Donnerstag, 22. Dezember 2016
Leben, Tod und Teufel
Irritieren ist oft ein Anfang, um zu reflektieren.
Das Leben ist gefährlich und endet immer mit dem Tod. Ich habe die Überschrift „Leben, Tod und Teufel“ mit bedacht gewählt. Nicht um euch wirklich zu irritieren, sondern um euch zu interessieren. Denn das Leben endet immer mit dem Tod und der Teufel steckt im Detail.
Sind wir doch mal ehrlich, wir reden viel lieber über das Leben, als über den Tod. Doch wie anfänglich erwähnt, der Tod ist unser allgegenwärtiger Begleiter, denn wir sind geboren, um zu Leben und doch so sterblich. Wie es ein Professor der Philosophie auf die Frage nach dem Sinn des Lebens sehr schön formulierte „Wir wachsen, wir blühen, wir welken und letztlich werden wir wieder Teil des Universums. Das ist der Sinn des Lebens“.
Über den Tod wurde viel geschrieben, sachlich, poetisch und auch in einer, dem Menschen inne wohnenden und sehr verständlichen Angst vor dem so greifbaren und dem doch surrealen Bild einer unausweichlichen, endlichen Zukunft dem Tod. Deshalb muss ich über den Tod auch gar nicht soviel ernsthaftes schreiben, doch ein paar Gedanken will ich euch mitteilen, bevor ich zu dem, dann eher unterhaltsamen Aspekten komme, die der Tod bieten kann.
Was ist der Tod?
Der Tod ist sachlich betrachtet eine ganz klare Sache und doch unheimlich Unklar. Weil wir über eine surrealen Vorgang reflektieren, von dem man aus objektiver Sicht nichts sagen kann. Der Grund ist sehr einfach, was am Ende unseres Daseins, beziehungsweise nach dem Ende unserer Existenz wirklich geschieht, davon kann einfach niemand, nach den uns bekannten Maßstäben berichten. Denn ein Toter ist von uns Lebenden gegangen und kann nicht mehr mit uns kommunizieren. Ob es ihm nun möglich wäre, weil er es tatsächlich könnte oder eben auch nicht, das sei hier einmal dahingestellt.
...sachlich
Sachlich betrachtet ist Fakt, der Tod stellt das erlöschen aller unserer notwendigen biochemischen Lebensvorgänge dar. Unser Körper wird wieder Teil des natürlichen Kreislaufes von Zerfall und Neubeginn in der Natur. So und nicht anders stellt sich der Tod erst einmal dar. Wir sind aus den Elementen des Universums entstanden und werden auch wieder zu diesen Elementen. Einfach nur Sternenstaub. Wir als Individuum hören auf zu Sein für uns und unsere Lieben. Sicher wir schaffen Orte für die zurückgebliebenen Menschen, die uns etwas bedeutet haben, um ihnen einen Ort zu geben, an dem sie sich erinnern können und trauern können. Doch auch das ist nur für die Menschen, die noch da sind und erst loslassen müssen, die Lebenden. Wir sind einfach nicht mehr da, nur unsere Körper, die sich langsam in ihre Elemente auflösen. Das ist der Fakt, den wir sachlich resümieren können.
… esoterisch
Andererseits sind da die vielen offenen Fragen. Was wird aus unserer Seele? Haben wir überhaupt eine Seele und was geschieht mit ihr nach dem Tod? Da haben wir den Surrealismus. der um den Tod gesponnen wird, das Mysterium. Auf der einen Seite ist da die Hoffnung, dass etwas von uns bleibt. Wobei wir hier faktisch und realistisch sagen können, das wir uns dauerhaft in die Seele der Menschheit schreiben, das wiederum ist wohl nur den Wenigsten vergönnt und diese Frage, was wirklich bleibt, können wir schon gar nicht beantworten. Es gibt nur Glaube, Hoffnung, Liebe und auch ein wenige wissenschaftliche und pseudo-wissenschaftliche Theorien. Die jedoch wiederum keine unserer Fragen beantworten kann, sondern nur neue Fragen aufwirft.
