Samstag, 19. November 2016

Bin eben mal die Welt retten?


Sicher könnte ich die Welt retten, jeder könnte das, wenn er genug Hirn hat und es zu benutzen weiß. Wir reden letztlich nicht von der Quadratur des Kreises, sondern oft von einfachen Problemen. Der Haken ist nur, die Welt wimmelt vor großen und kleinen Egomanen, die entweder Teil des Problems sind oder aber Ignorant gegenüber offensichtlichen Lösungen. Es gibt ganze Gruppen von Idioten, organisiert in Parteien, Verbänden und ominösen Clubs. Die sich als Lobbyisten für Probleme etabliert haben, sie schaffen diese Probleme nämlich erst. Die Welt retten heißt aber, ganzheitliche Lösungen zu finden, die allen nützen, dem einem mehr dem anderen weniger, nicht immer neue Probleme zu schaffen. Solange ich auf Empfindlichkeiten jeder Art von Individuum, Interessen und Lobbyisten achten muss, wird die Rettung der Welt bestenfalls aus faulen Kompromissen bestehen.

Nebenbei bemerkt, das wir in einer Welt leben, in der der Kapitalismus in verschiedensten Ausprägungen dominiert, dieser Umstand erleichtert die Rettung der Welt eben auch nicht. Zins und Zinseszins haben die menschliche Moral verdorben. Die meisten, uns gepredigten Werte sind hole Phrasen, Staaten werden von gekauften Deppen geführt und Otto Normalverbraucher, also wir, ist streckenweise so verblödet, dass er sich kaum noch einen Schnürsenkel selbst binden kann. Verblödung wäre ein großes Thema, doch bei denen, die es merken, renne ich offene Türen ein und der Rest der Ottos bemerkt es nicht mal, wie degeneriert er vom medialen Konsum und vergammelten Bildungssystem ist. Verblödung tut eben nur weh, wenn man sie bei anderen bemerkt.

Die Meinungen der lautesten Schreihälse wird heute wahrgenommen, dass ist die Regel. Die klugen Ideen, die bekanntlich eher leiser daher kommen, werden als Unfug abgetan. Auch wenn ich von Religion nichts halte, selbst Jesus würde heute im besten Fall als Spinner durchgehen. Dabei hat er uns in der Antike ein paar ewige Werte mitgegeben. Doch was zähle diese Werte noch? Maria und Joseph würden heute zu Weihnachten unter einer Brücke nächtigen, weil niemand sie herein bittet. Das ist die weltliche Realität. Von den unzähligen religiösen Spinnern, Spekulanten und Politiker Maden will ich hier gar nicht erst reden.
Vielleicht versteht einer der Leser, worauf ich hinaus will. Ich illustriere hier nur einen Teufelskreis, in dem wir uns immer wieder selbst treffen, wir kennen das Problem, doch niemand hat die Kraft und den Willen starre Abhängigkeitsverhältnisse und Gewohnheiten auszubrechen. Ich befürchte, das liegt an der niederen Intelligenz der meisten Erdbewohner. So haben wir keine Chance diesen teuflischen Kreislauf zu unterbrechen. Vielleicht in 10000 Jahren, wenn mehr Menschen eine schmerzliche, blutgetränkte geistige Evolution durchgemacht hat, öffnet sich ein Zeitfenster, das die Chancen gibt, auf eine bessere, freiere und friedvolle Welt. Wenn wir unsere Natur des Steinzeitmenschen und seiner engen Denkstrukturen überwunden haben.

Also, warum bitte sollte ich die Welt retten wollen? Ich werde keine zehntausend Jahre alt, um so lange zu warten. Ich geh lieber wieder philosophieren und feiern.

George W. Lästerbacke