Montag, 8. Dezember 2014

Weihnachten und Diätenwahn

Abnehmen, ist das wirklich so schwer?


Die Adventswochen und Weihnachten sind da, die wunderbare Zeit der Liebe, der Familie und des Fressens. Oft gehen Menschen damit um, als täten sie Verwerfliches, dennoch stopfen sie sich mit Süßigkeiten und Fetten zu. Deswegen muss ich kein schlechtes Gewissen haben, ich muss einfach nur verstehen dass, das Jahr 365 Tage hat, auch das Prassen gehört zum Lebe, alles zu seiner Zeit. Ich muss es aber nicht das ganze Jahr tun.

Ich möchte euch heute meine Erfahrungen weiter geben, um zu helfen, endlich aus dem Kreislauf von Gewichtsreduktion und wieder Zunahme zu durchbrechen. Einfach für immer schlank. Geht das? Ja es geht.

Vorab ein paar Worte
Um ein paar Sachen übers Abnehmen zu sagen. Es ist weniger anstrengend, wenn man ein paar einfache Regeln beachtet. Die Mischung macht es, bei einer "Diät". Nicht stur einer Linie folgen, sondern Abwechslung bieten und auch Neues versuchen.

Ich kann von mir behaupten, ich habe es geschafft. Einst zum Höhepunkt meiner Fettleibigkeit hatte ich 170 Kilo. Heute sind es 90 Kilo. Doch das habe ich mir erarbeitet über 10 Jahre lang. Dabei habe ich weder gehungert, noch habe ich mich in Sportstudios geschunden. Ich habe im üblichen Sinne noch nicht einmal Diät gemacht.

Erst einmal muss man sich von dem Gedanken verabschieden, das man Diät macht. Das ist ein Gedanke der eher frustriert und sich anhört, als ob er lauter Verbote enthält. Abnehmen ist auch Psychologie und Verbote schaden nur, dass weiß eigentlich Jeder. Also nützen sie uns beim Abnehmen auch nicht. Ich habe mir immer gesagt, ich erfinde mich neu und lasse mir nichts verbieten, nicht einmal von mir selbst.

Was macht man nun daraus, wo liegen oft unsere Probleme?
Ich war ein absoluter Fleisch Junkie. Es ist nicht falsch, wenn ich behaupte, es gab Zeiten, da waren es 5 Kilo in der Woche, die ich wegputzte. Angefangen hat das bereits in der Kindheit. Meine Eltern, die Kinder der Nachkriegsgeneration kannten noch Hunger und Mangel. So also lebten sie auch, als Erwachsene, immer genug auf dem Tisch, natürlich nur vom Besten aus ihrer Sicht. Ich wuchs also auf mit dem paradiesischen Tischlein deck dich, das natürlich immer Gutes, Fettes und herzhaftes bot, natürlich auch Kuchen und andere Leckereien. Das war immer reichhaltig und schmackhaft, doch nicht unbedingt das, was mein Körper brauchte. Auch wenn meine Eltern es gut meinten, Wissen um gesunde reichhaltige und trotzdem schmackhafte Ernährung. Fehlanzeige und Diäten, natürlich Unfug.

Lange Rede kurzer Sinn, fettleibig wurde ich auch durch Unwissen und Generationsfehler. Ein dicker Mensch hat schon in der Kindheit die Fettleibigkeit gelernt, selbst wenn sie da noch nicht da ist. Das Elternhaus hat versagt. Die Behauptung dicke Eltern erziehen dicke Kinder, ist nicht aus der Luft gegriffen, das ist ein Fakt. Gründe gibt es viele. Bei mir, da war es eben das Generationen Problem.

Und was machen wir nun?
Wie oben schon erwähnt, wir müssen uns und unsere Ernährung neu erfinden. Ich werde euch hier nicht die Arbeit abnehmen euch via Internet zu bilden und zu erfahren, was nötig ist um schlank zu werden, oder besser gesagt, euer Wohlfühlgewicht zu finden. Ich habe es gefunden und es ist schön. Aber ein paar Tipps, wie ihr euren Weg findet habe ich.