… wissenschaftlich und doch nur esoterisch
Wissenschaftlich betrachtet, wissen wir heute, das unsere Zellen aller Art mit Energie kommunizieren. Der einzige seriöse Anhaltspunkt, dass wir ewig sind und unsere Existenz nie ganz verlöschen kann. Denn bereits in der Schule lernten wir den Energieerhaltungssatz. Der besagt, das Energie zwar ihre Form ändern kann, aber nie verloren geht. Im Bezug auf den Tod können wir also nur eins mit Sicherheit feststellen, Materie, also unsere Elemente, die lösen sich auf, gehen auf im Ganzen des Universellen auf und gehen nicht verloren, ebenso, wie die Energie unserer Zellkommunikation, die in irgendeiner Form erhalten bleibt. Doch unser individueller Körper, der hört auf zu existieren. Die uns inne wohnende Energie, der in uns kommunizierende Teil, der vielleicht unsere Seele repräsentiert, dieser Teil von uns existiert weiter. Was aber aus dieser Energie wird, ob sie weiterhin individuell existieren kann, als körperlose Daseinsform oder aber auch wieder nur als Teil des Universellen, das wissen wir nicht. Das bleibt eine Frage von Glaube, Liebe und Hoffnung. Es bleibt zu vermuten, das die Frage darauf nie oder erst in ferner Zukunft beantwortet werden kann. So wenigstens für die Lebenden, den wir, jeder du und ich bekommen diese Antwort am Tag unseres Todes.
Skurril, absurd und tödlich
Hiermit dürfte in Kürze alles dazu gesagt sein, was ich für notwendig und sinnvoll halte, zum Thema, ernsthaft Reflektierend über den Tod. Doch wie ich schon am Anfang erwähnte, der Tod kann für uns Lebende durchaus auch unterhaltsame Aspekte haben. Zum Beispiel diesen Aspekt, des Todes durch Dummheit und Gedankenlosigkeit. Tode anderer Menschen, die überflüssig und sinnlos waren, doch in der Art ihrer Skurrilität so absurd, dass sie uns zu einem Schmunzeln oder auch einem gehässigen Grinsen verführen können. Deshalb habe ich für euch einige dieser wirklich unglaublichen Fälle zusammen getragen und aufgeschrieben. Man könnte sagen, unfreiwillige Selbstmorde.
Rechtsanwalt Clement Vallandigham war so ein Kandidat meiner persönlichen Top Ten. In einem spektakulären Mordprozess bewies er, dass das Opfer eines vermeintlichen Mordanschlages tatsächlich Selbstmord begangen hat. Er konnte tatsächlich beweisen, dass der Tathergang, den der Angeklagte beschrieb, genau so passiert war. Das einzige Vergehen, was der Angeklagte begangen hatte, zu spät am Tatort zu erscheinen, um den Selbstmord noch verhindern zu können. Er gewann den Prozess. Doch leider Überlebte er die Demonstration nicht, die Waffe war geladen und er blies sich sein vermutlich nur unzureichend genutztes Hirn aus dem Kopf. Er sicherte die Waffe nicht.
Oder aber der Mann hier in Südkorea. Genervt darüber, das er den Aufzug nicht mehr erreichte, trat er wütend gegen die Türen des Aufzuges. Diese öffneten sich darauf hin unerwartet und er stürzte 13 Stockwerke tief. Dreizehn Stockwerke, Dreizehn war wohl nicht seine Glückszahl.
