine Print-Version ist angedacht.
Ich will dem Inhalt nicht vorgreifen, nur soviel sei verraten. Deutschland in naher Zukunft, das Land wird von verheerenden Terroranschlägen erschüttert, die politische Führung ist machtlos, die Bevölkerung in Panik. Doch vieles ist nicht wie es scheint.




Das Alexanderplatz Desaster

(Entwurf, Leseprobe)

Episode I.

Warten
Ich saß in einem alten Volvo 840, er stank furchtbar. Ein Geruch aus Öl, Schweiß und Zigarettenrauch lag in der Luft. Die hochsommerliche Vormittagssonne heizte den alten, unansehnlichen Schrotthaufen auf. Sein einst goldfarbener Lack war schon vor Jahren unansehnlich geworden. eine Handwerker Karre halt. Weiß der Teufel, wann der Besitzer den Wagen das letzte Mal gereinigt hatte. Doch das spielte auch keine Rolle, ich wartete auf den Auftritt meines Ensembles und ich war der Choreograf. Der alte, klapprige Volvo, war nur Mittel zum Zweck, wie alles andere in meinem Umfeld, das meinem neuen Leben bewegte. Ein unauffälliger mobiler Ort, um von dem ruhelos und hektisch an mir vorbeiziehenden Leben nicht wahrgenommen zu werden, in diesen wichtigen Minuten. Die mein erstes Meisterwerk aus Blut, Tränen und Angst über die Stadt zeichnen würden.

Vor mir lag Leipziger Straße, hinter mir lag die Leipziger Straße. Rechts und links fuhren in vormittäglicher Unruhe, Fahrzeuge mit unbekannten Zielen in den frühen Tag. Geschäftig steigen Menschen in ihren geparkten Fahrzeuge ein und aus, ein kommen und gehen. Ich war ein Niemand, unbemerkt in der geschäftigen Welt, rund um den Alexanderplatz
.
Mehr Polizei als üblich war zu sehen. Ein Tagung von Bundesbankern im “Park Inn“ Hotel verlangte ihre Aufmerksamkeit. Es galt eine erhöhte Terrorwarnstufe. Ich lächelte und drückte meine letzte Zigarette im Aschenbecher des alten Volvo aus. Bereit heute die Welt zu bewegen.

Berlin Grünau, zwei Stunden zuvor
Auf dem alten, etwas verwahrlosten Gehöft, da nur wenige hundert Meter von der Stadtgrenze entfernt lag, herrschte rege Betriebsamkeit. Aus dem Hauptgebäude kamen immer wieder junge Männer und verschwanden wieder darin, zwei Fiat Ducato mit der Aufschrift “Gebäude und Fassaden Reinigung Bernd Mindner“ und zwei Rettungswagen des Johanniter Rettungsdienstes standen nebeneinander mit geöffneten Hecktüren. In den Innenräumen der Fahrzeuge jeweils acht Fässer mit der Aufschrift „Ammoniumnitrat “ Darüber gestapelt miteinander verdrahtete Holzkisten und Propangas Flaschen. Die gesamte Konstruktion abschließend mit zwei an den Hecktüren montierten elektronischen Timern und Empfangseinheiten komplettiert. Diese Empfangseinheiten waren eine pfiffige Konstruktion aus Radioweckern und Handyinnenleben, die es so noch nicht gab. Doppelt abgesicherte Zündmechanismen, die jeder halbwegs begabte Elektronikfreak mit etwas Geschick zusammen basteln konnte, aber eben nicht Handelsüblich. Erdacht von mir, um sicherzustellen, dass sie auf jeden Fall ihre mörderischen Signale zum von mir gewünschten Zeitpunkt abgeben würden. Zwar glaubte ich das sie im Glauben an ihre göttliche Mission im Auftrag Allahs bereit waren zu sterben, doch ich vertraute meinen Dschihadisten nicht zu einhundert Prozent. Wer weiß, welcher dieser vermeintlichen heiligen Krieger nicht doch in der letzten Sekunde kalte Füße bekommen würde. Einhundert prozentiges Vertrauen, ist eine Sache für Gläubige, nicht für Menschen, die ein echtes Ziel haben. Deshalb habe ich auch auch zwei Mann Besatzung pro Fahrzeug, so kontrollierten sie sich selber.