Wenn ihr einen Diät Coach wollt, dann müsstet ihr mich bezahlen und auch dann läge es an euch und nicht an mir, wenn ihr abnehmt. Denn euer Wille zählt. Weil ihr möchte nicht mehr mit einer vermanschten Figur leben, ich schaue höchstens weg, denn ich weiß, dass ihr einen schlanken Menschen als Geisel haltet. Dicke kultivieren meist nur ihre Defizite, die sie nicht bekämpfen, sie sind nicht schwach, doch stellen sie sich so dar. In der heutigen Welt, ist jeder der zu viel auf den Hüften hat einer zu viel. Gewinner Typen sind heute schlank, behauptet die Werbung und leider hat sie damit sogar recht. Ich bin ein Gewinnertyp und fühle mich auch so. Denn ehrlich, jede Konfektionsgröße weniger steigerte mein Selbstbewusstsein, meine Fähigkeit mich im Kollektiv zu behaupten und meine Lebensfreude. Weil ich mich wohl fühle. Früher dachte ich, ich fühle mich wohl, heute weiß ich es.

Das war nun der Teil, den man wohl Kopfwäsche nett, nicht unbedingt nett, aber ehrlich und Ehrlichkeit zu sich selbst, ist das Erste was nötig ist. „Ich will so bleiben wie ich bin“, das passt bestenfalls zu „Du darfst“ Modells, aber die waren nie fett und werden es wohl auch nie sein, auch dafür gibt es Gründe.

Was macht unseren Körper in Sachen Ernährung aus? Ein wenig Grundwissen.
Das Grundwissen ist der Grundstein beim abnehmen, da hilft keine Brigitte Diät oder anderer Schwachsinn. Unser Körper tickt eigentlich ganz simpel. Egal was wir rein stopfen, er wandelt es in Zucker und Spurenelemente, die wir zum leben benötigen und er hat einen Grundumsatz an Kalorien, die er verbrennen muss um zu überleben. Er ist variabel, je nach der Art wie wir leben. Grundsätzlich gilt für Frauen, minimal 1200 Kalorien und Männer 1800 Kalorien. Der Wert muss nun in etwa auf Größe und dem Lebensstil angepasst werden. Wer diese Werte nicht überschreitet, wird bereits automatisch nicht mehr zunehmen oder auch schon abnehmen.

Der Alltag und das Abnehmen
An der alten Regel Kalorien zählen ist also schon etwas dran. Es spielt auch keine Rolle, ob Gemüse, Fett, Schokolade oder Kuchen. Der Wert ist stabil. Ihr könnt also im Prinzip Alles essen. Am Anfang einer Nahrungsumstellung solltet ihr also erst einmal lernen zu wissen, was viele Lebensmittel an Kalorien enthalten, das ist heute einfach die Kalorien Angaben stehen fast überall drauf gedruckt und für den Rest gibt es das Internet. Es gehört eben auch dazu, das ihr lernt euch für eure Ernährung Zeit zu nehmen, beispielsweise im Supermarkt.
Am einfachsten ist es am Anfang, ihr macht euch einen Einkaufszettel und schreibt dort auf, was ihr essen möchtet. Nicht daran orientiert, was die wenigsten Kalorien hat, das kommt später von allein, ohne das ihr es sofort bemerkt. Aber dann im Supermarkt, dort schaut ihr euch die Lebensmittel genauer an, den dort könnt ihr vergleichen. Eure Lieblingswurst als Beispiel, sicher gibt es davon mehr als eine Sorte und Variante. Schaut darauf welche davon weniger Kalorien hat, als die Sorte, die ihr sonst bevorzugt. Versuch diese Sorte einmal. Das macht ihr mit allen anderen Lebensmitteln auch. Ihr werdet merke ihr werdet bereits unnötige Kalorien beim Einkauf sparen.
Mir persönlich hat es sehr geholfen, das ich grade bei Wurstprodukten einfach auf Geflügelprodukte umgestiegen bin, natürlich nicht ausschließlich, den unser geliebtes Schweinefleisch hat auch leckere und auch magere Teile, doch da ist es besser auf reine Fleischteile umzuschwenken. Schinken, Fleischaufschnitt und mehr. Den Wurst enthält nun mal viel Fett, besonders Streichwürste. Doch wir sollten Fett wirklich reduziere, den viel Energie gibt es, aber leider wenig Füllmenge. Wir müssten also sehr wenig essen, auch wen wir Hunger habe, aber wer möchte schon hungern. Doch das ist zum Glück nicht nötig.

