Freitag, 13. Dezember 2013

Charlotte, dunkle Begierde.

Ich weiß, vermutlich beneiden mich viele Männer darum, das Frauen auf mich stehen. Eigentlich weiß ich auch nicht so genau warum. Doch es war schon früher so und jetzt mit 48, ist es wider meiner eigenen Erwartungen immer noch so. Doch etwas ist oft anders. Während ich früher in der Regel der Aktive war, fällt mir heute auf, dass ich aufgerissen werde.

Im Zeitalter der Online Dating wird mir das immer bewusster. Meine neueste Eroberung hat mich über Facebook kontaktiert. Ich hätte nie geglaubt, was daraus werden würde. Außer ein erste Date zum Kaffee.

Meistens mit sind es eher dezenten Avancen, auf die ich als alter Schwerenöter natürlich reagiere will und muss. Mal dezent ignorant, mal wie der Jäger, der das Rotwild auf der Lichtung erkennt und die Gelegenheit nutzt die Flinte zu ziehen. Doch manchmal geht die Beute direkt auf dich los und gibt dir zu verstehen, ich will dich. Das ist die Kategorie Frau der ich nichts entgegenzusetzen habe. Egal wie lange ich sie zappeln lasse, auf einmal ist da diese Stimme im Kopf, die sagt „nimm sie endlich“.

Ich habe immer intuitiv gewusst mit Frauen umzugehen, kein Frauenflüsterer, aber ich lag wohl oft richtig. Ich finde, ich sehe eher durchschnittlich aus, aber ich versuche meinen Typ zu betonen und ziehe mich gern gepflegt an. Vielleicht ist es auch nur, das ich den Anschein ausstrahle, als ob ich Spaß verspreche. Vielleicht sage ich auch im richtigen Moment einfach das richtige oder weiß der Teufel, was es ist, dass Frauen an mir mögen. Was mein Geheimnis ist, wissen vermutlich nur die vielen Frauen, die mich genommen haben, wie ich bin. Denn das einzige, was ich nie gemacht habe ist, mich für eine Frau zu verbiegen. Der Part der Geschmeidigkeit, den habe ich immer diesen Zauberwesen überlassen. Doch darum geht es hier gar nicht.

Es geht um meine neue Flamme, die ich habe. Charlotte, 19 Jahre, schlank, schwarz gefärbte, blonde Haare, sehr sexy und liiert mit einen Freund. Er ist älter als sie, ich glaube so um die 36 Jahre und nach ihrer Auskunft, super im Bett. Sie will ihn nicht verlassen, das ist gut so. Ich will auch nicht, das sie das tut. Aber ich denke, diese Affaire ist sogar für mich neu. Sie mag es im Bett hart „Blümchensex ist nicht meins“ sagt sie.

Also versuchte ich es vorsichtig mit eher ungeliebte Praktiken bei Frauen. Fisten, Kerzenwachs und anderen Spielen. Oft ein wenig dem BDSM entliehen. Ich betrete kein völliges Neuland. Denn ich hatte einige Liebschaften mit Damen des BDSM Milieus. Ich bin persönlich auch von Hause aus eher das Alphatier, also dominant. Bis dato aber stand für mich, wie für viele Männer, der eigentliche Geschlechtsakt im Vordergrund. Das übliche Spiel, Mann dringt in Frau ein, Frau kommt irgendwann mit mehr oder weniger Vorspiel und mehr oder weniger Orgasmen eben.

Jetzt lerne ich grade, wie extrem erotisch es sein kann zu warten, sie zu nehmen, mit viel Zeit und durchaus auch etwas grob, wie viele Frauen sagen würden. Sie will nicht Liebe machen, sie will gefickt werden. Der Unterschied ist nur, sie ist keine Milieu verdorbene, erfahrene BDSM Lady, die mir sagt, was sie will. Ich lerne mit ihr, die Grenze zwischen lustvoller Unterwerfung und Schmerz zu erkunden. In dieser Hinsicht doch Neuland und ich genieße es. Wir haben noch keine Regeln, wer erschaffen sie nur für uns neu.

Sie mag es so, wenn ich auch glaube, die größte Inspiration hat sie aus einen Buch, es heißt “Shadows of Gray“. Wer es nicht kennt, es ist eine Story über einen attraktiven Unternehmer, der bizarren Sex praktiziert, eine attraktive Literaturstudentin, die ihre Unschuld an ihn verliert und über Verliebtheit, gegenseitige Dominanz und Unterwerfung. Doch Charlotte ist anders, in ihr schlummert der dunkle Trieb gefesselt, dominiert und unterworfen zu werden wirklich. Das Buch nur aufgeweckt, was schon immer da war. Während die Protagonistin des Buches entdeckte, das sie eigentlich etwas anderes möchte. Charlotte hingegen in die Welt ihrer innersten Begierden zu begleiten, das ist das aufregendste, was mir seit vielen Jahren passiert ist. Ich genieße jede Minute mit ihr.

Sie stöhnen zu hören, sich ihre Finger im Bettlacken krallen zu sehen, wen sie zu im x-ten male kommt. Erschöpft mit ihr zu rauchen, sie ein wenig zu unterwerfen und erst Stunden später in ihr zu kommen. Das ist etwas, was sie mag und ich genieße. Wenn sie sich nach Stunden meiner Dominanz wieder ankleidet, ich ihr ansehe, das sie lieber erschöpft in meinen Armen einschlafen würde. Einfach der erfüllende Moment für einen Mann. Zu wissen, das sie wieder kommen wird.

Wenn sie dann wieder nach Hause geht zu Kind und Mann, weiß ich genau, ein wenig bin ich auch bei ihr, wenn ich nicht da bin. Sie allerdings auch bei mir. Manchmal träume ich jetzt von ihr, anders als von anderen Frauen. Ich träume die verbotenen Dinge, sie zu fesseln, sie in Folie zu schnüren, sie zu nehmen ohne dass sie sich wehren kann. Ich spüre ihre Inspiration.

© George W. Lästerbacke