Dienstag, 16. Juli 2013

Wer nach den Sternen greifen will, braucht alle Hände.

Wer nach den Sternen greifen will, braucht alle Hände.

Die Welt von heute ist wie eine feudale Gesellschaft, die Reichen bauen Mauern, um sich gegen die Armen zu schützen. Diese Mauern sind physisch und abstrakt. Westliche Systeme schotten sich gegen Einwanderung ab und Konkurrenz ab, aber im gleiche Zuge beuten sie Entwicklungsländer und Dritte Welt schamlos aus. Die Burgherren der westlichen Hemisphäre auf der einen Seite, die armen Länder auf der anderen Seite. Die Kluft zwischen Arm und Reich noch nie so hoch. Die in der Burg leben gut von dem, was die Armen produzieren oder weil sie ihnen die Rohstoffe stehlen. Vergleichen wir jeden Aspekt der feudalen Gesellschaft im mittelalterlichen Europa, stellen wir fest, das die Art von Struktur heute mit dem agieren, der Staaten der westlichen Hemisphäre im globalen Spiel durchaus vergleichbar ist.
Heute leben wir mit virtuellen Mauern. Pässe sind nötigt um reisen, wenn dein Reisepass die falsche Farbe hat, bist du raus aus dem Monopoly Spiel. Nichts in der Welt hat mit den demokratischen Idealen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu tun. Das ist eine Seite der Medaille, die uns nie bewusst wird.
Die andere Seite der Medaille ist, das wir auch in der westlichen Welt begreifen müssen, die sogenannte Globalisierung und Wohlstand auf Kosten armer Länder, ist ein Teufelskreis mit absehbarem Ende.

Die Kapitalisten, die einst anerkannter Weise durchaus Wohlstand produzierten und Helfer waren die demokratischen Burgen der westlichen Welt zu erbauen. Die gezwungener maßen mit dem Volk teilten. Das dadurch im laufe der Zeit zu erheblichem Wohlstand kam, die gibt es nicht mehr. Wohl aber global agierende Kapital Produktionsmaschinen, die wie Heuschreckenschwärme über den Planeten gleiten mit einem Ziel, maximale Profite, bei minimaler Investition in Arbeitskraft. Es wird da produziert, wo es billig ist, in den armen Ländern und dort verkauft, wo der Profit am höchsten ist, im Westen. Die, die die unseren Wohlstand produzieren verdienen dabei kaum das nötigste zum Leben, nicht daran zu denken. Diese produzierten Produkte je selbst erwerben zu können. In den meisten Fällen. Auch wenn unsere künstlich manipulierte Konsum Sucht langsam, dort den Lebensstandard minimal hebt. Auch dort gilt, wenige werden unermesslich reich. Viele bleiben arm, trotz Arbeit. Eine Balance kann nicht gefunden werden, denn sind die Profitmargen zu klein, ziehen die Heuschrecken weiter. Das nächste arme Land wartet schon auf die Segnungen der westlichen Zivilisation.
Der Preis diese Profitstrebens und verordnete, künstliche dauerhafte Wachstum im Westen, wird heute längst klar. Der Arbeiter im Westen, der mit Fleiß einen kleinen Wohlstand erarbeitet hat, ist längst zum Konsum Sklaven geworden. Sein Wohlstand löst sich im inflationären Konsum auf. Der westliche Mensch ist zum Homo Konsumentus des Systems geworden. Sein Wohlstand muss bleiben, koste es was es wolle. Dafür hat das System auch eine Lösung. Schulden machen, das macht heute Jeder so; ob der Reiche oder der Arme, doch der Zusammenbruch ist da und ob Staaten oder Bürger. Die Antwort ist immer mehr Schulden, auch wenn vom sparen allerorts geredet wird. Sparen müssen immer die Anderen. Jeder von uns sitzt heute schon in der Schuldenfalle eine entarteten Finanzsystems. Das System ist in der Krise, wir die Westler bezahlen dafür, früher oder später. Die Armen tun es sowieso schon. Ob hier oder dort.

Die Schulden sind aber nur ein Symptom des Heuschrecken Kapitalismus. Den die eigentliche Ursache im Westen ist, die Arbeit, die zu Wohlstand führte; ist nun bei den Armen der dritte Welt Länder und den Entwicklungsländern. Der Westen brachte und bringt sich selbst um Arbeit und Lohn. Das klassische Symbol des Kapitalismus, die Schlange die sich selbst auffrisst, ist längst Realität. Doch Alle versagen, bei der einfachen Erkenntnis, so geht es nicht weiter.

Niemand muss ein Orakel sein, um vorherzusagen, das vermutlich China in 30 Jahren einen Lebensstandard hat, der dem Europas ähnlich ist. Doch wie wird der Lebensstandard, hier in Europa sein? Ein Europa, dessen industrielle Produktion, das Herz seines Wohlstands war, was ist es ohne den Schrittmacher. Verödete Industrieregionen können wir in der ganzen westlichen Welt beobachten. Wie lange wird es wohl dauern, bis Europa als ein Beispiel, auch seine Vorreiterrolle als Innovationsstandort verliert, wenn die industrielle Basis verloren ist.

Schon heute grassiert wieder Armut in Europa. In 30 Jahren aber wird es eine breite Schicht Sklavenarbeiter geben, die trotz guter Qualifikation,nur noch wenig Paläste versorgen und putzen können. Denn wo keine Arbeit mehr ist, wächst auch kein Wohlstand mehr. Eine ganz einfache Erkenntnis. Europa wird das neue Armenhaus der Welt werden. Soziale Verhältnisse, wie in den USA nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Es ist noch positivste Vision unserer Zukunft, amerikanische Verhältnisse.

Es ist an der Zeit das zu erkennen und aufzuhören in der Burg zu sitzen. Die Kraft des Wohlstandes liegt in dem Erkennen der eigenen Stärke, der Regionalisierung des Konsums und der Stärkung aller nötigen Partner in der ganzen Welt. Wenn wir uns weiter nur gegenseitig Aussaugen, nehmen Alle ein bitteres Ende.

Wir leben in Zeiten unermesslichen Reichtums und Innovation in Wirtschaft, Industrie, Kunst, Wissenschaft, Bildung und Medizin. Unser Potential an Innovation ist noch fast unendlich auf diesem Planeten. Doch müssen wir lernen gerecht zu verteilen, um alle Regionen gleich zu entwickeln. Teile und herrsche, war einst das Motto erfolgreicher Anführer, auch wenn dieses, Aussage nur für einen kleinen, elitären Kreis galt, so war das Motto doch weise und sehr erfolgreich.

Heute ist es an der Zeit, diese Motto global für die Mehrheit der Menschen umzusetzen. Eine friedliche und von Wohlstand gezeichnete Welt ist keine Illusion. Auch wenn viele Menschen auf ihren kleinlichen Materialismus verzichten müssen, werden am Ende Alle reicher sein.

Wer nach den Sternen greifen will, braucht alle Hände.

© Blasphemous Jaw