Montag, 17. Dezember 2012

#Staat #facebook #Freiheit


Die Frage „Was ist der Staat?“

Die Frage beantworte ich gerne mit einem Vergleich:

Der Staat ist ein seelenlose Monstrum, ähnlich einen sozialen Netzwerk, wie Facebook.
Der Unterschied, der Staat funktioniert mit analoger, menschlicher Hardware und Software.

Das soziale Netzwerk und der Staat. Der Mensch füllt hier, das Seelenlose mit Leben.
Im Netzwerk erfüllen nur viele digitale Rädchen das Funktionelle. Das funktionieren gut und mal weniger gut, meistens eher Problemlos.
Es gibt sinnvolle und sinnlose Regeln, die vielleicht am Ursprung der Idee, mal einen Sinn ergaben, aber von der Zeit überholt wurden.
Doch in der Sache läuft Alles wie geschmiert. Das Netzwerk und der Staat, interessiert sich dabei für uns, in dem wir die Angebote nutzen und die Regeln beachten.
Ob Sie Sinn machen oder nicht. Funktionieren wir im Rahmen der Regeln, ist Alles in Ordnung. Es gibt kein Bonus für Regeltreue, nur Sanktionen bei Verstößen.

Wir die Masse der Menschen, die User finanzieren das Netzwerk und den Staat durch unsere Nutzung. Wir nutzen das System, können es jedoch kaum beeinflussen.
Die Regeln, denen wir folgen, werden von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen gemacht und von einer kleinen Gruppe von Menschen überwacht. Eine etwas größere Gruppe kontrolliert die Funktionalität des Monsters.

Soweit ist ein soziales Netzwerk im weitesten Sinne, vergleichbar einen Staat.
Die Unterschiede sind eher oberflächlich.

Das Mitwirkungssystem zum Beispiel.

Man gaukelt uns auf den „Papier“ vor, das wir durch Abstimmungen/Wahlen etwas verändern können.

Als Beispiel hier Facebook. Dort werden Regeländerungen, die dem User vorgestellt werden zur Abstimmung gestellt. User können sich äußern.
Der Haken ist, die Mindestbeteiligung, um dem User eine Stimme zu geben, liegt bei 30 Prozent der gesamten User des Netzwerkes.
Sonst werden Regeländerungen, die eine kleine Gruppe von Menschen vorschlägt, für Alle gültig.

Durch schlechte Informationspolitik, wird natürlich die Grenze der nötigen User von 30% nicht erreicht. Das dürfte so gewollt sein. Die Beteiligung der letzten Befragung, lag nach meiner Information bei ca 0,04 Prozent.
Würde Facebook als Staat auftreten, könnte man es wohl als Scheindemokratie bezeichnen.

Begründung:
Einerseits werden nur mangelhaft Information über die Abstimmungen verbreitet, andererseits wird gezielt darauf gesetzt, das in der Masse die Information versickert. Die Unübersichtlichkeit der Regel und Hilfsseiten fördert die natürlich.

Das Prinzip geht auf. Selbst aktive User sind oft nicht in der Lage abzustimmen, weil Sie nicht wissen, wo und wann, Sie mitwirken können.
Gewollte Transparenz wäre durch Facebook, sehr leicht machbar. Das liegt auf der Hand. Es ist offensichtlich, das nicht aus sozialer Ungeschicklichkeit, die mangelnde Transparenz entsteht, sondern durch den Willen, der kleinen Machtriege. Die nichts von der Schwarm Intelligenz hält.

Das Gegenstück der Staat.
Wenn man nun, das Wahlprinzip in Deutschland betrachtet, sind die Praktiken der Manipulation, des Abstimmungsverhaltens, nicht so unterschiedlich. Ein für den normalen Bürger unübersichtliches Wahlsystem, in dem nur eine kleine Gruppe Menschen agiert und es versteht. Andererseits anstatt, mangelnder Information, ein Überangebot an Informationen, die zum Schluss kein normaler Wähler versteht. Ein Machtpoker unter den zwei großen „Volksparteien“, mit den kleineren Auffüllern aus Splitterparteien und Wähler Gruppen.

