Sonntag, 11. Januar 2015
Neujahrsempfang in Eisenhüttenstadt
Heute will ich euch vom Neujahrsempfang der Stadt Eisenhüttenstadt berichten. Viele Bürger wissen wahrscheinlich, gar nicht, das es diesen gibt. Das finde ich schade, weil diese Veranstaltung ist gut organisiert und sich auch recht informativ für die Interessierten.
Es ging es gegen 18.00 Uhr mit dem Einlass los, im Friedrich Wolf Theater los. Das Programm war zum Glück sehr kompakt gehalten und wurde, so schätze ich, auf gute 60-70 Minuten geschrumpft. Das fand ich sehr angemessen, sonst wäre es langweilig geworden.
Zur Eröffnung gab es etwas Klaviermusik, die zur Einstimmung gut war, doch für meinen Geschmack überflüssige 3 Minute, eine nette Ton technische Beschallung hätte ausgereicht. Aber es ist eben ein Empfang, das muss es wohl live sein.
Dann wurde kurz anmoderiert und es sprach die Bürgermeisterin, Frau Püschel. Informatives und kompaktes Eisenhüttenstadt, aus eher wirtschaftlich betonter Erfolgsperspektive. Mir persönlich war der Tenor der Rede zu sehr mit unternehmerischen Aspekten gefüllt. Grade von einer Bürgermeisterin der Linken, hätte ich mehr von Fortschritten und Anstrengungen in sozialen Bereichen hören wollen. Das wurde mir zu wenig thematisiert. Aber es liegt in der Natur der Sache, das sich ein Bürgermeister und seine Verwaltung auf so einer, das Jahr bilanzierenden Veranstaltung, etwas positive Selbstdarstellung gönnen. Deshalb verüble ich das Niemanden. Routiniert vorgetragen war es und nicht langweilig. Doch eben ein wenig Grundschulen Flair. Unsere Frau Bürgermeisterin ist bekanntlich Lehrerin. Die Akustik ließ etwas zu wünschen übrig, eine kleine Frau klingt nun mal etwas dünn, daran sollte die Technik arbeiten. Denn in den Rängen musste man sehr genau hinhören um allem zu folgen.
Danach kam, der Chef der Eisenhüttenstädter Gebäudewirtschaft, Herr Funke zu Wort. Dieser Man gefiel mir persönlich als Redner sehr gut. Stimmgewaltig, flüssig und in informativer Art stellte er sein Unternehmen dar und die Erfolgsbilanz 2014 vor. Frei gesprochen ohne sichtbar abzulesen. Er kennt sein unternehmen, ein Pluspunkt. Wie gesagt, er gefiel mir als Redner. Leider nur reine Lobhudelei ohne auch erkennbare Selbstkritik. Jeder der mich regelmäßig ließt, weiß wovon ich Rede. Es gibt eine Menge Probleme und nicht ohne Grund, hat die GeWi unter Eisenhüttenstädtern nicht den besten Ruf. Ein wenig Selbstkritik mit der Prämisse, das man an sich arbeitet, hätte dem Vortrag eine angenehme Note gegeben. Man merkte einfach, die Distanz zum Bürger und Mieter. Allein in Fragen der Miethöhen für einige sanierte Objekte wurde das erkennbar. Bei denen Bürgern auf Wohnungssuche, oft genug offen ist Gesicht gesagt wird, das so etwas nicht ihrer Liga ist, in Beratungsgesprächen. Die drei Klassengesellschaft der GeWi. Immerhin ein Unternehmen der Stadt mit sozialem Auftrag. Auch bei anderen wesentlichen Problemen herrscht hier, nicht nur in der Rede, eine gewisse Selbstherrlichkeit. Untermalt wurde der ganze Vortrag von zusammen geschnittenen Videosequenzen verschiedener GeWi Projekte. Wer auf die Idee gekommen ist, dieses dekorative Beiwerk der Rede, auf filmtechnischer Ebene eher, wie Filmmaterial aus den 1980 wirken zu lassen, ist mir schleierhaft. Dumpfe Farben dominierten, wo schnittige, frische HD Qualität möglich und angebracht gewesen wäre. Entschuldigung Herr Funke, aber das war kein gutes Investment, als Selbstdarstellung. Trotzdem technisch ein gute Rede. Kompliment könnte man sagen für die Talente als Redner. Sicher wäre Herr Funke auch als Politiker gut zu vermarkten.
Meiner Natur entsprechen, ließ die Ehrung ausgewählter Ehrenamtlicher, als dritter Hauptpunkt der Veranstaltung, mein Herz höher schlagen. Diese Menschen sind der Höhepunkt unseres gesellschaftlichen Lebens. Mit Herzblut, eigener Initiative und viel persönlichen Einsatz, machen sie unsere Stadt und die Welt ein klein wenig Lebenswerter. Für mein Empfinden, sollte diesen Menschen unserer Stadt, eine eigene Veranstaltung gewidmet werden. Den es gibt noch viel mehr, dieser guten Seelen in der Stadt, die ungenannt bleiben. Wenigsten einmal im Jahr, hätten sie eine Würdigung durch die Stadt verdient. Da sie gute und nötige Arbeit leisten, die sich unser Staat nicht leisten möchte. Dieser subventioniert liebe Konzerne und Superreiche.
Schön abgerundet und aufgelockert wurde die Veranstaltung durch Schüler der Eisenhüttenstädter Pestalozzi Schule, die Probleme, wie den Umweltschutz wunderbar musikalisch umsetzten. Toll gemacht Kinder, das darf es in der Stadt ruhig öfter geben.
Zum Ende der Veranstaltung kam nochmals der Klaviersolist zum Zuge. Sozusagen der programmatische Rausschmeißer. Das gefiel mir persönlich nicht, doch Geschmack ist natürlich subjektiv.
Dann gab es wie auf jeder Gala üblich Sekt, Häppchen und interessante Gespräche. Das Tanzbein konnte ebenfalls geschwungen werde. Eine rundherum also durchaus gelungen Veranstaltung, wenn auch nicht ohne subjektive Beanstandungen.
Zum Schluss erwähne ich noch das Büfett. Viele von euch Lesen wissen, das ich mal Koch lernte habe und meinen Küchenmeister machte.
Nur deshalb meine Meinungsäußerung. Das Büffet war furchtbar, lieblos, langweilig mit Teils nicht zu definierenden panierten Spezialitäten. Natürlich probierte ich von jeden etwas. Ich konnte die Minischnitzel identifizieren, Käse gefüllte Täschchen und auch kleine Hackfleischbällchen, bei einem Produkt versagte meine Sensorik total. Ich weiß nicht was es darstellen sollte. Nichts auf diesem Büfett, war in einer Qualität, die ich mich trauen würde Gästen eines Empfanges anzubieten. Und ich habe viele große Galabuffets gestaltet, als ich noch als Koch wirkte. Die Schnittchen waren in Ordnung und die kleinen Obstspieße, doch diese Dinge kann jede Hausfrau zubereiten. Hier sollte man vielleicht überlegen, ein Catering wählen, der tatsächlich professionelle Buffets anbietet. Nichts stimmte, weder die Dekoration, noch die Qualität, nur die Masse. Aber Galabankett, das geht anders. Ich hoffe meine kleine Exkursion zum Neujahrsempfang hat euch gefallen und ein wenig die Zeit vertrieben. Zum Abschluss noch ein paar Bilder.
Euer George W. Lästerbacke
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