Donnerstag, 26. November 2015
Der Fortschritt ist nie der letzten Weisheit Schluss
Unsere Welt hat sich verändert. Besonders in den letzten 30 Jahren, das dürfte auch der letzten Schnarchnase aufgefallen sein. Natürlich gibt es auch immer die ewig nörgelnden Besserwisser, die immer nur in einer Retrospektive ihres vergangenen Daseins existieren. In meiner Jugendzeit nannte man sie die ewig Gestrigen.
Seit Menschengedenken war früher alles besser. Stimmt natürlich oft so nicht, doch der menschliche Geist neigt dazu, das Schlechte zu verdrängen oder gar in positive Erinnerung zu wandeln, es muss nur lange genug zurückliegen. Die Wahrheit ist, wir versuchen uns unserer Welt immer schöner und besser zu machen, auch dass liegt in der menschlichen Natur. All unser Fortschritt macht uns selbst ein wenig besser. So das wir selbst ein Teil etwas größeren werden, oft ohne es zu bemerken. Denn der letzte der bemerkt, das sich seine Persönlichkeit wandelt, ist der, den es betrifft.
In unserer Zeit, wenn ich nur ein Beispiel nennen möchte, könnt ihr Dinge von mir lesen und dass findet ihr völlig normal. Ist es aber nicht, denn noch vor dreißig Jahren, da war ich zwanzig, hättet ihr von mir nichts lesen können. Egal ob ich Talent zum Schreiben habe oder nicht. Denn andere Faktoren, als Lust und Talent zum schreiben, bestimmten unseren Weg in die Öffentlichkeit. Eine Menge Menschen wären nötig gewesen, um mich zu unterstützen meine Bücher und Texte zu verschiedensten Themen zu veröffentlichen. Doch heute gibt es das Internet und mit ein wenig eigener Initiative, kann jeder der schreiben möchte Autor und Schriftsteller werden.
Ich finde das bemerkenswert, es ist einen gigantischer Fortschritt. Hätte mir vor dreißig Jahren jemand erzählt, dass es hunderttausende Menschen geben wird, die schon einmal etwas von mir gelesen haben, dann hätte ich ihn wohl auch für einen Optimisten gehalten und belächelt. Doch die Realität ist gegenwärtig und überzeugend. Auch wenn diese Welle der Kreativität des Menschen, die durch das Internet angeschoben wurden Schattenseiten hat, so ist es doch ein Quantensprung des Geistes und viel besser als früher. Weil heute viel mehr Menschen ihre Gedanken und Phantasien für die Nachwelt erhalten können.
Es gibt nur einen Nachteil, unsere Kreativität im Netz ist an digitale Daten gebunden. Sind wir nicht in der Lage diese Daten langfristig zu sichern, ist all unser geistiges Werk für die Katz. Viel Potential wird verloren gehen. Das Wissen und Können unserer Generationen ist so hoch wie nie und sogleich flüchtiger als jemals zu vor. Und es ist in digitaler Form auch noch leicht manipulierbar. Darum arbeiten unzählige Forscher daran, das zu ändern. Doch für den einzelnen Schreiber gilt eins, will er sein Werk schützen, muss er es auch heute noch auf Papier konservieren. Die Jahrtausende alte Technik ist also, trotz allem noch aktueller, als wir denken. Deshalb nutze ich, als vorausschauender Mensch am Ende doch wieder das gute Alte. Denn die alte Technologie des geschriebenen und gedruckten Wortes, ist immer noch sicherer, als meine phantastische digitale Welt.
George W. Lästerbacke