Sonntag, 18. Oktober 2015

Die Todesstrafe für Kinderschänder


Ja, ich finde es erschrecken, bestürzend und traurig, wenn ich von Kindesmissbrauch lese. Denn die Opfer leiden oft ein Leben lang an dem Erlebten. Lebenslang sollte deshalb auch für Täter gelten, doch anders, als den meiste unreflektiert vorschwebt. Und ich bin der Meinung, hier wird von Seiten des Staates nicht genug getan. Es gibt sicher Nachholbedarf im Rechtssystem. Trotzdem werde ich hier sicher kein Plädoyer für die Todesstrafe halten. Denn ich bin kein Freund der Todesstrafe. Doch ich denke, man muss dieses Thema zur Sprache bringen, wenn nicht grade lauthals darüber debattiert wird. Und die vielen verschiedenen Aspekten des Themas betrachten. Denn in vielen Foren, wird oft nur gefordert und kontrovers diskutiert. Aber keine Ideen oder gar Lösungen angeboten.

Für Kinderschänder, für Serienmörder, für Vergewaltiger und andere Straftaten mehr soll es die Todesstrafe geben. Ich habe dafür sogar Verständnis, denn unser Justizsystem bestraft viele Taten nur ungenügend. Ich schließe die Todesstrafe nicht völlig aus. Doch ich denke die Forderung nach der Todesstrafe erwächst tatsächlich nur aus einem ineffizienten und ungerechten Justizsystem.

Allzu oft dienen diese Forderungen nur politischen Populisten, dass ist einfach nur Mist und gesellschaftlich ohne Wert. Rattenfänger, die für ihre politischen Ziele einfache Bürger einspannen wollen. Charakterschweine, die jede Seele für ein paar Cent verscherbeln würden. Jeder von ihnen ein Judas der Neuzeit, um es mal im traditionell christlich abendländischen Kulturkontext zu formulieren. Für ein paar Silberlinge sind sie zu haben. Wo bei ich das allzu gerne beschworene Judas Konzept auch nur illustrierend nutze. Eine kurze und verständlich Story. Denn diese Geschichte aus der Bibel wurde auch nur, als Konzept für Politik und Religion genutzt, um gegen andere Volksgruppen und Religionen zu hetzen. Etwas, was mir fern liegt. Ich setze mich gerne sachlich auseinander. Ganz ehrlich niemand von diesen heuchlerischen Populisten, ist es Wert unsere Mutter Erde mit ihren Füßen zu beschmutzen oder wir ihnen Gehör schenken. Aber sie deswegen zum Tode verurteilen, käme mir nicht in den Sinn. Obwohl ich alles andere als ein Pazifist bin. Ich hätte da ganz andere Zielgruppen im Auge doch auch dazu später.

Nochmal zu den Kinderschändern und Serienmördern. Sicher verstehe ich, dass hier die Todesstrafe gefordert wird. Die unsäglichen Schäden in der Seele von Kindern, Menschen und das Leid bei den Hinterbliebenen, gestatten es gar nicht, dies einfach so abzutun. Doch ich gebe zu bedenken, diese Art Straftäter sind in der Seele kranke Menschen. Es spielt keine Rolle warum ihre Seele und ihr Geist so deformiert wurden. Trotzdem auch hier spielen oft traurige Kindheitserlebnisse mit. Werden Opfer zu Tätern. Ich versuche auch nichts nach Gutmenschen Art zu beschönigen. Jede solcher Taten hätte es verdient mit dem Tod bestraft zu werden. Es sind Verbrechen an der Seele und unserer Menschlichkeit. Doch es wäre so, als ob wir Aidskranke zum Tode verurteilen, die möglicherweise andere Menschen angesteckt haben. Niemand käme auf die Idee, Aidskranke hinzurichten. Auch sie handeln Triebgesteuert. Wobei man bemerken darf, der Kinderschänder hatte nie eine Chance, gegen seine Geisteskrankheit etwas zu unternehmen, ebenso, wie der Serienmörder. Der Aids Kranke hätte sich mit Safer Sex schützen können, aber wir klagen ihn nicht an und das ist richtig so. Wir messen da emotional mit zweierlei Maß, wie so oft in unserer Gesellschaft. Darum versuche ich weiter zu denken.

Ich spreche auch niemanden ab, dass er in einer Art emotionalen Notstand, einen Täter tötet, der sich zum Beispiel an seinen Kindern vergangen hat. Doch diese Selbstjustiz verbessert das Leben der Opfer und Hinterbliebener auch nicht. Schlimmer noch, man wird selbst zum Täter und ob diese Genugtuung unserer Seele gut tun, ich bezweifle das letztlich. Die Justiz wird diesen Täter dann ähnlich eines zeitweise Geistesgestörten behandelt.

