Sonntag, 3. Februar 2019

Die Zukunft überleben. HartzIV und andere Debatten.


Die Probleme, ob es um HartzIV Debatten geht, Löhne, Arbeitszeiten oder Renten sind doch oft nur vorgeschoben. Allerlei gesellschaftliche Gruppen werden gegeneinander aufgebracht, machen das Problem beim politischen Gegner aus oder finden eine Personengruppe, über die sie selbst noch meinen, sich erheben zu können. Es wird debattiert, die heilbringende Lösung präsentiert, nur um dann festzustellen, dass sie natürlich auch nicht funktioniert.

Warum funktioniert aber nichts, von allen den schönen Ideen, die ja nicht nur von einer Person ersonnen wurden? Ein Grund ist, von der Entstehung der Idee, welche oft simpel und effektiv ein Problem lösen kann, bis zu deren Umsetzung vergeht viel zu viel Zeit. Hier hat sich oft bereits die Problemstellung gewandelt. Der andere Grund ist, die Idee wurde durch zu viel Debatten und Kompromisse im Interesse verschiedenster Gruppen, bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Was vorne reinkommt, ist hinten nur noch Murks. Murks aber löst keine Probleme. Und am Ende der Debatten stellen wir noch etwas ganz anderes fest. Meine Oma hatte immer einen bösen allerdings nicht falschen Kommentar zur Hand „Die denken soweit, wie ein Schwein scheißt.“ oder wenn ich es etwas Salonfähiger formulieren würde, sie denken zu kurz.

Bei den ganzen Debatten um Arbeit findet das Hauptproblem praktisch nur im Nebensatz Beachtung. Arbeit wandelt sich, dass tat sie, solange es Menschen gibt. Technik, Ansprüche und Notwendigkeiten sind im steten Wandel. Brauchte es einst noch 1000 Menschen und viele Jahre, so braucht es heute für verschiedene Aufgaben nur noch 100 Menschen und wenige Monate für manche Aufgaben. Morgen oder Übermorgen erledigt die gleiche Aufgabe vielleicht schon nur noch ein Mensch in Stunden. Hierzu gibt es aber kaum Debatten. Noch verlagert sich Arbeit in andere Sektoren, wird aber oft nicht gut bezahlt oder eben irreal hoch. Preis und Leistung stimmen schon lange nicht mehr. Es bilden sich soziale Ungleichheiten heraus, die auch in gut versorgten Systemen, wie Deutschland spürbar sind. Doch dass ist nur ein Übergang. Denn es wird eine Zeit kommen, in der wir technologisch in der Lage sein werden, die Produktion von Konsumgütern, Wirtschaftsgütern und anderen Dingen des täglichen Bedarfs Maschinen zu überlassen. Die Welt wird aus wenigen Spezialisten bestehen, die unsere alltägliche Verwöhnindustrie warten und verbessern. Man nehme als Vision die Replikatoren technologie aus Star Trek. Diese zeichnet sich heute bereits in Form von 3D Druckern ab. Das bedeutet aber auch, die klassische produzierende Arbeit wird sterben. Wir können nur noch, Dienstleister, Verwalter, Forscher, Medizinmänner und Künstler sein. Das aber wird mit unseren Vorstellungen vom Geldsystem, Erwartungen und Leistung nicht mehr zusammen passen. Bald 9 Mrd. Menschen werden ohne Umdenken, nicht mehr in einer zivilisierten, fairen Welt existieren können. HartzIV Debatten sind etwas für geistige Hinterwäldler. Die Zukunft überleben ist die Debatte.