Freitag, 3. Oktober 2014

Tag der Einheit in Deutschland


Vorwort: Diesen Artikel schrieb ich vor sechs Jahren und alles, was ich hier ansprach, kann ich heute immer noch unterschreiben. Doch die Situation im Land verlangt nach einer Novellierung, zu mindestens aber neuen Anmerkungen. Denn seit 2014 hat sich die Lage nochmals drastisch geändert und das offensichtlich mit massiver Unterstützung einer Kanzlerin, die viele für das Ende der Ossi-Wessi Debatte hielten. Wenigstens im Westen, im Osten nannten sie viele schon, als sie aus dem Opponenten CDU Hintergrund auftauchte "Honeckers Rache" und jede Befürchtung, die mit Angela Merkel Unheilschwanger verbunden war, wurde war. Nur zum Machterhalt agierte Angela Merkel mit jeder linken Kraft im Hintergrund, der sie Fördermittel in den Hintern blasen konnte. Unter dem Vorwand des Antifaschismus und Antidemokratischer Umtriebe angeblich Falschdenkender, wurde ein neues politisches Regime installiert, das von Bespitzelung, Meinungsterror über Medienmanipulation und politischer Justiz alles zu bieten hat. Eine schlechtere DDR 2.0 wurde Realität, eine unsoziale, politisch schwer gespaltene DDR 2.0, in der regierende Mächte, weil von Parteien kann man nicht mehr reden, ein noch milde wirkendes Regime errichtet haben, in dem sich sowohl Wirtschaft und skrupellose Gewinnmaximierung, als auch ganz ordinärer Meinungsterror gegen das eigene Volk ungeniert einrichten konnten. Selbst Ex-Stasis agieren heute mit Steuergeldern ungeniert wieder gegen jeden Andersdenkenden, wie die berüchtigte AAStiftung der Frau Kahane, die in einem Drecksloch in Guben, einer Ostdeutschen Kleinstadt nach der Wende anfing und heute stilvoll ihre eigene Stasi Zentrale in Berlin betreibt. Nur einer der unzähligen Fördertöpfe, die längst im Gießkannenprinzip über jedem Demokratieverächter ausgeschüttet werden. Und das ist nicht mal die halbe Wahrheit, denn wahr ist auch, selbst ein Ex-Verfassungsschutz Chef Maaßen, der praktisch nur wegen seiner rechtlich sauberen Arbeit aus dem Amt gemobbt wurde stellte fest. In der BRD wird eine Agenda der Stasi durchgesetzt, die in Jahrzehnen durch Unterwanderung Westdeutscher Strukturen vorbereitet wurde. Selbst ohne den von allen Seiten unerwarteten Untergang der DDR, hätte die antidemokratische Entwicklung im Westen innerhalb von 10 Jahren den gleichen Weg genommen, der sich heute nur rasanter darstellt.

So und nun hoffe ich, das ihr auch nach dem Vorwort noch lest, was ich vor 6 Jahren über die Wiedervereinigung dachte. Die heute tatsächlich vollzogen ist, nur anders als gehofft.

Ein Volk freut sich endlich wieder eins zu sein. Ein verständlicher Wunsch und eine unerfüllte Sehnsucht, bis 1990. Doch wenn man sich mal sehr sachlich mit dem Thema auseinandersetzt und viele Gespräche führt, dann könnte man auch sagen, dass sehr viele Menschen heute, die alte Weisheit im Kopf haben “Überlege dir gut, was du dir wünscht, es könnte in Erfüllung gehen.“.