Doch von diesen Überlegungen wussten sie natürlich nichts. Für sie war ich der deutsche Konvertit, der mit Feuereifer die Botschaft ihres Propheten verbreitete, bestens militärisch geschult ist und zum Anführer geboren war. Ich würde mit Freuden, Glaubensbrüdern oder wie immer man mein Gefolge intellektueller Nieten bezeichnen will, für ihre Sache in den Kampf ziehen, als Märtyrer sterben um meine Belohnung im Paradies zu empfangen.

Das Glaubten sie wirklich. Eine Bande von Strolchen und Banditen, die plötzlich aus verschiedensten Gründen zum Glauben fanden und nun ihr Seelenheil retten wollten, durch unselige Selbstmord Attentate. Ich hatte sie in diversen Moscheen des Landes aufgelesen und ihnen ein Ziel und ihrer Existenz einen Sinn gegeben. Nun waren sie bereit alles zu tun, was nötig war, um ihrer wirren, menschenverachtenden Religion zu dienen und mir. “Gott will es“ klang es in meinem Kopf, ich lächelte amüsiert in mich herein.

Es war als hätte sich Gott direkt von ihnen abgewandt, aber diese verblendeten Dummköpfe wurden noch Allah ist groß brüllen, bevor sich ihre kleine, unbedeutende Existenzen buchstäblich in kleine Teile über Berlin verteilen würden. Diese Leute machten mich krank, wie diese stupide Masse Mensch, die sie angreifen würden. Diese Menschheit, die ihre Seele an den Konsum und das Märchen von der Demokratie verkauft hatte und wo jeder, Jedermanns Feind geworden war.

Gestern war ich im Multiplexkino am Ku'Damm, habe mir einen Western angesehen, da gab es in zwei Stunden mehr Tote, als ich auf dem Balkan in meinen ersten zwei Monaten gesehen habe. Die Kids saßen das futterten Popcorn und unterhielten sich prächtig. Mord und Totschlag als Popcorn Kino und als Vorprogramm Konsumwahn. Was für eine verfickte Welt das doch geworden ist, hier im Land der Dichter und Denker.

Auf dem Weg zum Alexanderplatz sah ich in die Gesichter der eiligen Passanten, lächelte eine hübsche Polizistin an und betrachtete gelassen die versprengten Touristengruppen. Eine Gruppe geschäftiger Asiaten hantierte pausenlos mit ihren Digi Cams, als wollten sie jede Sekunde Alexanderplatz akribisch dokumentieren, hingen dabei an den Lippen ihres Reiseführers. Einige von ihnen würden heute vermutlich, die besten Fotos ihres Leben schießen.

Ich schaute auf meine Uhr, 10.13 Uhr. Noch 17 Minuten. Ich holte mir eine Latte Macchiato beim Alex's Bäcker und ließ mich auf einer der vielen Bänke nieder, um dem bunten Treiben und der Vitalität dieses Platzes zu folgen. Hätte ich nur das Bild der Menschen hier vor Augen, nichts hätte mich dazu bringen können, sie Lektionen zu lehren, wie ich sie nun dem Land erteilen würde. Diese quirlende Leben vieler Tausend, die hier in Frieden den Frühsommertag genossen oder nur vorbei eilten, um andernorts ihrem Tagwerk nach zugehen.
Doch die Welt war so viel anders geworden, ein quälender Vorhof der Hölle, voll maskierter Menschenroboter, die vergessen haben, was es bedeutet zu Leben, die nur noch des Anderen Hölle waren. Der Ignoranz willen.
Sie waren, wie diese Fundamentalisten, die mir folgten, dumme Fanatiker mit oder ohne Glauben. Mit wertlosen Werten, die sie in dem Moment verrieten, wenn es um ihren eigenen, kleinen, verschissenen Arsch ging. Keine Welt die Gnade brauchte, sondern eine Welt, die Lektionen brauchte.Lektionen, die vielleicht, aber nur vielleicht wieder den Menschen zu tage förderten. Das soziale Wesen, dem die Gemeinschaft etwas bedeutet.