Im Prinzip müsst ihr lernen, was ich schon erwähnte. Die Mischung macht es bei der Beispielen von Diäten gibt es durchaus viel gute Ansätze, doch jede Einzelne für sich taugt nur soviel, wie sie als Diät alltagstauglich ist. Auf Dauer alltagstauglich ist kaum eine Diät, was nicht zwingend an der Diät liegt, sondern an unsere menschlichen Natur, die es liebt Abwechselung zu haben.

Trennkost ist so eine Sache, man kann damit in Sachen Gewichtsreduktion super gute Ergebnisse erzielen. Aber man sollte im Prinzip jede Diät Variante nicht länger wie eine Woche durchziehen und dabei immer beachten, das man Schritt für Schritt einige üble, alte Gewohnheiten ablegt und sich selbst und die Reaktionen des Körpers beobachten. Ich zum Beispiel gehe nur einmal in der Woche auf die Waage und kann somit gut reagieren, wenn ich mal etwas über die Stränge geschlagen bin. Ohne das ich mich verrückt machen muss. Mal 500 Gramm zugenommen? Kein Problem, einfach mal einen Tag mit leichten Gemüseeintopf und anderen frischen Sachen dazwischen geschoben, dann passt es wieder. Auch Safttage können, wenn es gefällt eingelegt werden, ist gesund und hilft gleich noch zu entschlacken. Doch die Hauptregel ist einfach. Mache dein Essen so gut es geht selbst und so wie es dir schmeckt, schaue dir ruhig etwas von anderen Menschen ab. Nur wirkliches Interesse für dich und nicht das Äußerliche sollten der Antrieb sein. Ich habe auch oft mal bei den Vegetariern geklaut, wenn man nicht dauernd Gemüse verputzen muss, dann schmeckt auch Grünfutter. Die Vegetarier haben unter dem teils wenig genießbaren Zeugs auch echt Brauchbares. Fertige Mischungen für Körnerbratlinge als Empfehlung für Nichtvegetarier von mir. Wenn man diese Mischungen anstelle von Brötchen oder Paniermehl in Buletten oder Hackbraten verwendet, ihr glaubt es nicht, wie lecker das gebratene Hackfleisch werden kann und es sättigt viel besser. Übrigens Hacksteaks, Buletten und Hackbraten aus Putenhack kann ich nur empfehlen, außerdem esst viele Vollkornprodukte. Ihr glaubt gar nicht wie fit man sich nach den ersten Wochen fühlt, wenn auch der Darm wieder in Schwung gekommen ist.

Randbemerkungen zu Lebens- und Werbelügen
Es gibt dabei auch noch zu erwähnen, wir sind von unserer Physiognomie her immer noch Steinzeitmenschen sind, das heiß zumindest unser Verdauungstrakt. Das ist vielen nicht bewusst, die Fortschritte , die unsere Zivilisation erst ermöglichten, sind auch unser Schwachpunkt. Wir Sind Nachfahren der Jäger und Sammler, wir ernähren uns eigentlich wider unserer natürlichen Anlagen. Weder kennt unser Verdauungssystem, Milchprodukte, noch Weizenprodukte oder übermäßigen Fleischgenuss. Wir lebten damals von Wurzeln, Beeren, wild wachsenden Getreidepflanzen. Es gab nicht so viel Überfluss. Deshalb müssen wir, wenn wir unser Leben ändern auch darauf achten.
Milchprodukte benötigt unser Körper eigentlich überhaupt nicht, das ist wissenschaftlich erwiesen. Nach dem Abstillen von der Muttermilch, brauchen wir diese als Hauptnahrung gedachte Milch nicht mehr. Muttermilch ist nicht mit tierischer Milch zu vergleichen. Das ihr täglich Milch verzehrt ist ein Fehlverhalten, das bei vielen Menschen zu Laktoseintoleranz führt, die nur eine natürliche Körperreaktion ist. Auch die Gluten im Weizen führen zu immer mehr Verdauungsproblemen, weil unser Darm sie zwar verarbeitet, so gut er kann, doch grade der übermäßige Konsum macht uns krank. Das Gleiche gilt für zu viel Fleisch, wir essen Fleisch oft als Wurst, das kann unser Körper recht gut verwerten, doch dazu noch der Konsum von zu viel echten Fleisch, das ist zu viel des Guten. Sachlich betrachtet ist der Konsum von bis zu 500g Fleisch in der Woche noch nicht problematisch, doch überprüft euch selbst, wie viel verzehrt ihr? Ich denke einfach es zu viel, bei ehrlicher, selbstkritischer Betrachtung. Die Werbung musste es euch verkaufen, zu Zeiten der Milchseen, Getreideberge und Fleischberge in der EU musste das Zeug einfach weg und ihr ward die Konsumenten. Der Verkauf von essbaren Lebenslügen.