Einfach betrachtet, vermissen viele Menschen in der Ex-DDR heute, die soziale Sicherheit, die es dort gab. Die DDR wird romantisiert. Doch es ist, wie mit allem im Leben, wo Hell ist, da ist auch Dunkel. In einem direkten Vergleich von Heute und Gestern, ist schwer zu bestimmen, wie eine realistische Bewertung der DDR ausfallen würde. Es ist eine Frage des Blickwinkels. In Sachen Demokratie, würde die DDR sicher schlecht abschneiden, in Sachen Wirtschaft gingen die meisten Punkte wohl auch an die BRD von 1989. In Punkto soziale Sicherheit hingegen, da bin ich sicher, hätte die DDR die Nase vorn. Wobei das System denkbar einfach war, die Dinge des alltäglichen Lebens waren teils lächerlich billig, weil staatlich subventioniert. Ob das Brötchen für 5 Pfennig, oder Obst, Gemüse, Fleisch, Energie oder Wohnen, bis hin zu den Freizeitaktivitäten. Aber nicht aus Luftgeld, wie es heute entsteht, sondern aus echten Steuern, heute könnte man es eine Luxussteuer auf alles nennen, was nicht zum Leben zwingend gebraucht wird. Der TV FÜR 7.000 Mark, der Walkman für 700 Mark, Armbanduhren für 900 Mark und vieles anderes. Doch dafür hatte der Ossi in der Regel das Geld, den Erspartes gab es dank der lächerlich niedrigen Lebenshaltungskosten genug und ein TV hielt 20-30 Jahre, genau wie die meisten anderen Dinge, die man nur ab und an kauft und waren sie kaputt, gab es überall im Land Geschäfte für die Reparatur mit dem kleinen Taler.

Ein kubanischer Freund besuchte mich vor Jahren, nach der Widervereinigung und fragte mich am Ende seines Aufenthaltes „Was ist eigentlich mit dem Menschen hier passiert, sie waren immer so offen, gastfreundlich und glücklich. Heute spürt man so eine Kälte, als ob man in ein völlig fremd gewordenes Land kommt. Immer hin hat er hier, in Ostdeutschland fünfundzwanzig Jahre seines Lebens verbracht. Wurde aber nie eingebürgert, weil dazu einfach keine Notwendigkeit bestand. Er war sozusagen ein DDR-Gastarbeiter mit Aufenthaltsstatus bis Ultimo. Bald nach der Wende, wurde nach Kuba abgeschoben. Doch er hat gelernt, die ostdeutsche Mentalität zu verstehen. Und er bemerkte auch schnell, das diese Mentalität ausstarb. Ich hatte nur eine Antwort, die Menschen haben gemerkt, was es heißt, die soziale Sicherheit zu verlieren. Früher war es keine Frage, dass man seine Wohnung, seinen Strom und das Essen immer bezahlen konnte. Früher war es die Regel, das eine ostdeutsche Familie, oft mals einmal die Woche zum Essen ein Restaurant besuchte, ins Kino ging, Baden fuhr, Urlaub machte. Alles das waren Selbstverständlichkeiten, das konnte man sich leisten. Das Leben war geordnet, Behördensachen wurden meistens von Vater Staat geregelt, großer Papierkram, war die Ausnahme. Die Arbeit war sicher und die verschwindende Minderheit, die keine Lust zum arbeiten hatte, die wurde meist irgendwie mit geschliffen. Jedoch wurden sie auch mit Sanktionen belegt, wenn nichts funktionierte. So gesagt, es war Ruhe im Land. Auch Kriminalität war kein großes Thema, zwar gab es diese auch, aber in der Presse wurde es nur die Randnotiz. Keine Panikmache und Sensationshascherei. Auch klatsch unt ratsch war etwas fürs Treppenhaus und die Eckkneipe.