Wenn ich dass so sage, will ich auch einräumen, würde meinen Kindern so etwas geschehen, wüsste ich heute nicht, ob ich nicht auch den Täter selbst zur Strecke bringen wollte. Zumindest wäre es vorstellbar.

Doch das auch nur am Rande erwähnt. Vielmehr ist unsere Gesellschaft nicht intelligent oder reif genug, um echte Lösungen zu entwickeln. Den Schutz der Gesellschaft zu organisieren, so dass wir diese Menschen aus unserem Alltag verbannen und trotzdem human handeln. Ich persönlich glaube nicht, das Kinderschänder oder Serienmörder überhaupt therapierbar sind. So dass man sie ohne Bedenken in die Gesellschaft entlassen könnte. Sie sind unheilbar krank. Eine Heilung ist ausgeschlossen. Deswegen sollten wir Wege suchen, die es ermöglichen Kinderschänder und Serienmörder für immer aus der Gesellschaft zu entfernen.

Bei Serienmörder ist es einfach, sie sind dauerhaft eine Gefahr für die gesamte Gesellschaft. Sie müssen eingesperrt werden und beaufsichtigt, bis sie sterben. Soviel Humanität darf und soll sich eine Gesellschaft leisten. Es ist nicht so, das Serienmörder zum Massenphänomen werden. Denn die meisten Menschen schrecken schon vor einfacher Gewalt zurück. Zum Glück. Schwieriger ist es da schon mit Kinderschändern, ich erwähnte es bereits, ich halte sie für nicht therapierbar. Egal was manche Psycho-Fritzen uns erzählen. In ihnen schlummert der Urinstikt nach Lust und Leidenschaft. Wie in jeden von uns. Nur bei diesen Straftätern auf eine sehr kranke Art. Wir würden als gesunde Menschen unsere Sexualität auch nicht unterdrücken können, dauerhaft und ein Leben lang.

Die katholische Kirche hat diesen Sachverhalt im Langzeitversuch mit dem Zölibat als Hirngespinst bewiesen. Ob es Millionen unehelicher Kinder von Priestern sind oder die Auswüchse der Pädophilie, die mit schöner Regelmäßigkeit wieder an die Öffentlichkeit kommen. Sexualität ist eine Urgewalt, welcher der Mensch mehr oder minder ausgeliefert ist. Darum werden wir auch keinen Kinderschänder kurieren. Jeder sucht Sexualität, sein Leben lang. Ob er krank ist oder gesund.

Doch einen Unterschied zum Serienkiller gibt es. Der Pädophile stellt nur für eine kleinere Gruppe der Gesellschaft eine Gefahr dar. Unsere Kinder. Andere Erwachsene brauchen sich nicht zu fürchten. Deshalb könnte man mit Kinderschändern auch anders verfahren. Einfach indem man sie von Kindern gänzlich isoliert. Sie könnten der Gesellschaft sogar nützlich sein, denn oft sind diese Straftäter auch sehr gebildet.

Eine Möglichkeit, die ich sehe und für machbar halt ist, Pädophile auf einer Insel unterzubringen. Sie selbstverständlich unter kontrollierten Bedingungen, eine eigene Gemeinschaft aufzubauen zu lassen, die sich vielleicht letzten Endes sogar selbst versorgen und finanzieren kann. Betrachtet man die Menge an Pädophilen, die allein in der westlichen Welt entlarvt werden, würde das Sinn machen. Denn zum Beispiel als EU Projekt, an denen sich viele Staaten beteiligen, wäre genug Potential vorhanden, so ein Staatswesen frei von Kindern zu schaffen. Natürlich ist dass nur eine unausgereifte Idee oder auch Utopie, doch was hätten wir zu verlieren. In Anbetracht der heutigen gesellschaftlichen Lage. Wir sollten versuchen staatlicher Tötungen zu unterbinden, nicht sie auch noch zu fördern.

Die einzige Art, bei der ich es für möglich und teilweise sogar für nötig erachten würde, die Todesstrafe zu verhängen, wären politisch motivierte Straftaten, gegen die Menschlichkeit und gegen die Gesellschaft. Denn hier könnte die Abschreckung dafür sorgen, das auf lange Sicht ein umdenken in vielen Köpfen Schule macht. Angefangen bei Verbrechen gegen Völker, wie ein Genozid bis hin zum Hochverrat am eigenen Volk. Wer seinem Volk schaden zufügt, sollte wissen, dass die Gesellschaft bereit ist, ihn mit aller Härte zu bestrafen. Denn selbst er moralische Schaden, den die Gesellschaft davon trägt, ist oft ein Schaden für Generationen. Auch ein Beispiel, wo unsere Justiz prinzipiell versagt.

Nur einige Überlegungen von mir zu diesem Thema.

Georg W. Lästerbacke