Mit dem Benz´l bei der KÜS (Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation)
Oder wie man als Kunde nicht behandelt werden möchte.
Heute möchte ich euch gerne, etwas erzählen, ein reales Erlebnis, wie man es nicht erfinden kann. Das Leben schreibt bekanntlich die besten Geschichten. Ich bin eher entspannt und in der Regel auf jede Art von Idiotie im menschlichen Bereich eingestellt. Einer der gelassen an die Dinge heran geht. Es gibt jedoch Dinge, Sachverhalte und Verhaltensweisen, die man sich nicht bieten lassen muss und weiter erzählen kann. Sogar weiter erzählen sollte. Menschen müssen sich nicht alles gefallen lassen. Mein Erlebnis des heutigen vormittags gehörte dazu. Ich hatte am Donnerstag, den 03.04.2014 einen Auffahrunfall. Dieser war heftig, so das ich und meine Fahrerin, den Tag mit einigen Stunden Krankenhausaufenthalt und anschließendem Besuch beim Hausarzt verbrachten. Wir haben beide ein Schleudertrauma erlitten. Am nächsten Tage war leider bereits Freitag und wir waren noch länger beim Orthopäden. So dass, wir den Termin zu Begutachtung des Autos, auf Grund des Unfallschadens, auf den Montag verlegen mussten.
Ehrlich Leute dieser Termin ist wirklich erzählenswert. Mit dem Benz´l bei der KÜS. So die Überschrift, hört sich lustig an, war es aber nicht. So unerfreulich gestaltete sich dieser Besuch. Nur der Vollständigkeit sei erwähnt, die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation, kurz KÜS, ist ein Unternehmen, ähnlich dem allseits bekannten TÜV. Nochmal besuchen wir diese Firma sicher nicht. Nun erzähle ich euch auch warum. So arrogant ist mir noch nie ein Sachverständiger entgegengetreten, der dafür bezahlt wird, mir entstandene Schäden zu bewerten. Normalerweise erwartet man dort einen netten, sachkompetenten Menschen, der erklärt welche Schäden am Fahrzeug entstanden sind. Der Fachmann, der diese Schäden dann für die Versicherung dokumentiert. Man ist dort ein Kunde, der Geld mitbringt, wenn auch das Geld anderer Leute. Doch dort wurden wir behandelt, wie die letzten Trottel, oder was immer der Mann in seinen Kunden sieht. Es ist mir auch ziemlich egal, ob er einen schlechten Tag hatte, meiner ist mit Halskrause für das Schleudertrauma bescheiden genug. Aber ich muss auch nicht freundlich zu Kunden sein. Die mein täglicher Broterwerb sind.
Der Start war ganz in Ordnung, dank der netten Damen am Empfang. Da der Gutachter noch unterwegs war, gab es Kaffee. Das war gut und auch alle Leute nett. Dann erschien der Gutachter. Begrüßte uns oberflächlich und nahm sich des Fahrzeuges an. Während er so ums Auto sprang, verärgerten mich seine abwertenden Bemerkungen Zusehens. Grundtenor ohne es zu benennen »wirtschaftlicher Totalschaden«. Die Karre ist nichts mehr Wert. Die Mercedes-E-Klasse dieser Baureihe hat bekannter Weise einige Rostprobleme, an markanten Stellen. Unser Modell natürlich auch, deshalb habe ich bereits im Dezember einen Termin für eine Volllackierung, einige Kosmetische Verschönerungen und kleinere Reparaturarbeit vereinbart. Aber dieser Mann tat so, als ob wir das Fahrzeug besser gleich verschrotten sollten. Wen bitte schön interessiert nach einem Unfall die persönliche Meinung, eines Neuwagenfetischisten? Ich als Kunde will das nicht hören, denn ich mag mein Auto und bezahle Fachleute dafür, dass der Wagen verkehrssicher ist. Seine private Meinung kann er sich tief in den Anus klemmen. Ich bin der Kunde, ich will, nur dass hören, was nötig ist, dass dieser Wagen wieder fährt. Dass Jemand der Versicherung eine Kostenaufstellung