Freitag, 23. November 2018
Tank-Boykott, Sinn oder Unsinn?
Natürlich ist es oberflächlich betrachtet naiver Aktionismus, einen Tag nicht zu tanken. Die Aktion ist ohne offensichtliche Wirkung. Es tut keinem Ölmulti weh, dem Staat und seinen Wegelagerern fällt es nicht mal auf. Die Treibstoffpreise werden davon nicht beeinflusst.
Doch ein Freund meinte, es zeigt, was Widerstand kann und weitergedacht hat er recht.
Auch wenn ich niemanden etwas wegnehme, zeige ich wenigstens einmal, dass der Widerstand, gegen was auch immer funktionieren kann, wenn alle mitmachen.
Immerhin haben auch Energiekonzerne erst verstanden, das Öko-Energie eine Bedrohung ihrer Monopolstellung wird, als diese sinnvolle Energieform aus privater Initiative heraus für sie erst zum Image-Problem und dann zum negativen Kostenfaktor wurde.
Dann haben sie angefangen sich mit Hilfe ihrer eingekauften Politikveteranen auch diesen Markt unter den Nagel zu reißen.
Was natürlich das negative Element der Geschichte ist. Allerdings ist die Grundidee nicht falsch, widerstand bei alltäglichen Dingen des Lebens zu leisten. Denn hier wird auch der Bürger tagtäglich ausgenommen, hier beginnt die Kette des Konsums, der mittlerweile zum Gesellschaftlichen Problem geworden ist. Täglich grüßt das Murmeltier und keiner bricht aus dem Kreislauf aus.
Und die Idee einen Tag alle Einnahmen an der Tankstelle aus Benzin und Diesel einzufrieren mag nicht nachhaltig wirken, doch wenn alle mitmachen würden, sofern das möglich ist, wäre das ein Zeichen. Ein Anfang für das Erwachen und erkennen von Ungerechtigkeiten und wie man die Endlosschleifen unterbrechen kann.
Sonst habt ihr natürlich recht und das weis auch jeder normale Mensch. Aber wer schon an der Tanke nicht versucht sich bemerkbar zu machen, einfach durch Nichtstun, der wird auch nie politische Missstände beseitigen können. Mag er auch noch soviel auf Facebook, Twitter oder sonst wo motzen.
Denn manchmal kann auch Naivität die Welt ein wenig besser machen.
George W. Lästerbacke