Sonntag, 30. Oktober 2016

Wutbürger und so


Eigentlich bin ich gar kein Wutbürger, den Wut ist, wenn die Logik versagt. Ich persönliche argumentiere lieber, ob wir mit Gutmenschen über Religion, Flüchtlinge oder gelebte Demokratie reden. Vielleicht bin ich ja deshalb ein Bösmensch, aber wenn ich so unreflektierten Quatsch lese, wie er von Aars Bacho propagiert wird, würgt es auch mich in der Seele.

So viel Halbgebildete Grütze mit dreister Forderung gemischt, ist außerhalb jeden guten Geschmacks, jedenfalls für Europäische Verhältnisse. Ich zitiere mal den Einstieg in seinen Beitrag, bei der Hufflington Post „Langsam glaube ich, dass ihr nicht in der Realität lebt, sondern auf einem anderen Planeten. In Deutschland ist jeder Flüchtling willkommen, nur die Wutbürger wollen uns nicht haben. Es ist eure Aufgabe, uns zu beschützen, uns zu versorgen und uns ernst zu nehmen.“. Das ganze dann unter der Überschrift „Es ist Aufgabe der Deutschen, uns Flüchtlinge aufzunehmen“. Ausführlich lässt er sich dann über türkische Gastarbeiter und deutsche Flüchtlingsströme aus, ohne offensichtliche Informationen, die das Beispiel gründlicher beleuchten. Was raus kommt, ist am Ende demagogische Grütze, die mit einer Selbstherrlichkeit vorgetragen wird, wie man sie in der arabischen Welt gerne hört. Natürlich hat er auch gleich den bösen Deutschen, den Wutbürger als Verursacher der Probleme ausgemacht. Sich selbst und deutsche Politik zu hinterfragen, auf diese Idee kommt er natürlich nicht. Wer mag, der Artikel ist leicht zu googeln. In den Browser kopieren: http://www.huffingtonpost.de/aras-bacho/fluechtlinge-aufnehmen-deutschland-pflicht_b_12414550.html?fb_comment_id=1415248318515705_1417307378309799&comment_id=1417307378309799#f2f6cbe5d800294

Natürlich sind vielen Gastarbeitern aus der Türkei gekommen und geblieben. Erfreulicher Weise sind heute viele Kinder der Gastarbeiter so gesehen Deutsche und gut integriert. Allerdings nicht in der ersten Generation, hier gab es viele Menschen, die praktisch nur ihrer Arbeit nach gegangen sind und nicht mal die deutsche Sprache erlernten. Mit allen den ungewollten und unschönen Nebenwirkungen, die das sich nicht einfügen in eine fremde Gesellschaft mit sich bringt. Leistungsträger ohne Lobby.

Definitiv ein Fehler deutscher Politik, die zu spät begriffen hat, dass viele Gastarbeiter bleiben werden. Trotzdem kann die Integration dieser türkischen Gastarbeiter, als Erfolg gesehen werden, denn diese Türken sind mittlerweile, seit teils sechzig Jahren hier, leben integriert und zufrieden, durch ihre Kinder und Enkel. Diese Türken haben sich in der Masse durch ihre Kinder und Kindeskinder integriert. Oft sind sie heute nur noch Deutsche mit türkischen Migrationshintergrund und unsere Freunde. In die Türkei reisen sie in den Urlaub bei ihren Familien. Die meisten sind deutscher als die Deutschen, sie sind Leistungsträger und nur selten Leistungsnehmer. Es ist nur eine Randerscheinung, wenn sie sich abkapseln. Eigentlich braucht man über ihre Wurzeln nicht diskutieren, aber wir alle erfreuen uns an Dingen, mit denen sie unsere Gesellschaft bereichert haben. Auch wenn der Weg lang war, diese Kulturen zu verschmelzen. Es zeigt uns, das Integration über die Jahrzehnte durchaus funktionieren kann, wenn die Einwanderer das wollen, selbst mit so unfähigen Politikern, wie wir sie haben. Aber diese türkischstämmigen Deutschen, waren auch nie dreiste Menschen, die Forderungen stellten, sie nutzen die gebotenen Chancen.