Doch es gibt noch viel mehr Verrückte. In Jerusalem wollte ein Mann seinen Kamin reinigen, die Idee war von oben einen Besen in den Kaminschacht zu werfen, der nach unten durch den Kamin fiel, an einer Schnur befestigt. Ähnlich dem Kaminkehrer System eben, doch der Besen erwies sich als zu leicht. Da grade nichts besseres zur Hand war, befestigte er eine Handgranate am Besen (fragt mich bitte nicht, wieso eine Handgranate). Und prompt detonierte die Handgranate im Kaminschacht. Ergebnis Haus kaputt, Mann kaputt.
Ein anderer Mann gibt mit seinem Agenten Kugelschreiber an (die Dinger gibt es wirklich, Kaliber 22). Er führt die Waffe in geselliger Runde vor und richtet den tatsächlich Schuss fähigen Kugelschreiber auf seinen Kopf. Was soll ich sagen, er war dann mausetot, doch seine Freunde waren nun überzeugt, dass das Ding funktioniert. Dumm und Dümmer, doch es geht noch dämlicher.
Der unbeugsame Glaube an die Überlegenheit der technischen Innovation tötete in Toronto einen Anwalt. Doch diesmal war er in attraktiver Begleitung. In der offensichtlichen Überzeugung, das sein unzerbrechliches Sicherheitsglas in seinen Büro eines Wolkenkratzers tatsächlich unzerbrechlich ist, besorgte er es seiner Geliebten und Sekretärin im stehen, an eben diesen bis zum Boden reichenden Fenster. Doch dieses Glas war offensichtlich fehlerhaft und nicht für ein heftiges Liebesspiel vorgesehen, die Scheibe zerbrach. Ob die beiden sich noch liebten, als sie 35 Stockwerke tiefer aufschlugen ist nicht überliefert. Doch die gehörnte Ehefrau freute sich vermutlich über den Tod, des untreuen Ehegatten und 10 Millionen kanadischer Dollar Entschädigung von der Firma, die dieses unsichere Sicherheitsglas verbaute.
Ive Rankel, seines Zeichens Mentalist wollte die Öffentlichkeit in Japan davon überzeugen, das er nur mit mentalen Kräften Fahrzeuge stoppen könne. Offensichtlich war er selbst davon so stark überzeugt, das er das könnte, so dass er nicht etwa einen kleinen PKW als Versuchsobjekt auswählte, nein es musste ein Hochgeschwindigkeitzug sein. Was soll ich sagen? Der Zug erreichte den Tokioter Bahnhof unbeschadet, Teile von Ive Rankel auch.
Persönlich fand ich auch diesen Todesfall ziemlich vermeidbar. Zwei Handtaschendiebe im Zoo bei Rom. Als sie blitzartig einer jungen Frau die Handtasche entrissen, wollten sie cleverer sein, als ein sie verfolgender Polizist und trennten sich. Eigentlich gar nicht dumm. Doch einer der beiden Spitzbuben wollte besonders clever sein, blöde Idee in einem Zoo über einen Zaun zu springen. Es war das Freilaufgehege der Tiger. Man sagt, die schönen wilden Tiere brauchten zwei Tage lang nicht mehr gefüttert zu werden.
Doch der absolute Favorit an Eitelkeit und Dummheit ist nicht mehr zu toppen, Kristof Azninski. Der junge Pole ist bei einem Saufgelage mit Freunden. Klar im Vollrausch werden die Mutproben immer krasser, aber dass ist nicht mehr mit Suff zu erklären, das ist nur noch mit Blödheit. Ein Kumpel sägt sich mit einer Kettensäge die Zehen ab. Um nicht als Loser dazustehen, nimmt Kristof die Kettensäge und schneidet sich den Kopf ab. Was für ein Loser, gewonnen und doch verloren.
Ich denke das reicht für heute, um dem Tod auch etwas Gutes abzugewinnen. Manchmal erwischt es tatsächlich Leute, die so dumm sind, das es besser ist, sie verkürzen ihre Lebenszeit selbst. So könnten wir Anderen etwas ungestörter, die uns verbleibende Zeit auf Erden nutzen.
George W. Lästerbacke