Montag, 7. März 2016

Putin im Interview mit BBC Journalisten


Warum Putin der große Satan sein muss

Ich möchte das Interview an dieser Stelle einfach mal kommentieren,
denn ich denke, wir alle sollten genauer zuhören, besonders in Zeiten, in denen wir den Mainstream Medien keinen Glauben mehr schenken können. Das Interview im Anschluss.

Der Fakt ist einfach, Putin stört US-Interessen und nichts, was er im Interview sagt ist falsch. Putin hat recht, wer er hält sich an sein Landespolitik, an die Interessen seines Volkes und an ein paar Staaten mit ähnlichen Interessen hält und verbündete. Denn Russland ist geopolitisch und real ein sehr autonomes Land. Alles was Russland benötigt, ist auf eigenen Territorien zu Haufe vorhanden, vom Gold, über Erze aller Art, seltenen Erden, bis zu noch reichhaltigen Öl- und Gasreserven. Technologisch hat Russland längst aufgeholt, was in der UDSSR vernachlässigt wurde. In Sachen Technologie und Wissenschaft könnte man das Land als Supermacht bezeichnen. Nicht ohne Grund exportiert sich Moderne Waffentechnologie hervorragend in alle Welt. Selbst wenn die ganze Welt Russland boykottieren würde, es wäre völlig allein im Stande zu existieren. Man darf ruhig sagen, Russland ist eine goldene Gans, die sich nicht schlachten lässt.

Russlands Unabhängigkeit und seine Unantastbarkeit vom Rest der Welt, sind der USA und Somit den wahren Machthabern der USA aus dem militärisch-industriellen Komplex ein Dorn im Auge. Denn Konzerne, welche die US Regierung schmieren, können sich dort nicht ausbreiten, weil Putin zwar Burgerbrater herein lässt, aber strategisch wertvolle Rohstoffe wie Öl- und Gasreserven selbst verwertet.

Ein Problem des Westens ist, man kann keinen heißen Krieg gegen Russland anzetteln, den Militärexperten großer Denkfabriken sagen, die NATO ist nicht in der Lage einen konventionellen Krieg gegen Russland zu gewinnen. Selbst ein atomar geführter Krieg, würde nur die USA in die Knie zwingen. Denn nach einem atomaren Schlagabtausch würde der Krieg wieder konventionell geführt werden. Und hier ist Russland nun mal der stärkere Gegner.

Versuche doch jemand mal Russen im einfachen Volk zu finden, die Putin abwählen möchten. Ihr würdet überrascht sein, wie wenige Menschen im Volk das möchten.

Die sogenannte russische Opposition besteht nur aus reichen Oligarchen und Laufburschen dieser Oligarchen, die Putin weg haben möchten, um ungestört eigene Geschäfte machen zu können und Russland dann Scheibchenweise zu verscherbeln. Viele der Vorzeige- Oppositionellen können nur überleben, weil Superreiche Oligarchen sie aushalten. Putins Macht basiert gar nicht auf seiner angeblichen Terrorherrschaft, sondern auf einer sehr stabilen Basis im Volk. Denn dem Volk ging es nach den ersten Wirren der Jahren nach Gorbatschow niemals so gut wie heute. Das Einkommen der Russen hat sich seit Putins Machtantritt fast zwanzigfach gesteigert. Und am Ende zählt, was unterm Strich fürs Volk übrig bleibt. Die Bilder von zehntausende Demonstranten gegen Putin sollen eine Botschaft vermitteln, die nicht zieht. Wenn man erst einmal hinter die Kulissen geschaut hat.

Das arme unterdrückte russische Volk braucht die Unterstützung der westlichen Demokratien. Jedoch sind es grade diese sogenannten Demokratien, die medial gegen Putin hetzen. Oft mit getürkten Anschuldigungen und falschen Augenzeugenberichten. Denn grade dem US-amerikanischen Konzernen fehlen die fetten Gewinne aus dem Jahrzehnte andauernden kalten Krieg gegen den Ostblock und die UDSSR. Doch nun ändert sich dieser Umstand wieder, weil Putin ein ganz böser Antidemokrat ist, sagen jedenfalls die westlichen Medien. Sein Feldzug gegen den Islamischen Staat oder auch der der MH17 Abschuss sind willkommener Grund Fakten zu manipulieren ein Reizklima gegen Putin zu erzeugen und übelste Hetze zu treiben. Doch nun ändert sich die Lage wieder, der kalte Krieg ist im vollen Gange. Im Schatten der künstlich befeuerten Flüchtlingskrise in Europa wird munter wieder aufgerüstet. Und wenig überraschend ist, die Flüchtlingskrise entfaltet ihre größte Blüte in Deutschland.

