Dienstag, 11. Juli 2017
Der Bürgerarsch
Die Demokratie ist das Herzblut unserer Gesellschaft, so sagt man. Und tatsächlich, so sollte es auch sein. Nach unserer heutigen Auslegung, die angeblich beste Gesellschaftsform der Welt. Meinungsfreiheit, ein Gesellschaftlicher Disput, in dem man sich mit existierenden Problemen kultiviert auseinander gesetzt und gleiches Recht für alle. Nicht zu vergessen, natürlich eine frei gewählte Regierung. Das alles haben wir uns selbst erdacht, nach griechischen Vorbildern und unter dem Einfluss von Humanistischen Vorbildern, wie Kant, Humboldt und Co.
Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit, seit der Französischen Revolution auch ein Sinnbild der Demokratie nach moderner, westlicher Lesart.
Unsere Vorbilder, die Franzosen, waren an dieser Stelle alles andere als zimperlich, selten ist in Europa so viel Blut, bei einer Revolution geflossen und selbst die Revolutionäre wurden noch geköpft. “Die Revolution frisst ihre Kinder.“ Ein Satz der Geschichte wurde. Die Kinder der Revolution sind die Revolutionäre selbst. Anhänger der Revolution, die selbst an ihrer Ingangsetzung und Ausführung teilgenommen haben, durch sie große Bedeutung bekommen haben, werden zu Opfern der Revolution. Revolutionäre werden von den Entwicklungen in einer Revolution überrollt. In der französischen Revolution ist es zu schwerwiegenden Uneinigkeiten unter den Revolutionären, Radikalisierung und Auseinandersetzungen gekommen. Von der vorherrschenden Richtung Abweichende (auch welche, deren Richtung nach Meinung anderer zu weit ging) konnten zu Opfern von Anklagen und Verfolgung werden. In Paris wurde am 10. März 1793 ein außerordentliches Strafgericht eingerichtet, das am 20. Oktober den Namen Revolutionstribunal erhielt. Verurteilte wurden durch die Guillotine hingerichtet. In der Zeit des „Terreur“ zu Deutsch Schreckensherrschaft oder Heute Terror, gab es zahlreiche Opfer. Selbst Maximilien de Robespierre, der führend an der mit Hinrichtungen verbundenen Politik mitwirkte, wurde 1794 nach seinem Sturz hingerichtet. Die französische Revolution, die das Volk befreien sollte, hat sich unter der Führung Robespierres in ein Terrorregime verwandelt, in dem jeder auf dem Schafott landete, der wegen politischer oder religiöser Ideen missliebig war.
Der Satz “Die Revolution frisst ihre Kinder“, der heute als sogenanntes geflügeltes Wort gilt, stammt übrigens von dem französischen Rechtsanwalts und Revolutionärs Pierre Vergniaud, der kurz vor seiner Hinrichtung am 31. Oktober 1793, leicht abgewandelt aus Georg Büchners Drama “Dantons Tod“ zitierte. Erschüttert sprach er diese berühmten letzten Worte „Bürger, es steht zu befürchten, dass die Revolution wie Saturn nach und nach all ihre Kinder verschlingt und am Ende den Despotismus mit allem seinem Unheil gebiert.“
Das sollte man nicht verschweigen, wenn man über die Anfänge der Demokratie nachdenkt. Und die Vorbilder, die alten Griechen , waren das wirklich Demokraten? Nach unserem Gusto? Oder werden wir vom Mainstream nur verarscht? Gabt es die attische Demokratie, welche in unseren Köpfen existiert überhaupt?
Der Mainstream verarscht uns und, das Gross der Journaille ist wohl so ungebildet oder auch blöd, wie ein Zehntklässler, der das Bildungssystem er BRD durchlaufen hat. Er scheint nicht nur so, er ist es auch. Denn er hat nicht viel nützliches Wissen mit auf den Weg bekommen, außer Ideologie, Gesellschaftliches Wissen und Naturwissenschaftliches Wissen, was er am Ende gar nicht anwenden kann oder will. Mehr als Kiezkneipen Philosophen bringt die deutsche Bildungslandschaft kaum hervor. Selbst das rudimentäre Wissen, was ich euch grade näher bringe, ist dem Normalo fremd und ich behaupte nicht, dass ich ein Geschichtsexperte bin.
Die Demokratie der alten Griechen. Bereits der Ansatz unseres Denkens über Demokratie in Griechenland ist falsch. Denn das Griechenland was wir uns vorstellen gab es 500 vor Christus noch gar nicht. Es gab Stadtstaaten wie Athen, welche mehr oder minder ständig im Kleinkrieg waren. Athen war der Vorreiter in Sachen Demokratie. Die sogenannte attische Demokratie. Für unser Verständnis heute, war Athen eher eine Kleinstadt, mit etwa 40.000 Einwohnern. Damals war dieser Demokratieversuch, den allerdings nur Vollbürger Athens ausüben durften, revolutionär. Heute eher so unbedeutend, wie das kleine Athen von damals im Dschungel von Metropolen der Neuzeit.
Denn Vollbürger der Stadt war nur eine Minderheit, Frauen, Sklaven und Fremde waren von der Mitbestimmung ausgeschlossen. Allerdings war die Mitwirkung der Bevölkerung weitreichend und heute eher schon als basisdemokratisch zu verstehen. Also ein Konzept, was in heutigen, sogenannten Demokratien, aus nachvollziehbaren Gründen des Machterhaltes kaum gewünscht ist.
Heutigen westlichen Demokratien setzen nicht auf Volksbeteiligung, sondern Machterhalt. Jeder Diktator heute, wenn auch demokratisch gewählt, darf sich Demokrat schimpfen, siehe Erdogan oder Merkel.
Doch die Wahrheit ist, diese Menschen, die sich selbst Demokraten nennen, sind kleine Könige und Krämerseelen. Die sich bestenfalls an ihre Ideologien und der Macht, die ihnen unsere Steuergelder geben berauschen. Unsere Bürgerärsche, die sind ihnen herzlich egal, bis zur Wahl.
Und genau, wie Robespierre und seine Ideale, von ihm selbst verraten wurden, so werden heute unsere Werte, Meinungen und auch ihre eigenen Ideale, von Menschen, wie Angela Merkel und Heiko Maas verraten. Verraten an eine wirre Gutmenschen Clique aus rot-grünen Ideologen, welche für das Volk bestimmen will, was es reden, schreiben oder denken soll.
Der Despotismus siegt vielleicht im Augenblick in Deutschland, doch möge es für seine Mütter und Väter enden, wie die französische Revolution für Robespierre. Denn erst dann wäre der Gerechtigkeit und dem Volk genüge getan.
George W. Lästerbacke
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