Dienstag, 9. April 2019

Ich, die Öko-Sau


Erst einmal zur Oko-Sau. Wir alle sind dass, auf die eine oder andere Art, wir müssen uns nur selbst beobachten. Und besonders der Öko-Aktivist, der grade seinen Protest gegen meine Aussage in sein Smartphone tippt oder krakeelend und Schule schwänzend Freitags protestiert, muss das noch begreifen. Ich will niemanden belehren, aber euch zeigen, dass man selbst viele kleine Dinge ändern kann und fange beim meinem Plastikmüll an.

Ökologisch und gesünder Leben, geht das heute überhaupt noch? Das fragt sich so mancher von euch, doch umsetzen wollen, wir es nur halbherzig. Obwohl wir es können. Vielleicht sind wir eine halbherzige Spezies, die dazu neigt dumm zu sein. So fühlt sich die Welt jedenfalls für mich an.
Ich beobachte die Menschen gerne, viele sind Ignoranten, andere machen alles voller Leidenschaft, viele eher Lustlos, nur die, die einfach das Richtige tun, die sind sehr dünn vertreten. Deshalb erzähle ich euch mal, wie wenig kompliziert es ist, selbst nicht die kleine Umweltsau zu sein, die, die meisten von uns sind.
Dass man, wenn man sich von Plastikverpackungen, um Gurken, Obst, Gemüse und Wurst fernhält, auch gleich noch etwas Positives für Seine Gesundheit tut, von Schimmelsporen bist Weichmachern in Verpackungen, dürfte ohnehin klar sein.

Das Ganze hier ohne erhobenen Zeigefinger. Ein Öko-Aktivist bin ich sicher nicht, eher ein Öko-Egoist. Denn ich habe gute Gründe, warum ich so lebe, wie ich lebe. Ganz einfach, oft ist mein Lebenswandel gesünder und spart am Ende sogar Geld. Dass ich so, ganz nebenbei noch Plastikmüll vermeide, der weder Sinn macht noch unserer Umwelt zuträglich ist, dass ist nur ein zufälliger Nebeneffekt. Und wer sich am Ende der Lektüre auf die Politik beruft, etwas von "er bezahlt Gebühren" erzählt und "wir ändern sowieso nichts", der hat den Text überhaupt nicht verstanden. Es geht nicht um das Versagen der anderen, es geht darum, selbst etwas für sich richtig zu machen.Kein Umweltschutz zum Selbstzweck, sondern aus Eigennutz.

Als die halbe Welt anfing mit Jutebeuteln und Kühltaschen herum zu laufen, tat ich das auch. Fatales Fazit nach einem Jahr, gefühlte 1000 Jutebeutel und Kühltaschen im Haus. Ich hätte damit umziehen können, so viel Stauraum hatte ich angespart. Und ja, natürlich fahre ich Auto, denn dass macht für mich in der aktuellen Gesellschaft noch Sinn. Nur nütze ich es nicht für jeden Weg, denn die Natur gab mir auch zwei Beine und der Intellekt erschuf das Fahrrad, was ich täglich ca 50 Kilometer bewege. Dass allerdings auch, der persönlichen Fitness wegen. Doch einkaufen fahre ich mit dem Auto und wer macht das nicht?Es sei denn, er muss sich das Leben unnötig schwer machen oder er hat eben kein Auto.
Ich dachte also beim Einkauf um, ich kaufte mir zwei Kühlrucksäcke. Einen für das Auto und einen zu Hause. So dass ich, nie beide gleichzeitig vergessen konnte. Einmalige Ausgabe, etwa 80 Euro. Diese halten jetzt seit ca 15 Jahren. Kein Vergleich zu den Kosten für ständig neue Jutebeutel oder Kühltaschen. Lebensmittel kaufe ich nur noch frisch, möglichst ohne Verpackung. Ich begann außerdem, Verpackungen im Laden abzugeben. Das Resultat, nach einigen Übungsstunden, ich produziere in einem 3 Personenhaushalt pro Woche noch etwa 30 Liter Abfall. Darunter extrem wenig bis keinen Plastikmüll. Ich bereite das meiste an Essen selbst zu und habe somit im allgemeinen Kontrolle über die Inhaltsstoffe des Essens. Auch beim Grillen, verwende ich längst keine Wegwerfartikel mehr, sondern normales Geschirr und Besteck. Ich habe angefangen, einfach nachzudenken und spare seitdem viel Geld, dass ich wiederum in bessere Lebensmittel investieren kann. Jeder hat es selbst in der Hand, sparsam, effizient und wenn er das möchte, Umweltfreundlicher zu leben.

Fang einfach an, so zu leben, wie ich und ihr werdet sehen, es gibt euch das gute Gefühl, nicht ständig Teil eines Problems zu sein, sondern ein kleiner Anfang der Lösung. Denn die wahre Macht hat der Verbraucher. Und wer dann möchte, kann auch noch als Aktivist versuchen, den Rest der Welt vor den, die Umwelt verdreckenden Konzernen zu retten. Ich habe mit meinem kleinen Anteil jedenfalls, schon mal damit angefangen, so wie es jeder kann. Das große Problem des Plastikmülls, ist nämlich nur zum Teil Schuld der Industrie, die sich dumm und dämlich damit verdient. Würdet ihr diese Angebote einfach nicht nutzen, gäbe es auch bald keine Industrie mehr, die Dinge verkauft, die keiner will, möchte oder wirklich braucht.

Und ich versichere euch, es lebt sich ganz hervorragend ohne Plastik, man muss es nur mal versuchen. Unsere Omas nahmen noch Gläser, Schüsseln und Holzboxen um Lebensmittel zu verwahren oder zu konservieren. Alles das gibt es heute noch zu kaufen. Ganz ohne dusslige Tupper-Dosen & Co.

George W. Lästerbacke.