An dieser Stelle gestatte ich mir zu spekulieren. Bei dem Versuch den neuen kalten Krieg anzuheizen zeigte sich nämlich folgendes Problem. Ausgerechnet in Deutschland drohte die Basis, also das Volk abtrünnig zu werden. Es wollte den neuen kalten Krieg gegen Russland nicht mittragen. Der Kanzlerin Angela Merkel, die bekanntlich der treueste Vasall der US- Administration in Europa ist, stand plötzlich allein mit ihrer Freundschaft zur USA da. Das Volk drohte auszuscheren und Partei für Russland zu ergreifen. Die Flüchtlingskrise war hier die gute Gelegenheit von Russland abzulenken, aber trotzdem den kalten Krieg anzuheizen. Die Welt der USA ist somit wieder in Ordnung. Der Bedarf an eigentlich nicht benötigten Waffen wird künstlich geschaffen. Unzählige Raketensysteme werden entlang der russischer Grenzstaaten stationiert und viele andere Aktivitäten in diesem Bereich ergriffen. Der Dollar rollt wieder neue Waffensystem werden entwickelt und zu absurd hohen Preisen bestellt. Alles ist wieder gut für dem militärisch-industriellen Komplex in der USA.

Hier nun mal ein Vergleich der Militärausgabe des Jahr 2014 für die Kontrahenten USA und Russland. Die USA gaben in diesem Jahr 610 Milliarden Dollar für ihren Rüstungsetat aus. Russland wendete 2014 dagegen 84,5 Milliarden US- Dollar auf. Damit wäre wohl die Frage beantwortet, wer den kalten Krieg nötiger braucht. Die USA oder Russland. In den USA ist der militärisch-industrielle Komplex der Nutznießer hoher Rüstungsetats. Wer lenkt die US- Administration, wie ein Puppenspieler? Richtig, die Schattenmänner des militärisch-industriellen Komplexes.

Ihr meint meine Behauptung, dass die Flüchtlingskrise künstlich angefeuert wird ist Quatsch. Nun ich habe ein paar Indizien gefunden. Nach Aussagen mehrere europäischer Geheimdienstquellen wurden in 2015 oft Flüchtlingspassagen nach Deutschland von US-NGO Hilfsorganisationen finanziert. Auch Schlepperbanden sollen direkt oder indirekt Geld erhalten haben. Überall in Krisengebieten, besonders in Nordafrika sollen hunderttausende gefälschte Syrische Pässe aufgetaucht sein, angebliche Herkunft Syrien. Sozusagen Asylberatungen in Broschüren Form wurden massenhaft verteilt, diese sind tief in Afrika auch gesichtet worden. Das hochgelobte Land war natürlich Deutschland. Nun mal zwei einfache Fragen. Glaubt ihr, die Assad Regierung hortete hunderttausende blanko Pässe im Land, die dann geklaut werden? Obwohl kaum ein Syrer jemals einen Reisepass brauchte? Die Masse der Syrer sind viel zu arm gewesen, um ins Ausland zu reisen. Oder Glaubt ihr, die Nordafrikanischen Schlepperbanden investieren in Reisewerbung, nach dem Motto “Für ein paar tausend Euro, ab in das Land wo Milch und Honig fließen.“ und überschwemmt damit Afrika? Oder glaubt ihr tatsächlich, das Angela Merkel nicht wusste, wie ihre Einladung nach Deutschland in den Arabischen Ländern ankommt?
Natürlich sind das nur Indizienbeweise, doch sie regen die Phantasie an.

Das ganze große Spiel ist so einfach zu durchschauen, man müsste blind, taub oder so dumm sein, dass es polizeilich verboten werden sollte, um nicht zu kapieren was hier für ein mieses Spiel läuft.

Wäre ich ein gläubiger Mensch, so würde ich sagen “Gott sei Dank, sind die Bürger in Deutschland schon soweit informiert, dass sie vielen Enten der Lügenpresse, den TV- und digitalen Medien, die mittlerweile staatlich kontrolliert sind und der verlogenen Politiker Kaste nicht mehr auf den Leim gehen.“

Ich möchte Putin hier eben sowenig als Schäfchen hinstellen oder auch als Teufel. Er ist ein Ex- Geheimdienstler und hat sicher noch ein paar unerfreuliche Überraschungen für Feinde in der Hinterhand. Doch wie jeder gute Geheimdienstler, ist er auch bestens mit Diplomatie und politischem Poker vertraut. Dass ist der Grund, weshalb er ein so guter Politiker ist. Es würde nicht mal eine Rolle spielen, ob er sein Land und das Volk liebt, wichtig ist, er vergisst nicht, wer am Ende seine Rechnungen bezahlt, nämlich das russische Volk. Nennt mir einen Politiker in Deutschland, von dem man das heute ruhigen Gewissens behaupten könnte?

