Donnerstag, 10. September 2015

Mittwoch (09.09) vorm Asylheim Eisenhüttenstadt - Demonstrationsreport


Gestern Abend gab es aus Eisenhüttenstadt wieder mal Interessantes zu berichten. Bei uns gibt es ja nicht viele Demonstrationen, eine kleine Stadt, die Leute meistens eher etwas phlegmatisch und an großer Politik nicht so sehr interessiert.

Hier meckert man üblicher Weise zu Hause oder am Stammtisch. Da lohnt es sich immer mal eine Demonstration zu besuchen. Denn das ist wie Rummel und Zirkus, gibt es nur zwei, drei mal im Jahr. Doch dieses mal fand ich es sehr interessant. Weil ich mich mehr für die Teilnehmer interessiert habe, als für die Demonstration selbst.

Zur Demonstration selbst gibt es nicht so viel zu berichten. Die linken Demonstranten hatten „Flüchtlinge willkommen Transparente und standen gut organisiert an der Kreuzung Karl Marx Straße/Poststraße.
An diesem Ort wirkte es ruhig. Von dort zog später gesondert eine Gruppe junger Linker ab, die versuchten, die Demonstration der Gruppe “Beeskow wehrt sich.“ mit Sirenen und „Nazis raus“ Rufen zu stören. Das misslang, da die Polizei sie auf Abstand hielt.


Diese Gruppe bestand meines Erachtens mehr aus Demonstrationstouristen die von Berlin kamen, als aus Eisenhüttenstädter Bürgern. Ein Gespräch mit dieser Gruppe erschien mir aus früherer Erfahrung heraus sinnlos. Da gibt es keine Argumente nur Ideologie. Hingegen etwas verbales nach bohren bei der Gruppe Eisenhüttenstädter Linksdemonstranten, die sich abseits der Ruhestörer hielten. Ergab dann, dass auffällig viele EKO und Angestellte vor Ort waren.


Die Gruppierung “Beeskow wehrt sich.“ Hatte einige Redner zu bieten. Auch Eisenhüttenstädter ergriffen das Wort und schilderten aus ihrer Sicht derzeitige Probleme mit Flüchtlingen in der Stadt. Das Niveau war etwas emotional, aber sachlich doch an Fakten orientiert. Man forderte die Politik auf zu reagieren. Die üblichen Forderungen nach mehr Geld für den Sozialen und Bildungssektor fehlten natürlich auch nicht. Von Marktkauf bis zur Kriminalitätsrate wurde vieles angesprochen. Es gab eine zusammen stehende Demonstrationsgruppe von ca 200 Teilnehmern und so etwa 150 von mir gezählter Zaungäste. Ich denke allerdings, das hier im Hintergrund, die organisierende Hand der NPD hilfreich war. Was der Bürger so nicht wahrgenommen hat, weil er einfach nur gehört werden will. Ich allerdings mag die Instrumentalisierung der Bürger für Parteizwecke nicht. Denn denen geht es nicht um hintergründige Ziele von Parteien. Sondern um ihre aktuelle Situation. Doch hier darf man Rechts- und Linksparteien wohl als Brüder im Geist betrachten. Denen geht es weniger um die Bürger, als um Ideologie und Macht.


Ich sprach mit den Zuschauern der „rechten“ Demo. Die ziemlich weit verteilt um eigentlichen Versammlungsort in mehr oder weniger großen Grüppchen standen. Mich interessiert, warum sie sich nicht direkt zu dem Pulk Demonstrierender stellten, sondern wie Zaungäste wirkten.
Die Antworten überraschten mich nicht sonderlich, den aus der Eisenhüttenstädter Gerüchteküche vernahm ich schon einiges an Verwunderlichen. Man sagte mir „Wenn ich hier gesehen werde, bin ich schnell meinen Job los.“ Überall wo ich fragte klang das ähnlich. Mir wurde auch berichtet, das Demonstranten der linken Gegendemo für ihre Anwesenheit bezahlt wurden. Allerdings war ich erstaunt über die vielen Arbeiter und Angestellten, die sich hier trotzdem, nur etwas Abseits des Geschehens informieren wollten.