Die Geschäftigkeit der Menschen lenkt mich ein wenig vom Kommenden ab. Das Wetter war ideal, um sich an den Flanierenden zu erfreuen, die Meisten mit festen Ziel, Andere nur bei der Entdeckung der Stadt. Besonderes Augenmerk schenkte ich den jungen Mädchen. Unschuldig wirkend, in sommerliche Leichtigkeit gekleidet.

10.19 Uhr.
Lange hatte ich auf diesen Zeitpunkt hingearbeitet. War ich der falsche Freund von verblendeten, manchmal sogar intellektuellen Losern und ihrem Gefolge von Halbaffen. Ich ihr Führer, der ein Gesicht hatte, das sie nicht kannten. Dieses Gesicht, dass sie auch nie wieder sehen würden, nach 10.30 Uhr.

Mein Uhrwerk lief mit der Präzision einer Atomuhr. Fahrzeuge näherten sich ihren Standorten, wirre Gedanken transportierend, mein Mittel zum Zweck.
Ich spürte den angenehmen Geschmack des warmen Latte Macchiato's , ein wenig zu süß geraten, doch das störte mich nicht.

10.24 Uhr.
Ich ließ das Leben auf dem Alexanderplatz an mir vorbei gleiten, das Park Inn Hotel im Blick und mich am Anblick der Weltzeituhr erfreuend. Dieses sozialistische Relikt, erinnerte mich an unbeschwerte Jugendzeiten in den ich mich in die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik absetze, um ab und zu, dem piefignen Niveau meiner heimatlichen Kleinstadt zu entfliehen. Meine Beobachterposition war ideal und komfortabel.
Ich dachte an den Besitzer des Volvos, sein erstaunten Blick, als er getroffen von meiner Kugel auf seinen Fahrersitz zusammensackte und sein Blut neue Wege über den aufgefalteten Stadtplan zeichnete. Er sorgte sich nicht mehr, er wartete still im Kofferraum seines Autos. Nichts würde ihn mehr berühren, er wusste nicht, das er Teil des Großen sein würde. Er war nur ein weiteres Opfer vom Alexanderplatz, irgendwann am Ende, wenn die Polizei die Akte schloss.

10.25 Uhr
Ich wählte die erste Telefonnummer.
Über dem Alexanderplatz lag bereits, diese anfangende brütende Hitze eines heißen Sommertages, als ich das Grollen der, durch die umstehenden Gebäude gedämpfte Explosionsgeräusche hörte. Ein kurzes dumpfes Knallen, eher sonor klingend, als zerstörerisch. In meiner Vorstellung konnte ich den belebten Parkplatz aus der Vogelperspektive sehen. Ein zerfetzter Volvo 850, Rauch, Flammen von auslaufenden Benzin, stark beschädigte, benachbarte Fahrzeuge. Herumfliegende Trümmer brachten den anliegenden, fließenden Verkehr zum erliegen. Weit entfernte Geräusche quietschender Bremsen und aufeinanderprallenden Bleches. Abrupte Vollbremsungen, darauf folgernde Auffahrunfälle, das Verkehrschaos brach los. Vermutlich hatte die Bombe auch einige Passenten verletzt. Nicht notwendige Kollateralschäden, doch das ist Terror, Sprengstoff kennt nur ein Ziel, sich explosionsartig auszudehnen. Er kennt keine spezifischen Opfer, unterscheidet nicht zwischen gut und böse.
Die Sicherheitskräfte waren nun alarmiert. In die Besucher Scharen der Wirtschaftstagung im Park Inn Hotel, würde jetzt sehr schnell Bewegung kommen.Die Polizei und Secruity würden umgehend eine Evakuierung der Tagung veranlassen. Ich schlürfte an meinen Latte Macciato.