George W. Lästerbacke

Hier nun das Interview:


Übersetzung:
Bertrand Cézoé, Facebook

Die ausführliche Antwort von Putin auf die Frage eines BBC-Journalisten, warum Russland sich so aggressiv verhält.

Putin: Ich danke ihnen vielmals für diese Frage. Zuerst bezüglich unserer Militärübungen, Flugmanöver und Aufbau von unseren Streitkräften. Sie haben vorhin gesagt, Russland habe erheblich zu der Anspannung beigetragen, die wir jetzt in der Welt beobachten. Russland hat tatsächlich seinen Beitrag dazu geleistet, aber nur in dem Sinne, dass Russland immer härter und härter seine nationalen Interessen verteidigt. Wir attackieren den Westen nicht, ich meine „attackieren“ im politischen Sinne des Wortes, wir greifen niemanden an, wir verteidigen ausschließlich unsere Interessen. Und die Unzufriedenheit unserer westlichen Partner, vor allem der US-Amerikaner, ist damit verbunden, dass wir genau das tun. Und es ist nicht damit verbunden, das wir im Sicherheitsbereich angeblich irgendwelche Handlungen vornehmen, die die Anspannung provozieren.

Ich werde das erläutern: Sie sprachen über Flüge unserer Kampfjets, einschließlich Flüge unserer strategischen Flugzeuge. Wissen sie überhaupt, dass Russland Anfang der 1990-er Jahre die Flüge der strategischen Flugzeuge in weit entlegenen Patrouillengebieten, wie es die UdSSR tat, vollständig eingestellt hat? Das haben wir vollständig eingestellt. Währenddessen die US-amerikanischen strategischen Flugzeuge mit nuklearen Waffen an Bord ihre Flüge fortsetzten. Wozu? Gegen wen? Wer hat sie bedroht? Wir aber flogen nicht, von Jahr zu Jahr flogen unsere Flugzeuge nicht. Nur vor 2-3 Jahren haben wir diese Flüge wieder aufgenommen. Also wer provoziert hier wen, etwa wir?

Also wir haben nur 2 Militärbasen im Ausland, und das nur in den von Terror gefährdeten Gegenden, eine in Kirgisien, als dort die Terroristen aus Afghanistan einmarschierten, haben wir dort eine Militärbasis auf bitte des damaligen kirgisischen Präsidenten Akaev eingerichtet. Und eine Basis in Tadschikistan, auch an der Grenze zu Afghanistan. Ich glaube auch sie sind daran interessiert, dass dort alles ruhig bleibt. Die Stationierung von Basen dort ist begründet, nachvollziehbar und zweckmäßig. Die US-amerikanischen Militärbasen sind dagegen um den ganzen Erdball verteilt, und sie unterstellen uns, wir würden uns aggressiv verhalten? Wo ist hier gesunder Menschenverstand? Was machen die US-Streitkräfte in Europa, einschließlich taktische US-Nuklearwaffen? Was machen sie dort?

Hören Sie, unser Militärbudget für das nächste Jahr ist gewachsen. In Dollar umgerechnet sind es in etwa 84,5 Milliarden Dollar, wenn ich mich nicht irre. Und das Militärbudget vom Pentagon ist 10 mal größer, es beträgt in etwa 610 Milliarden Dollar, der US-Kongress hat es vor kurzem bewilligt. Und sie wollen uns sagen, dass wir eine aggressive Politik betreiben? Hat man überhaupt den gesunden Menschen-Verstand oder nicht? Sind es etwa wir, die ihre Streitkräfte an die Grenzen der USA oder der anderen Staaten vorrücken? Wer ist es, der die NATO-Basen zu uns vorschiebt? Wer schiebt die NATO und die militärische Infrastruktur zu uns vor? Das sind nicht wir!

Hört auf uns überhaupt jemand diesbezüglich? Führt man mit uns irgendeinen Dialog darüber? Nein, überhaupt nicht. Uns sagt man immer nur eins: „Es geht sie nichts an. Ein jedes Land hat das Recht, seine Methode zur Gewährleistung seiner Sicherheit zu wählen.“ Na gut, dann werden auch wir dasselbe tun. Warum ist es uns verboten, dies zu tun?

