Dienstag, 16. Januar 2018

"Unwörter"


Wisst ihr, liebe Leser, mir ist etwas bei dieser Unwort-Kür aufgefallen, warum dann nachfolgend kommentiert.

Hier mal einige Beispiele:
2017 Alternative Fakten
2016 Volksverräter
2015 Gutmensch
2014 Lügenpresse
2013 Sozialtourismus

Eigentlich sollte doch ein Unwort etwas sein, was faktisch niemand mehr benutzen will, weil es absolut unpassend ist und auch im allgemeinen Sprachgebrauch der Straße, höchstens noch lästerliche Wirkung hat.

Mein Beispiel hat zwar nun grade drei Worte, aber es ist ein Sinngemäß, zusammenhängender Satz. Wie auch Alternative Fakten einen Sinn ergeben. Wenn Angela Merkel sagte "Wir schaffen das!", dann sagt das so, seit 2015 kaum noch jemand. Es sei den, er lästert darüber. Nicht mal die Bundeskanzlerin sagt das mehr so besonders gerne.
Warum sagt das niemand mehr? Weil es eine unbequeme Wahrheit ist, das mit "wir" nicht Merkel und ihre Spießgesellen gemeint waren, denn die merken von den Auswirkungen praktisch nichts. "Wir", das ist, das Volk, welches mit den Folgen leben muss. Ob es steigende Gewaltkriminalität auf den Straßen ist, oder der Engpass auf dem Wohnungsmarkt, der auch vor 2015 da war. Künstlich forciert, von unfähiger Politik.

Soviel dazu, nun zu den Unwörtern.
Diese Wörter sind weder unwahr, noch unbeliebt. Allerdings benennen sie unbequeme Wahrheiten, wie das Volk sie sieht und versteht. Sie passen nicht in das politische Friede, Freude, Eierkuchen Bild der politischen Klasse und der manipulativen Medien, die oft finanziert vom Steuerzahler, als Staatsfunk agieren.
Darum sind es Unwörter, man versucht sie zu diskreditieren, um staatlich gewünschtes unverständliches Neusprech zu installieren.

Es ist an uns, diese Wörter am Leben zu halten, bis die Zustände, die deren Benutzung rechtfertigen, der Vergangenheit angehören. Und nicht zuzusehen, wie ganz öffentlich Vorschläge zur Selbstzensur unterbreitet werden.

George W. Lästerbacke