So einfach ist das zu erklären, heute ist eine Multi- Milliarden Industrie damit beschäftigt euch eigentlich krank zu machen, durch das Essen. Von diversen Giften in der Nahrung und anderen Stoffen, will ich gar nicht erst anfangen. Jeder weiß es und kann selbst viel tun. Es ist an euch, das wahre Essen wieder in richtige Bahnen zu lenken. Ihr selbst müsst lernen gegen Werbung resistent zu werden und eigene Wege zu finden, eigene Schlüsse zu ziehen. Das Internet und die Medien können euch unterstützen, wenn ihr nicht alles, ohne zu hinterfragen hinnehmt. Ich bezeichne mich heute als Vollwertköstler und gönne mir auch die “verbotenen“ Früchte ab und an gerne. Doch eben immer in Kombination mit dem Gesunden, was der Körper braucht, das überwiegt einfach. Mein Kopf entscheidet, wann ich vernünftig bin und wann nicht, das ist ein Luxus. Die Freiheit der Entscheidung. Deshalb geht es mir gut. Weizenprodukte, Milchprodukte oder Fleisch verwende ich nur, wenn ich es nötig finde oder aber, des Genusses wegen. Es gibt viele leckere Vollkorn Varianten, die gut schmecken. Gelegentlich esse ich auch einen Jogurt und nehme Milch in den Kaffee, doch es ist nur sehr wenig im Gegensatz zu alten Zeiten. Auch mein Steak oder mein geliebtes Geflügel steht noch auf der Verzehr Liste, doch eher zum Wochenende, dann wenn auch die Zeit für Genuss da ist. Das alte englische Sprichwort “Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern.“ ist ein Synonym für Erfahrungswerte, die man nur erlangt, wenn man sich selbst die Chance gibt.
Fazit
Ich habe wie jeder Anderer auch meine kleinen Zipperlein und auch ein oder zweimal im Jahr eine Erkältung, doch bin ich allgemein, tatsächlich gesünder als mancher Zeitgenosse mit Dreißig.

Ich kann euch nur sagen versucht es einfach mal mit Phantasie und Begeisterung an eure Neuerschaffung zu gehen, ihr werdet es lieben. Verzicht ist der falsche Weg wenn man ernsthaft Gewicht reduzieren möchte, aber auch der falsche Grund ist hinderlich, zum Beispiel die Bikini Figur. Nur wirkliches Interesse für dich und nicht das Äußerliche sollten der Antrieb sein.

Ich habe vor 10 Jahren damit angefangen und ich liebe mich, wie ich heute bin. Alle meine Tipps haben den Alltagstauglichkeitstest überstanden und ich lebe heute gut damit. Nie wieder dumme Bikini Diäten und solche Sachen, einfach neu anfangen und die Welt des Geschmacks neu erleben. Ich habe heute höchstens einen Nachteil, ich vertrage zu fettige Sachen nicht mehr, mein Körper will das einfach nicht mehr. Doch meine geliebte Schokolade, die esse ich heute noch, wenn auch nicht mehr so häufig, wie früher, ich brauch das einfach nicht mehr. Wie ich sagte, Alles was ich schreibe dient nur dazu, euch zu inspirieren, selbst aktiv zu werden, euch zu informieren und zu bilden. Ich werde euch dies Arbeit nicht abnehmen. Und ihr könnt es schaffen auf Dauer schlank zu sein. Das verspreche ich.

© George W. Sobotta