Dafür nahm man in Kauf, das man so einige Dinge besser nur hinter vorgehaltener Hand sagte, weil Mielkes Stasi Brut, fein säuberlich im Land verteilt war. Allerdings wird auch dieser Sachverhalt, oft übertrieben dargestellt und lässt sich relativieren. Es gab auch genug Möglichkeiten sich aktiv an der Meinungsbildung und Gestaltung der Gesellschaft zu beteiligen. Bürgerversammlungen waren regelmäßige Veranstaltungen. Doch es ist, wie in der Demokratie, viele schwiegen, die besser ihren Mund aufgemacht hätten, wenn schon jemand zuhört. Ich persönlich war immer ein Freund klarer Worte und manchmal sicher auch unbequem. Doch ich wusste, wenn man etwas erreichen möchte, redet man zuerst mit den richtigen Leuten. Man geht zu Entscheidungträgern, trägt sein Anliegen vor und wenn sie Handlungsbedarf sehen und man überzeugen kann, dann passiert auch etwas. Ich konnte einige Dinge verändern, ohne dass, die Stasi mir die Tür eingetreten hätte. 
Es war möglich Positives zu bewirken, auch bei Dingen, wo man gesagt hätte, da traue ich mich nicht ran. Dieses "Da traue ich mich nicht ran, das Thema ist mir zu heiß." genau dieser Umstand, das Duckmäusertum vieler Bürger und die Obrigkeitshörigkeit vieler Bürge verhindert in jedem Gesellschaftssystem Änderungen. Ob in einem sozialistischen, oder einem kapitalistischen Staat, ob Diktatur oder Demokratie. Am Biertisch ist es leicht zu nörgeln oder es besser zu wissen, ändern tut es aber rein gar nichts. Das tut nur der Dialog.

Die Stasi hatte etwa 170.000 Mitarbeiter, die Hauptamtlichen und die sogenannten IMs. Also statistisch gesehen, kamen auf 1000 DDR-Bürger 10 dieser Subjekte. Ich denke mir, das die Stasi flächendeckend präsent war, das kann man in das Land der Legenden verbannen. Sie war an den Brennpunkten, die der Staat festlegte präsent. Die nebenberuflichen Schnüffler, die unbeliebt waren, aber auch oft unerkannt blieben, die waren schon übel. Diese “Hobbyschnüffler“, waren oft auch Gesinnungstäter, also wirklich die Schlimmsten, der Schlimmen. Aber was erzähle ich euch, heute gibt es im Internet die Meldemuschis. Eigentlich noch schlimmer, als der Stasi IM, denn die scheißen andere an, ohne auch nur einen Cent zu bekommen, wirklich gefährliche Feiglinge, die das Tageslicht nicht umsonst scheuen. Diese setzten einigen aufrechten Menschen im Land die, die Verhältnisse in der DDR kritisierten, böse zu. Der Arm der Fraktion “Die Partei hat immer recht.“ war lang. Über skandalöse Prozesse und völlig ungerechtfertigte Urteile, bis zu übelsten Schikanen gegenüber sogenannten Oppositionellen, die eigentlich nur den Staat positiv verändern wollten, braucht man nicht diskutieren und nichts beschönigen. Von Inhaftierung über Hausarrest, Berufsverbot und Ausweisung in die BRD war alles möglich. Psychologischer Terror war eine Waffe. Diese Vorfälle gab es, und sie waren absolut falsche Auswüchse eines sozialistischen, diktatorisch entarteten Systems. 

Das einige dieser System-Günstlinge und auch Mitläufer, dafür zur Rechenschaft gezogen wurden, war richtig. Doch, noch viel mehr dieser verblendeten Menschen, als gut ist, wurden von Strafe verschont. Nicht anders, wie es mit der Entnazifizierung 1945 war. Diese IMs wüten heute noch in Deutschland und streuen nun ihr undemokratischen Weltsichten, in ein heuchlerisches, selbstverliebtes kapitalistisches System, das noch weniger humanistisch Werte vertritt, als die sozialistische Soft Variante einer Diktatur. Wie sie die DDR Führung lebte. Die neue Propaganda Show asozialen Linken westlicher Prägung aber hat nun das Ziel, sich massiv selbst zu bereichern und Ziele zu verfolgen, die mit dem Volk nichts mehr zu tun haben, das stört eher. Den das Volk erwartet von der Politik Berechenbarkeit, keine Visionen von vom globalen Sozialismus, für das es bezahlen soll.

