Donnerstag, 22. Juni 2017

Die wehrhafte Türkische Mutter


Neulich hab ich wieder etwas dazu gelernt. Lege dich nicht mit einer türkischstämmigen Mama an. Nicht, dass mir aus meinen Zeiten, in den ich in Berlin lebte, nicht bekannt war, wie resolut diese Damen sind, wenn es um Kinder und Familie geht. Doch dieser Vorfall über den ich euch heute berichte, den kann man nur noch als wehrhaft und Mustergültig beschreiben. Wie immer eine Geschichte aus dem wahren Leben einer kleinen Stadt.

Wir sind seit Jahren mit einer Deutsch-Türkin befreundet, die in Kreuzberg aufgewachsen ist. Super Frau, voll integriert, wie das heute politisch korrekt heißt und verheiratet mit einen Prachtexemplar von Deutsch-Türken. Er ist selbständig und arbeitet hart, sie hat voriges Jahr ihr viertes Kind bekommen und ist Vollbluthausfrau und Mutter. Manchmal beneide ich den Kerl sogar, um so ein Exemplar von Frau. Denn sie hat es echt drauf, so als Mutter.

Ehrlich, die beiden sind strammer Deutsche, als viele, die sich immer als echte Deutsche bezeichnen. Wobei ich die Beiden als Deutsche betrachte, nur mit den Vorteil, zwei Kulturen assimiliert zu haben. Und Beide sind nebenbei erwähnt praktizierende Moslems, nur eben keine Fanatiker. Auch zu Merkels „Flüchtlingskrise haben sie ihre eigene Meinung. Als Erbdeutscher wäre ich da schon Nazi.

Aber die Beiden dürfen ja denken und sagen, was sie wollen. Und sagen das auch deutlich, sie meinen, ihr Deutschen habt doch einen Knall, alles und jeden hierher zu holen, ohne Bedingungen und Kontrolle. Dabei sind sie nicht mal Erdolf Fans. Eine Erkenntnis, die wir uns als Ureinwohner verkneifen sollen. Sonst sind wir HateSpeecher und Nazis.

Doch nun zur Story:
Wir sind auf dem Spielplatz, unweit der Wohnung unserer Freundin. Ein "Gast", der mit anderen eine Wohnung über ihr zugewiesen bekommen hat, und dort regelmäßig ab 23.00 Uhr lautstark feiert, telefoniert und herum krakelt, beschwerte sich über ihre vorm Haus spielenden Kinder.

Weil er wohl mit anderen Gästen auf der Bank des Spielplatzes palavern wollte. Sie erwiderte auf seine Beschwerde nur, das hier ein Spielplatz sei, hier dürfen Kinder toben und Krach machen. Er antwortete darauf, in erstaunlich gutem Deutsch. Nicht wenn wir hier sind. Sie erwiderte, in Deutschland ist das eben so, gewöhne dich daran oder geh in dein Land zurück.

Darauf wurde der Gast richtig ausfallend und fruchtig. Er versuchte unserer Freundin zu greifen. Sie hielt ihn auf Abstand und keifte ihn an, mein Mann arbeitet täglich 12-13 Stunden, um uns hier ein gutes Leben zu ermöglichen und du palaverst hier auf dem Spielplatz mit Leuten herum, die unsere Steuergelder verbraten.

Zu gut deutsch wollte sie in ihrer Rage ja nur ausdrücken, das man hier keine Sonderrechte hat und als Gast heimische Regeln zu akzeptieren hat. Womit sie realistisch gesehen, ja vollkommen recht hat. Denn als Gast mit staatlich alimentierten Lebenswandel in Vollpension, ist man Bittsteller, nicht Forderer. Und das Mindeste, was man von Gästen erwarten darf ist, das eingespielte Regeln des Gastgeberlandes Gültigkeit haben. Und wenn ich diese nicht kenne, dann muss ich mich um so mehr bemühen, diese zu erlernen.

Doch der Gast mit dem Macho Benehmen wurde richtig pampig nannte sie Schlampe und wurde wiederum Handgreiflich.

Grade als wir eingreifen wollten geschah das erstaunliche. Man sagt landläufig im Deutschen, man sah bei unserer Deutsch-türkischen Freundin die Jalousien herunter gehen. Die 160 cm kleine Frau stürzte sich auf den Gast, kickte ihn zu Boden und …. Eben da klingelte mein Telefon.

Hier muss ich anmerken, nur für den Fall, das mich mal die Polizei fragt, ich habe nichts gesehen, da ich grade einen Anruf annehmen musste.

Nun jedenfalls lag der Gast plötzlich da und hatte eine gebrochene Nase, ein blaue Augen und wohl auch Zahnverlust. Als der Notarzt und die Polizei eintrafen, sagte die kleine Frau nur, die übrigens keine Schramme hatte, gib mir mal jemand bitte eine Zigarette. Ich muss mich erst mal abregen.

Ich denke, diese Frau hat das Zeug zu einer Integrationsbeauftragten.

In jeden Fall, habe ich deutlich Respekt vor so einer wehrhaften Frau, die sich weder beleidigen, noch verprügeln lässt. Auch wenn der Gast nun Anzeige erstattet hat, auf dem Spielplatz haben alle nur gesehen, das sich unsere Freundin zur Wehr setzte und Zivilcourage zeigte. Jeder weiß nun, was es bedeutet, jemanden Manieren einzubläuen.

Natürlich gibt es genug Gäste, welche sich zu benehmen wissen und bereit sind unsere Regeln zu akzeptieren, davon bin ich überzeugt Aber einige müssen ihre Lektionen eben so lernen, auch das ist eine Wahrheit. Denn das Böse kann man bekämpfen, nur der Dummheit ist man wehrlos ausgeliefert, besagt ein altes polnisches Sprichwort.

George W. Lästerbacke