Freitag, 24. Juli 2020

Reflexionen


Das Zitat eines Kollegen der schreibenden Zunft, hat mich inspiriert über uns, den Menschen etwas nachzudenken.

"Am liebsten klagen wir über anderer Leute Untaten, die unsere eigenen sein könnten." Karl Feldkamp (Autor)

Und hier einige kurze Gedanken dazu:

"Haltet den Dieb!" ruft der Dieb.
Sich zu verstellen, das sind evolutionäre Elemente, unbewusste und bewusste Überlebensstrategien.

Masken fallen zu lassen macht uns angreifbar. Es mag uns, nach unserem Äonen, in denen wir uns vom dem Primatenrudel, über die Sippe, dann in Jahrtausenden zu eine hochentwickelten Zivilisation mit dem ewigen Geschwätz vom Humanismus, Nächstenliebe und anderem Blabla, dass wir uns selbst erzählen erscheinen, als ob wir, die sogenannte "Krone der Schöpfung", natürlich keine Tiere mehr sind. Wir sind der Fortschritt, wir sind alles was wir uns selbst gern verkaufen und es stimmt sogar, aus unserer eher mickrigen Perspektive. Aber wenn wir tiefer schürfen, so sehen wir nur, dass wir wohl viele unserer nützlichen Instinkte haben verkümmern lassen und das zu Gunsten einer pseudo sozialen Interaktion, die das Zusammenleben zwar vereinfacht, aber zum großen Teil unsere Natur missachtet. Dass das nicht gut funktioniert, sieht man an der zunehmenden Zahl von Psychiatrischen Problemen, die der Mensch nur durch seine Maskierung versucht zu verschleiern. Oder schlimmer noch, an einer Schwemme von Psychoanalytikern, die gar nicht in so vielen Köpfen wühlen können, wie sie sollten, um unsere geknickten Seelen zu retten. Das können sie auch gar nicht, weil sie eher Kurpfuscher artig ein Bild von uns zusammen setzen, das wir selbst gezeichnet haben, eine Wunschvorstellung, wie wir sein sollten.

Aber tief in uns schlummert immer noch der Primat, der wenn er überleben will Tarnungen nutzt, Masken trägt und wenn er stark genug ist, den anderen das Futter klaut. Wir sind aber immer noch was wir sind und einzig Bindungen und die Frage des Futterangebotes hält uns in der Balance zwischen Gut und Böse. Welches natürlich auch nur Konstrukte unseres Intellekts sind, um uns selbst zu positionieren und zu erziehen, um in einer wachsenden Gesellschaft zu überleben. Doch sind wir ehrlich, so drehen wir uns diese selbst auferlegten Regeln, wie wir es grade brauchen.

Natürlich nützt uns diese Selbsterkenntnis wenig, wenn wir in der zivilisierten Gesellschaft überleben wollen, denn sie ist, wie sie ist, jedoch können wir uns helfen, wenn wir uns wieder etwas auf die echte Realität des seins konzentrieren, nicht in Regelwerken und Lügen verkümmern.

Sich selbst finden und die eigene Orginalität, das würde uns alle zu besseren, ehrlicheren Menschen machen, die mit Regeln gut leben können, weil sie allen nützen, wir aber doch das Tier in uns schulen können, selbst zu sein. Denn das Gefängnis zwischen Konformität und teils schwersten esoterischen Spinnereien von Liebe, Licht und dem super guten Menschen, das sind wir nicht und ob wir wohl einst besser sein werden, ist wohl das einzige. was wirklich in den Sternen steht.

George W. Lästerbacke