10.28 Uhr.
Der vor weniger als einer Stunde in der Tiefgarage des Park Inn Hotel geparkte Transporter der Reinigung Bernd Mindner erwartete seine Aufgabe zu erfüllen, in diesen Moment sollte der zweite Lieferwagen laut der GPS Anzeige auf meinen Smartphone in das Parkhaus eingefahren sein und einen geeigneten Standort suchen. Die GPS Anzeige war erloschen. Der Standort war nun egal, das wussten nur die Fahrer nicht. Ich wählte die zweite Kurzwahlnummer im Speicher.
Dabei stellt ich mir die Unruhe und Irretation unter den Tagungsbesuchern vor, die in diesen Augenblick von den Sicherheitskräften aufgefordert wurden, das Gebäude zu verlassen, da in der Nähe eine Gefahrensituation entstanden sei.

Ich lächelte, das kalkulierbares Szenario einer Hollywood-Kulissen, nur um so vieles lebendiger. Authentischer und Lebensnah.

Die Stimme des Redners der Tagung der Finanz Eliten wurde abrupt von einer Lautsprecherstimme der hausinternen Sound und Sprechanlage unterbrochen, eben als er wiedermal auf die Notwendigkeit des globalen Agierens der deutschen Finanzinstitute hinwies. Sie forderte im Namen der Polizei alle Anwesenden auf, das Hotel umgehend durch den Haupteingang zu verlassen, als ein schweres Grollen das Gebäude erzittern lies. Verwirrung und Entsetzen auf den Gesichtern, unkontrollierbare Panik setze ein. In der Hauptsache in schwarze Anzüge gekleidete Banker und Politiker fingen an aus den Ausgängen zu quellen, hetzen in Richtung Foyer und Haupteingang. Überrannten, was und wer im Wege stand oder nicht mithalten konnte. Schmerzensschreie gestürzter und desorientierte Finanzhaie und anderer Besucher erfüllten die Hallen, das Gebäude zitterte unter den exzessiven Druckwellen der beiden Detonationen in der Tiefgarage.

Das dumpfe Grollen einer, dieses mal weit schwereren Detonation, war zu hören. Ich hatte soeben auch die dritte Telefonnummer gewählt. Der Klang der ersten Detonation in der Tiefgarage war noch nicht verklungen, da erfüllte das nächste Grollen das Haus. Ungebändigte Wut einer zweiten heftigen Explosion, die das Gebäude erschütterte. Ich sah das Gebäude des Park Inn Hotels erzittern, tatsächlich war der siebziger Jahre Bau in Bewegung. Ich wusste was 1000 Kilogramm Semptex anrichten konnte, verstärkt durch verdichteten Kunstdünger. Es war trotzdem beeindruckend, wie das Gebäude sichtbar in Schwingungen versetze wurde, erschüttert an seiner Basis. Wie ein lichter Schleier löste sich Putz, zerstäubt durch die Schwingungen der Druckwellen, ließ die kantigen Konturen des Holiday Inn weicher erscheinen, bis sich in Fassade und Glasfront erste Spuren der Wirkung der Explosion zeigten.

Die in der Sonne strahlenden Fensterfronten barsten, stürzten in Bruchstücken in die Tiefe. Kaskaden aus Millionen Teilen kleinster Splitter ergossen sich über die Menge vor dem Hotel. Über die Treppe des Haupteinganges versuchten panische, entsetze Menschenmassen ins Freie zu gelangen. Teils gelang es, teils wurden sie von herabstürzenden Glas und kleineren Fassadenelementen zu Fall gebracht. Verzweiflung und Wehklagen brach sich an den Gebäuden des Platzes.

