Dienstag, 3. Juni 2014

Pasta und Probleme, ein Dialog

Ein hagerer, übergroßer, schlacksig wirkender Mann Mitte Vierzig betritt das kleine italienische Restaurant. Er blickt zum Tisch in der hinteren Ecke, tritt auf den legere gekleideten Gast zu, der an dem Tisch sitzt und isst. „Du wolltest mich sprechen, Georgio?“ Der Angesprochene hebt den Blick zu dem hageren Mann, der dort, in einem gut geschnittenen Maßanzug vor ihm steht. „Ich wollte dich sprechen mein Freund« erwidert dieser. Es ist an der Zeit über unser Problem zu reden, das Problem von 2011.“ Er schweigt, nimmt einen Bissen zu sich, kaut, schluckt, blickt dem Gegenüber in die Augen. „Du hast das Problem verursacht, du hast durch dein unbesonnenes Verhalten großen Schaden über die Familie gebracht.“ Er legt das Besteck zur Seite, macht eine Pause „Setz dich doch.“ Sichtlich verunsichert rückt der Hagere einen der schicken Designerstühle und setzt sich. „Ich verzeihen dir diesen Fehler, ich weiß, dass du nicht nachgedacht hast. Nicht alle sehen dass so, doch ich und eine Mehrheit, der Familie glaubt an dich. Die Sorge, der Ärger und der materiellen Schaden, den du über die Familie gebracht hast, dafür bist du verantwortlich.« Georgio holt tief Luft »Das Ansehen, dass du verloren hast, dass muss du dir erst wieder verdienen. Wir erwarten, die Familie erwartet, ich erwarte dass, du diese Verluste durch harte, gute Arbeit wieder ausgleichst mein Junge. Du kannst deine Schuld, nicht ungeschehen machen, aber du kannst sie ab arbeiten. Ich glaube nicht, dass du das ablehnst. Die Konsequenzen wären nicht kontrollierbar. Vielleicht brennen Autos, Häuser oder es geschehen tragische Unfälle.“ Er schweigt, macht eine kurze Pause, wie um das Echo seiner Worte zu hören „Nun lass uns diese phantastisch Pasta genießen.“

© George W. Lästerbacke