Ganz im Gegensatz zu sogenannten libanesische und albanische Araberclans, die in den 1980ern und 1990ern als Flüchtlinge kamen. Diese leben heute in oft Parallelgesellschaften und stellen ein großes Problem dar. Familiäre Strukturen waren der Ausgangspunkt für kriminelle Strukturen, die niemals wirklich in der deutschen Gesellschaft angekommen sind. Weil sie ihre Kultur mitbrachten, aber sich nie integriert haben. Sie partizipieren an der Gesellschaft mit Werten, die ihnen fremd sind, ohne deren Regeln zu akzeptieren, es sei den, sie nützen ihnen.

Das behaupte ich nicht nur, es gibt genügend Statistiken, Studien und anderes Material, die diese Probleme belegen. Doch sie passen nicht in das Klima der verlogenen politischen Korrektheit, welche keinen Spielraum mehr zwischen Realität und Wunschvorstellung einiger politischer Spinner lässt.

Es lassen sich keine Vergleiche mit türkischen Gastarbeiter Familien zu ziehen, denn das würde von gehörigen Unwissen oder aber großer Frechheit zeugen. Genau wie der noch unpassenderen Vergleichen zu deutschen Flüchtlingen, die hier von einem Unwissenden gezogen werden.

Meine Eltern waren selbst auf der Flucht und wurden keineswegs mit offenen Armen empfangen. Sie mussten sich jedes Stück Lebensqualität erkämpfen, Fremde im eigenen Land. Doch sie hatten den Vorteil, der gemeinsamen Sprache und Kultur. Ich stehe dazu syrischen Flüchtlingen zu helfen, denn Teile ihres Landes sind ein Bürgerkriegsgebiet, zirka zwei Millionen Vertriebene sitzen im Grenzgebiet fest und sind Spielball der Großmächte. Syrien, ein Land, in dem unser Herr und Meister, die USA nicht unerheblich für Unterstützung von Terrormilizen verantwortlich ist, weil der Diktator Assad der US-Administration ein Dorn im Auge ist. Denn es geht wie immer um strategische Lage und natürlich ums Öl. Wer etwas anderes glaubt ist dumm, so einfach ist das. USA hörig wie unsere Politik ist und geübt im Wegschauen, so sind auch wir für Syrien mitverantwortlich. Ob uns diese Erkenntnis passt oder nicht. Aber auch hier hat die Politik versagt, wir haben Grenzen offen gelassen für syrische Flüchtlinge und haben nun viele “Flüchtlinge“bekommen, die nur aus wirtschaftlichen Gründen kamen und sich als Syrer ausgeben. Aber das nur am Rande.

Die Politik hat auch hier versagt und ihrer Sorgfaltspflicht gegenüber Flüchtlingen und dem eigenen Volk nicht genüge getan. Es zeigt sich an vielen Dingen, dass man blindlings in ein nicht sobald beherrschbares Chaos gelaufen ist und nicht mal gewillt war, die Notbremse zu ziehen. Von ungebetenen Gästen bis zum islamistischen Terrorschwadron, Kinderehen und Scharia heute scheint in Deutschland nichts mehr unmöglich. Abwehrmaßnahmen der Politik, keine außer Aktionismus ohne Wirkung. Im Gegenteil dreisten Religiösen Wünschen wird stattgegeben, anstatt darauf zu verweisen, andere Länder, andere Sitten. Gastgeber sind immer noch wir, ein christlich geprägtes Land. Aber „Frech kommt weiter, scheint heute allerorts zu gelten, man versteht die Ängste einfacher Menschen nur zu gut, wenn die Verwaltung ihre eigentlichen Pflichten vergisst.

Allerdings, dreiste Forderungen, dass wir in Deutschland irgendetwas müssen, finde ich völlig neben der Spur. Besonders wenn sie so vorgetragen werden, wie in diesem Beitrag eines Aras Bacho, der vorgibt Journalist zu sein. Wer so in einem Land startet, dass ihm Asyl gewährt, hat etwas nicht verstanden, nämlich, das er Gast ist. Ein Umstand, den wir in Deutschland bereits im Kindesalter lernen. Applaus bleibt hier aus.

George W. Lästerbacke