Jetzt bedauerte ich die Entfernung. Ich konnte mein Werk nicht in voller Schönheit genießen. Doch einige Web Cams würden es aufzeichnen.

10.29 Uhr.
Rauchschwaden fingen an, aus dem Gebäude zu dringen, vermischten sich mit Staubschleier, Trümmerteilen und Panik. Der Schwall panischer Menschen, die aus dem Park Inn flüchtete, wuchs. Der Alexanderplatz war ein Schrei aus Panik, Entsetzen und Verwirrung. Zufällige Passanten, Touristen und Teilnehmer der Wirtschaftstagung mischten sich in einer seltsam wirkenden verängstigten, chaotischen Hektik. Man hätte erwartet vom Platz flüchtende Menschen zu sehen. Doch eher das Gegenteil war der Fall, der Platz füllte sich zusehends. Völliges Chaos herrschte.

10.30 Uhr.
Erste Sirenen von Rettungsfahrzeugen waren zu hören, zwei Johanniter Rettungswagen waren zu erkennen. Über Seitenzufahrten bahnten sie sich den Weg in Richtung Park Inn Hotel. In der Menschenmenge bildeten sich Spaliere, ich konnte kaum noch etwas von dem Geschehen vor dem Hotel sehen. Es war egal, ich wusste das die Rettungsfahrzeuge, die perfekte Position in der Menge einnehmen würde. Keiner würde sich in dieser Fleisch gewordenen Menge Angst und Verwirrung fragen, wieso eine Minute nach den Explosionen bereits Rettungskräfte am Katastrophenort eintrafen. Unter den Menschen keimte nur Hoffnung auf Hilfe im unbeherrschbaren Chaos.
Rauchschwaden drangen nun immer stärker aus dem Hotel, den Platz zu verhüllend. Schreie und Angst beherrschten das Szenario, als ich berstende Geräusche vernahm. Ich schaute an der Fassade des Park Inn Hotel herauf. Ich war überrascht, es schien, als erzitterte es wieder, doch keine Explosionen. Das Gebäude arbeitete in seinen Strukturen, ganze, überdimensionale Teile der großen Fassade begannen sich jetzt zu lösen, stürzten donnernd und tosend in die Tiefe. Ich war jetzt so blind, wie viele Menschen auf dem Platz, sog nur noch Details in mich. Die Rettungswagen erreichten in dieser Sekunden ihre vorbestimmten Positionen in der Menschenmenge. Einen Wimpernschlag entfernt, würde sich das Schicksal meines Gefolges erfüllen. Die Tiefgarage des Park Inn und der Alexanderplatz, ihre Ziele, mein Spiel. Keiner durfte überleben, mich enttarnen, dass waren meine Regeln. Ich wählte Telefonnummer vier und gleich darauf Nummer fünf.

Noch während ich aufstand, sah ich die gewaltigen, fast zeitgleichen Detonationen, spürte ihre Druckwelle aus hundert Metern Entfernung und dann für Augenblicke Stille. Ich nahm das Akku aus dem Handy und ließ es in einen Gulli fallen. Das Smartphone würde ich später beseitigen. Schatten von Angst, Grauen und Tod, lagen über dem Platz. Eine Blutspur. Es war Zeit zu gehen.

Die Autos glitten an mir vorbei, die Autobahn war belebt. Doch ich hatte Zeit, fuhr entspannt auf der A10 Richtung Hamburg, genoss die vom Sonnenschein überflutete Landschaft und lauschte den hektischen Meldungen im Radio. Erst verwirrte ich die Hauptstadt und nun das ganze Land. Das waren mehr als die obligatorischen fünfzehn Minuten Ruhm. Ich habe noch viel zu tun.




© George W. Lästerbacke