Montag, 15. Februar 2021

Bill Gates und die Impfpflicht

 


Alle Welt spricht mindestens einmal die Woche über Bill Gates. Die einen glorifizieren ihn als Retter der Welt, wegen allerlei Dingen vom bekannten Betriebssystem Windows bis hin zu seinen Aktivitäten und Äußerungen zum Pandemie geschehen. Die anderen hassen ihn genau dafür, bis hin zu seinen Ansichten zur Impfpflicht. Das ist vermutlich stehts so wenn man im englischen förmlich umschrieben, eine "person of interest" ist. Diese polarisieren mit jeder öffentlichen Aussage, die sie je machen. Eine Community von dauerhaften Fans, neudeutsch Hatern und den üblichen Dazwischenrufern wird es immer geben, die meist sehr laut sind, nur für die Zwischentöne von echten Kennern, Experten und moderaten Menschen, die auf diese Aussagen reagieren, ist wenig Raum. Ein Umstand, den man wohl ohne unhöflich zu sein, auch der intellektuellen Durchmischung der Menschheit zuschreiben darf. Die Gesellschaft besteht leider nicht nur aus "Einsteins", die tief in die Materie eindringen wollen, bevor sie sich selbst äußern. So ist es eben auch mit Bill Gates für die einen Bin Laden, Hitler, Stalin oder Mao, für die anderen ein Messias. Ich bevorzuge es, hier doch lieber sachlicher zu bleiben und sehe es natürlich auch nur subjektiv, da ich Bill Gates gar nicht kenne. Aber als öffentliche Person gibt es doch Bilder seiner Aktivitäten, die uns alle beeinflussen.

Hier muss ich anmerken, bei allem geschäftlichen Genius, den man Bill Gates wohl bestätigen kann, besonders nett und rücksichtsvoll war er wohl nie dabei. Vermutlich würde der Volksmund ihn auch als ziemlichen Arsch sehen. Doch muss man auch fair bleiben, dieses Gesellschaftssystem predigt zwar ständig Humanismus und Moral, doch niemand, der es mal in schwindelerregende Höhen des riesigen Erfolges geschafft hat, hat das geschafft, weil er ein netter Mensch war und nicht doch des öfteren ein verlogenes Arschloch. Moral und Ethik, das sind die Spielplätze der Massen, nicht der Eliten. Das sollte auch der Dümmste heute wissen. Ergo, natürlich sollte man Menschen wie Bill Gates ein gesundes Misstrauen entgegen bringen, aber ständig Eigennutz unterstellen, dass ist sicher auch nicht produktiv, ohne wirklich zuzuhören und selbst mitzudenken oder eben nur eingleisig.

Zu vermuten, dass er mit seiner Einstellung zur Impfpflicht nur seine Profite ins unermessliche steigern möchte und am liebsten noch zur Auslöschung der Menschheit beitragen möchte, das mag ja möglich sein, will man jeder These der fanatischen Verschwörungstheoretiker folgen, aber muss das so sein oder gibt es andere Optionen? Ich jedenfalls gestatte mir auch andere Erwägungen. Und dabei bin ich keinesfalls blauäugig und sage, schaut nicht genau hin, was er tut. Sondern ich meine, Bill Gates genau beobachten macht Sinn.

Doch nun mal zu den oben erwähnten anderen Optionen. Gates ist so stink reich, dass er Geld  nicht mehr nötig hat, er kann sich Wohltaten gewissermaßen leisten und größere politische Ambitionen legt er wohl auch nicht an den Tag. Seine Einflussnahmen beruhen eher auf dem Einsatz von Geld. Deshalb kann man auch unterstellen, dass er zum einen Interesse am Wohl der Menschheit hat, vielleicht auch, weil er etwas Wiedergutmachung und Abbitte für vergangene Sünden leisten möchte. Es ist also sozusagen auch ein gewisser moralischer Eigennutz da, aber der schadet ja niemanden, hilft aber im Zweifelsfall vielen. Ich finde, diese Auslegung sollte man zumindest erwägen. Weiterhin ist Bill Gates einer der intelligentesten Macher des Planeten, weit gereist und belesen. Das wiederum kann nicht jeder Kritiker von sich behaupten, bei denen hört die Reisetätigkeit nicht selten beim Malle Trip auf. Während Gates satte Erfahrungen mit dem Bereisen der Welt hat und somit auch mit unzähligen Impfungen, die man hierzu benötigt. Da kann auch ich einhaken. Denn auch ich bin bereits in 67 Ländern unterwegs gewesen und in vielen benötigte ich diverse Impfungen und tatsächlich hat mir keine geschadet, aber mich vor möglichen Übeln, wie Malaria & Co bewahrt. Außerdem bin ich als gebürtiger Ostdeutscher mit Pflichtimpfungen von Kindesbeinen an vertraut, so dass ich keine Berührungsängste damit habe. Was nicht heißt, dass ich impfen mag. Somit könnte man Bill Gates also auch einen erweiterten Erfahrungshorizont unterstellen und daraus resultierend, dass er vielleicht wirklich helfen möchte, denn positive Beispiele für erfolgreiche Impfaktionen gibt es genug.

Hierbei möchte ich aber sagen, ich finde impfen durchaus sinnvoll, einfach aus der guten Erfahrung heraus, denke aber, auch aus der Erfahrung heraus, das eine Impfpflicht überflüssig ist, denn es reicht, wenn eine nennenswerte Zahl von Menschen sich freiwillig impfen lässt. Wir sprechen nicht von einer massiv tödlich verlaufenden Krankheit, sondern einer, die durchaus mit einer Virusgrippe vergleichbar ist. Corona wird uns immer begleiten und wenn wir uns anpassen wollen, so ist sowohl das Impfen für die Bevölkerung wichtig, als auch das Erwerben von Immunitäten auf natürlichen Weg. Denn diese sind deutlich nachhaltiger in der Immunisierung, wie die durch Impfung durch die neuen C-Impfstoffe. Also nein, ich lehne eine Impfpflicht ab, aber aus Gründen, die ich durchdacht habe, dazu muss ich weder Immunologe noch Virologe sein, etwas Allgemeinbildung reicht schon. Und ich räume auch Bill Gates ein, dass er das vielleicht anders sieht, vielleicht hofft man könnte Corona wieder auslöschen, vielleicht hat er damit auch Recht, aber ich denke eben, dass wir die Stärkung und Anpassung unseres globalen Immunsystems brauchen, um als Spezies robuster zu sein. Und würden wir über eine deutlich tödlichere Infektion sprechen, wie zum Beispiel Ebola, dann würde auch ich mich für eine Impfpflicht aussprechen, um massiven Schaden von der Menschheit abzuwenden. Aber im Falle von Covid19 denke ich eben in moderateren Bahnen.

Was ich Euch aber wirklich sagen möchte ist, lasst euch nicht von anderen und deren mehr oder minder qualifizierten Meinungen in Panik versetzen, betrachtet alle Dinge durch einen sachlich fokussierten Blickwinkel und lasst diesen alles nach und nach erfassen, den der beste Berater, den es gibt, das seid ihr selbst.

Und vergesst niemals, noch ist zu Covid vieles nicht gesichert und "vielleicht", ist ein Wort, das viele Erkenntnisse noch immer umnebelt.


George W. Lästerbacke