macht, um meine Schäden zu beseitigen, mehr möchte ich nicht. Ich bin also leicht verärgert, sage dem Mann aber trotzdem noch, dass seit dem Unfall die Airbag-Kontrollleuchte nicht mehr ausgeht. Da erklärt mir dieser Mann tatsächlich, das dies Leuchte definitiv schon vor dem Unfall brannte. Obwohl auch ich weiß, wenn eine Kontrolllampe brennt, muss ich in die Werkstatt fahren, um festzustellen, wo das Problem liegt. Auch bin ich durchaus in der Lage, zu wissen, wann eine Warnleuchte dauerhaft anfängt, zu leuchten. Anstatt mir zu sagen, ich solle damit zu Mercedes fahren und den Fehlercode auslesen lassen und den Schaden zu erfassen, erklärt mir der Herr ich bin dumm oder mache falsche Angaben. Gleich mit der Anspielung »Und der ausgefallene Fensterheber funktioniert wohl auch erst seit dem Unfall nicht mehr. Weiter ging es dann mit seinen Thesen, das die HU grenzwertig sei. Diese Hauptuntersuchung ist knapp drei Monate alt. Als wir ihm sagten, des die HU in seiner Firma gemacht wurde, erklärte er obendrein, das kann er sich nicht vorstellen. Für diese montäglich schlecht gelaunten Sachverständigen, ist vermutlich alles Mist, was andere Leute sagen. Selbst, wenn es nachweislich die Wahrheit ist. Mir wurde das irgendwann zu dumm und ich ließ ihn alleine weiter machen. Nach Abschluss der Begutachtung fuhren wir zu Mercedes Benz und ließen uns dort beraten. Dort wird unser Problem mit der Airbag Kontrollrampe für kleine 30 Euro geklärt und auch das Datum kann eventuell ermittelt werden, seit wann die Lampe brennt. Das ist allerdings typabhängig. Sie brennt aber nun mal seit dem 03.04.2014. Egal was so ein unhöflicher, arroganter Schnösel Gutachter behauptet. Wenn ich könnte, hätte ich dem Gutachter den Auftrag entzogen, jedoch hatten wir bereits die Abtretung unterzeichnet. Leider haben wir den Auftrag an diese Firma vergeben, das passiert uns nicht ein zweites mal. Sollten wir noch über einen Anwalt das Gutachten anzweifeln können, werden wir dies tun. Hier bleibt mir nur zu sagen, meine Empfehlung bekommt die KÜS nicht mehr. Personal, das sich so unprofessionell in Kundenverkehr aufführt, dass wäre in jedem anderen Dienstleistungsunternehmen längst gefeuert.
Erfahrungsbericht vom 07.04.2014, KÜS 15890Eisenhüttenstadt, Fährstraße 32
Nachtrag von 07.04.2014/19.00
Ein noch erfreulicher Nachtrag, der nichts an meinem vorhergehenden Vortrag ändert. Nachdem ich bei der KÜS nochmals vorstellig wurde, um ihnen fairer Weise mitzuteilen, dass ich diese Internetbewertung veröffentlichen werde, wurde das Kundenklima viel besser. Woran das wohl lag? Letztlich konnte ich den Auftrag bei der KÜS zurück ziehen und habe nun einen freien Gutachter bei Mercedes Benz beauftragt, den Schaden zu begutachten. Ich war nicht das erste mal bei der KÜS, doch nun das letzte mal. Vertrauen kann man gewinnen, aber auch in Minuten verspielen. Wenigstens konnte man sich darauf einigen, das wir keine Geldbringer mehr für die KÜS sind. Trotzdem werde ich diese Bewertung veröffentlichen. Denn diese Erfahrung muss man nicht machen. Ich hoffe der Gutachter begreift nach diesem Vorfall, das er Dienstleister ist, nicht Maschinist. Kunden erwarten Verständnis. Maschinen kann man schräg kommen. Kunden nicht. Entschuldigungen sind angebracht, wenn man sich daneben benimmt, nicht Ausflüchte. Ich bin verständnisvoll, doch bei diesem Verhalten hört das auf. Ich habe auch nichts in den falschen Hals bekommen Herrschaften, ich und meine Begleiterin waren zu recht sauer.
Mandy Simoneit, Eisenhüttenstadt
Georg Sobotta, Eisenhüttenstadt