Mittwoch, 26. Februar 2014

Von Biedermeier Möbeln und Inkompetenz

Liebe Leser, ich erzähle ich euch mal, welcher Tag diese Woche der härteste Tag für mich gewesen ist, der trotz allen Ärgernissen ein gutes Ende hatte.

Gott, es gibt Tage, da weiß man am Ende, was man getan hat. Alles erreicht und trotzdem fragt man sich, ob man sich das nochmal an tun soll. Ich sage euch, der Dienstag war der Hammer. Ich kam späten Nachmittag nach Hause und war völlig fertig mit den Nerven. Körperlich manifestierte sich das, als hätte ich selber sechs Stunden Möbel geschleppt.

Ich musste eine Gruppe Hilfsarbeiten ausführende Personen koordinieren, die nichts weiter tun mussten, als einen LKW mit antiken Möbeln zu beladen, zum einlagern wieder zu entladen und diese Möbel möglichst platzsparend und sicher im Lager einzuräumen. In der Sache weder geistig anstrengend noch körperlich überfordernd, da es Alles kräftige Jungs waren und eine Frau, die den LKW fuhr.

Aber es ist wahr, es nutzt nicht, wenn zwei kräftige Arme da sind, aber das Hirn dazwischen fehlt. Geistige und manuelle Grobmotorik in Reinkultur und das zwei LKW Ladungen lang. Die Frau dabei, war nur noch das Sahnehäubchen auf meinen akut bevorstehenden Nervenzusammenbruch.

Drei Stunden waren vorgesehen, sechs Stunden wurden verbraucht, weil jedes Teil musste mindestens vier mal bewegt werden, anstatt zwei mal. Einmal hatte ich nicht hingesehen und alles musste nochmal von vorn gestellt werden. Es ist wirklich so, Leute die arbeiten ausführen, zu denen sie keine Lust haben auch wenn sie ihren Fähigkeiten angemessen sind, machen das meist nur wegen dem Geld. Sie machen es nicht, weil sie es gut oder vernünftig machen wollen. Sie schalten größtenteils ihr Gehirn aus, wenn sie meinen Muskeln sind gefragt. Das ist aber im Speditions- und Lagergeschäft eher ungünstig, da es Zeit und Lagerfläche kostet.
Doch es ist wirklich so, die stellen nur hin, ohne eine Gehirnzelle anzustrengen. Ob alles sicher steht und das auch Fläche effizient genutzt werden muss, davon rede ich gar nicht. Ich musste tatsächlich bei jedem Handschlag dabei stehen.
Es ist wohl ein anschauliches Bild für unsere Welt und ihre geistig ineffizienten Bewohner, wenn man diese Leute beim arbeiten sieht. Jeder will mit möglichst wenig Leistung, möglichst viel Geld. Das er mal sein Köpfchen anstrengt, darauf kommt, dass gute Arbeit, noch mehr Aufträge bringt und damit auch mehr Geld, soweit können viele Personen leider nicht denken.
Denen ist es egal, ob sie Ikea Sperrmüll transportieren oder Biedermeier Möbel.

Das brauche ich glaube ich nicht öfters. Aber meinen Möbeln geht es gut, und das zählt.

Es zeigt uns auch wiedermal, egal auf wie viel Inkompetenz, Unlust oder Widerwillen man stößt, so lange man bereit ist, selbst die Problem zu lösen, wird alles gut. Es bedarf nur dem Mut, den Willen und der Härte sein Ding auch so durchzuziehen, wie man es will.


George W. Lästerbacke