Viele Wähler wissen nicht einmal, das es praktisch kaum noch eine Rolle spielt, ob Sie wählen oder nicht. Eine Wahl in Deutschland ist faktisch immer gültig. Selbst dann, wenn 99% der Wähler zu Hause bleiben.
Das zeigt, wie wenig diese Wahl eigentlich bedeutet. Es ist nur eine Abstimmung für den Einen oder anderen Block. Die praktisch in ihren Aussagen, fast identisch sind.
Die kleinen Player, der Splitterparteien und Wählervereinigungen dazwischen, sind praktisch gezwungen, sich einer Blockpartei anzuschließen. Sie agieren als Stimmen Beschaffer. Die dafür einen Bonus von den großen Parteien bekommen. Einen Zipfel der Macht und die Hoffnung, den kleinst möglichen Nenner ihrer Forderungen durch zusetzen.
Bei der ganzen Show, ist der Wähler nur die Staffage, um einen Schein zu wahren, der Demokratie heißt. Das eigentliche Übel daran ist, das die meisten Akteure im System, immer noch glauben, was Sie sagen.

Es ist nur noch eine kleine Gruppe, die Macht ausübt. Diese bekämpft sich praktisch gegenseitig. Ohne das der Mensch wirklich eingreifen kann. Es ist gar nicht vorgesehen, das der kleine Bürger Mitspracherecht hat. Er hat nur in den Parametern zu funktionieren, die benötigt werden.
Der Bürger ist die Schachfigur im Monopoly Spiel der Parteien und Wirtschaftslobbyisten.

Die Finanzierungen:
Auch die Funktionen der Finanzierung eines sozialen Netzwerkes und eines Staates sind praktisch fast die Gleichen.

Die Steuern sind das Blut im Leib der Systeme.
In sozialen Netzwerken, durch indirekte „Steuern“, die aus der Anwesenheit, der Aktivität und angebotenen kostenpflichtigen Leistungen, die der User nutzt entstehen. Sprich durch den Verkauf von Werbung und Nebenleistungen, die Zielgruppen orientiert vermarktet werden.

Ein Staat erhebt diese Steuern, direkt und indirekt, in verschiedensten Verpackungen. Um sich zu finanziere. Er partizipiert im Prinzip am Leben und Tun seiner Bürger.
Der Staat, erfindet dabei immer neue Regeln und Dienstleistungen, die dem Bürger natürlich zum besten sein sollen und die der Bürger bezahlen muss.

Die Gemeinsamkeiten der beiden Systeme Staat und soziales Netzwerk sind unübersehbar. Sie bieten die Nutzung eines Systems an, das sich dynamisch verändert. Doch immer weniger, durch den einzelnen Menschen beeinflusst wird oder werden kann.
Autokratische Systeme. Das soziale Netzwerk, setzt auf freiwillige Teilnahme. Der Staat auf den Zwang des „Erbrechts“, Eintritt mit der Geburt.
Eine Wahl haben wir im Prinzip nicht.

Ich will mit dieser Betrachtung weder das Eine, noch das andere System in Frage stellen. Wir brauchen den Staat und auch soziale Netzwerke sind Systeme, die der menschlichen Kommunikation und somit der geistigen Evolution dienen.

Einzig, das einzelne Individuum verliert massiv an Bedeutung. In der bestehenden Form. Da sich die Gesellschaft rasant verändert.
Die Unfreiheit wächst und schränkt letztlich, nicht nur uns als Mensch und Individuum ein, sondern uns in unsere geistige Evolution.


Diese Entwicklung sehe ich kritisch, da wir immer mehr in eine Quasi Diktatur gleiten. Ob virtuell oder im echten Leben.

George W. Lästerbacke