Es sind Angaben gemacht worden, die ich nicht selbst prüfen kann und somit nur im Wortlaut wiedergebe, was mir erzählt wurde. Das Klima gefiel mir nicht trotzdem nicht. Es erinnerte mich zu stark an 1989. Als die Menschen in der DDR Angst vor staatlichen Repressalien hatten. Ich selbst wurde damals an die Luft gesetzt, weil ich klarmachte, dass ich den eingeschlagenen Regierungskurs für falsch halte und der Bürgerdialog forciert werden sollte. Damals war ich in der Kreiskonsultationsstelle für Jugendklubs des Landrates tätig. Doch was solche Repressalien am Ende bringen, sollte es sie denn in dieser Form in Eisenhüttenstadt, durch gewisse Arbeitgeber geben. Das hat die SED Regierung bereits erlebt. Davor sind auch Regierungen von Pfarrerstöchtern mit keifenden Gauckler Pfaffen nicht gefeit.


Bei dieser Demonstration ging es, wie schon erwähnt, um das aktuell Hauptthema in Deutschland, die Asylpolitik. Ein Thema zu dem meiner Meinung nach, schon jeder kluger Satz gesagt ist und jeder geistige Dünnschiss abgesondert wurde.

Die Auseinandersetzung läuft nur noch Pro und Kontra. Sachliches ist da nicht mehr zu erwarten. Die einen Jammern über die Situation und die Zukunft, die anderen Jubel grundlos und sind offensichtlich nur darauf aus, ihre vorgefasste Meinung demonstrativ zur Schau zu stellen. Sachlichkeit und Kritik an der Regierungslinie nicht erwünscht, denn das setzt Dialogwillen voraus.


Ich persönlich meine, dass wir vor einer der größten Herausforderung der letzten Jahrzehnte in Deutschland stehen. Denn was die Politik versaut hat, kann sie nur mit Hilfe der Bürger wieder richten, die sie soeben, bei jeder Gelegenheit zu rechten Nazi-Bösewichtern degradiert.
Die paar linken Clowns, die weder für die Regierung sind, noch an der Meinung des einfachen Bürger interessiert, die werden uns nicht helfen die Flüchtlingskrise zu bewältigen.

Ich glaube kaum, das wirklich eine Seite sich viel für das Schicksal der Flüchtlinge interessiert, jeder will nur recht behalten. Die Manipulation von öffentlicher Meinung, wird keinem der Flüchtlinge im Zelt über den Winter helfen, für die Deutschland nun mal die Obhutspflicht übernommen hat. Nachdem unsere Merkel Regierung munter jeden Flüchtling aufnimmt, auch die, welche aus sicheren Drittländern, wie Ungarn, Polen und anderen Ländern kommen, werden wir wohl als Volk in seiner Gesamtheit für ihr Auskommen sorgen müssen. Der Sigmar Gabriel von der SPD sagt ja, wir können uns das leisten. Also ich kann es mir eigentlich nicht leisten.


Doch meine private Frage ist eher, wie viel gepumptes Geld uns die Angelegenheit wohl wieder kosten wird. Wo gedenkt Merkel Gelder locker zu machen, dass Gabriel schon mal mit vollen Händen ausgibt?

Es fehlt an Geld Für Kitas, Schulen, Lehrer, Polizei und bei vielem mehr. Aber Merkel zaubert mal eben 10 Milliarden für Asylbewerber her. Das ist doch erstaunlich, wenn man bedenkt, wie lange ihre Bundesregierung gebraucht hat, um eine Kindergelderhöhung um ein paar mickrige Euro zu beschließen. Und wenn die Politik von 10 Milliarden spricht, dann wissen wir doch alle, das hier nur die Spitze des Eisberges an Kosten gemeint ist.

An dieser Stelle zitiere ich mal zwei Ausländer. Einen Briten und den Quasi-Ausländer Hendrick M. Broder, vielen sicher aus den Medien bekannt. Der britische Politologe Anthony Glees kritisierte im Gespräch mit dem Deutschlandfunk die Entscheidung Deutschlands alle in Ungarn gestrandeten Flüchtlinge aufzunehmen: „Viele meinen, die Deutschen haben ihr Hirn verloren. Da sich Deutschland bisher immer stark an Regeln gehalten hat, stelle das jetzige Verhalten ein großes Rätsel für Deutschland-Kenner in Großbritannien dar. Deutschland verhält sich wie ein Hippie-Staat, der nur von Gefühlen geleitet wird. Man mag über Ungarn denken, was man will. Aber wenn Deutschland sich nicht an die Regeln hält, fällt die ganze EU auseinander“.
Der H. M. Broder formuliert es etwas volkstümlicher, aber im Tenor gleichlautend. "Wer nur Mitleid empfindet, der hat keinen Verstand." Ich glaube mal, die beiden Herren drücken unsere Probleme ganz gut und kurz aus. Wenn wir nicht bald mit einer Portion Verstand an unsere Flüchtlingsprobleme gehen, wird es übel enden.

George W. Lästerbacke