Und zum Schluss... Ich habe schon über das Raketenabwehrsystem gesprochen. Wer hat das Raketenabwehrsystem-Abkommen (ABM-Vertrag) einseitig gekündigt, das zweifellos eines der wichtigsten Bausteine des ganzen internationalen Sicherheitssystem war? Waren das etwa wir? Nein, das waren die Vereinigten Staaten. Sie haben einseitig gekündigt. Die USA schaffen uns Bedrohungen, sie bauen die Elemente des strategischen Raketenabwehrsystems nicht nur in Alaska auf. Das tun sie auch in Europa, in Rumänien und Polen, direkt vor unserer Grenze. Und sie wollen uns sagen, dass wir eine aggressive Politik betreiben. Die Frage, ob wir gleichberechtigte Beziehungen mit dem Westen wollen? Ja, das wollen wir. Aber das nur vorausgesetzt, dass unsere nationalen Interessen respektiert werden, sowohl im Sicherheitsbereich als auch im Bereich der Wirtschaft. Wir haben etwa 19 Jahre lang die Verhandlungen über Russlands Beitritt zu WTO geführt. Dabei sind wir auf zahlreiche Kompromisse eingegangen. Und wir sind immer davon ausgegangen, dass diese WTO- Vereinbarungen Vertragsfest und unerschütterlich sind.

Wer in dem Ukraine Konflikt Recht hat und wer nicht, davon will ich jetzt nicht sprechen, nach meinem Verständnis ist unsere Position die Richtige. Aber jetzt lassen wir das beiseite. Ich habe darüber schon mehrmals gesprochen und ich finde, dass unsere westlichen Partner in Bezug auf die Ukraine-Krise falsch liegen. Wir sind also der WTO beigetreten, da gibt es handfeste Handelsregeln. Diese Regeln wurden gebrochen, die Regeln des internationalen Völkerrechts wurden gebrochen und die grundlegende UN-Charta wurde gebrochen als gegen Russland nicht legitime ein einseitige Wirtschaftssanktionen verhängt wurden. Liegen wir hier wieder im Unrecht? Wir wollen mit dem Westen ganz normale Beziehungen pflegen, im Sicherheitsbereich, im Kampf gegen den Terrorismus, im Bereich der Nicht-Verbreitung der Kernwaffen. Wir wollen die Zusammenarbeit im Bereich der Drogenbekämpfung, organisierte Kriminalität. Vorbeugung der Infektionskrankheiten einschließlich des Ebola-Virus. All das werden wir gemeinsam machen, einschließlich im Bereich der Wirtschaft. Wenn das unsere westlichen Partner wollen.

Sie haben gesagt, dass die Berliner Mauer gefallen ist und jetzt beobachten wir die Errichtung von neuen Mauern. Ich werde diese Frage beantworten und hoffe, dass sie mit mir diesbezüglich einverstanden sein werden, wir sehen die Errichtung von Mauern nicht erst seit heute. Sie sind doch ein Spezialist für Deutschland und Europa. Hat man uns nach dem Fall der Berliner Mauer nicht etwa gesagt, es werde keine NATO-Osterweiterung geben? Diese ist jedoch sofort losgegangen! Es gab zwei Wellen der NATO-Osterweiterung, ist das etwa keine Mauer? Ja, es ist keine materielle , echte Mauer, es ist eher eine virtuelle, unsichtbare Mauer, aber man begann mit der Errichtung dieser Mauer. Und das US-Raketenabwehrsystem in Europa entlang unserer Grenze, ist das etwa keine Mauer? Verstehen sie doch, niemand hat das gestoppt, darin liegt doch das Hauptproblem der heutigen internationalen Beziehungen. Unsere Partner haben nicht gebremst, sie sind zum Schluss gekommen, sie seien die Sieger, sie seien jetzt ein Imperium und andere seien Vasallen, die es unterzukriegen gilt. Darin liegt das Problem. Sie haben nicht aufgehört, die Mauer überall weiter zu bauen, ungeachtet unserer Versuche und Gesten gemeinsam ohne Trennlinien zu arbeiten, in Europa und insgesamt in der ganzen Welt. Ich denke, unsere unbeugsame Position zu verschiedenen Situationen in der Welt auch zu der Ukraine, muss unseren westlichen Partnern zu verstehen gegeben werden. Der beste richtige Weg ist es, damit aufzuhören, immer neue Mauern zu bauen. Und damit anzufangen, einen gemeinsamen humanitären Raum, einen gemeinsamen Sicherheits- und Wirtschaftsraum aufzubauen.

-Ende-