Beim Zusammenbruch der DDR konnte man erleben, dass die Diktatur friedlich aus dem Land gejagt wurde. Es wurde nicht geschossen, es starben keine Menschen. Ein paar hunderttausend Menschen reichten auf der Straße, um das sozialistische System, das sich durch seine offiziellen Vertreter unglaubwürdig machte, zu Fall zu bringen. Eine echte Diktatur hätte auf die Hunderttausenden auf der Straße schießen lassen. Hier waren es eher verblendete “Gutmenschen“ der sozialistischen Fraktion, die am Ende, die nicht verstanden haben, was sie denn falsch gemacht haben. Alte und verknöcherte Rudimente der Geschichte, doch ihr Treiben wirkt nicht nur nach, sondern die missverstandene Geschichtliche Lehre wiederholt sich und sie wird vielleicht schlimmer, als jemand erwarten würde.. 

Auch die Oppositionellen in der DDR hatten nicht im Sinn, sofort die DDR aufzulösen. Sie wollten eine bestehende soziale, sozialistische Gesellschaft umbauen und demokratisieren. Sie wollten zusammen mit der BRD auf Augenhöhe eine Nation werden, die langsam zusammenwächst. Keine Wiedervereinigung, in der Art einer feindlichen Übernahme, wie in der Wirtschaft. Aber genau das ist passiert. Indem man die Volksmassen in der BRD und der DDR täuschte, was denn auf sie zukommen würde. Es wurde in der Politik gelogen, betrogen und völlig falsche Bewertungen getroffen.

1. Realität waren als ein Beispiel die Staatsschulden. Die DDR (bei ca 17 mio Einwohnern) war mit etwa 80 Mrd. DM verschuldet. Die BRD (bei ca 62 mio Einwohnern) mit 900 Mrd. DM. Offiziell wurde behauptet, die DDR war pleite. Die Zahlen sagen etwas anderes.

2. Die DDR Wirtschaft war marode, dies stimmt in Teilbereichen. Doch Fakt ist hunderttausende Betriebe waren es nicht. Sie wurden von der Treuhand platt gemacht. Verhökert für symbolische Kaufpreise. Die Zahlen der Schäden durch Wiedervereinigungskriminalität belaufen sich auf über 1.000 Milliarden D-Mark, heute etwa 500 Miliarden Euro. In der Hauptsache verantwortet von einer CDU Bundesregierung und ihrer Treuhand. Wobei Untreuhand sicher der bessere Namen gewesen wäre.

3. Die BRD Sozialsysteme wurden mit Millionen von DDR Arbeitnehmern belastet, deren Arbeitsstellen vernichtet wurden, obwohl sie mit gewollter Kompetenz hätten gerettet werden können.

Drei von vielen Fakten, die nicht abzustreiten sind, 25 Jahre später, nachdem neben den Legenden, auch die Wahrheit klar geworden ist.

Der deutsche Bürger wurde in beiden Ländern getäuscht. Es hat niemand dem Volk gesagt, dass es zwar eine Sprache spricht, doch sich längst soweit von einander entfernt hatte, das man von zwei deutschen Völkern reden musste. Völlig andere Wertsysteme verändern den Menschen. Niemand hat gesagt, das es Zeit braucht, wieder ein Volk zu werden, weil es niemand hören wollte. Dass ist auch ein Fakt.

Es ist ein Feiertag der Heuchler, Blender und Selbstbediener, das Volk hat nur einen freien Arbeitstag. Trotzdem hoffe ich, das aus einem heute noch verwirrten Volk, einstmals wieder eine tatsächliche Nation wird, die ein bisschen weniger Kapitalismus und ein wenig mehr Sozialismus leben kann. Denn dass ist es, was beide Völker heute brauchen und auch wollten. 

Die soziale Marktwirtschaft, die es einst in der BRD gab, ist so gut wie tot. Bauen wir darauf, das ein neues vereinigtes Deutschland, nach Jahrzehnten die Kraft findet, dies soziale Marktwirtschaft in dem gemeinsamen, wieder vereinten Land zu retten.

George W. Lästerbacke