Samstag, 3. Mai 2014

Intelligenzquotient und Bildung

Der Psychologe Howard Gardner von der Harvard University kritisierte vor längerem, der IQ-Test messe einseitig nur verbale und mathematische Fähigkeiten. Der gängigen Geistvermessung hält Gardner einen komplizierteren Test für sieben verschiedene Formen der Intelligenz entgegen: räumliche, körperliche, sprachliche, logisch-mathematische, selbstdarstellerische, musische und soziale Intelligenz. Ein Modell, dass jedermanns individuellen Fähigkeiten mit Sicherheit besser Rechnung trägt. Bereits in jungen Jahren könnten so viel herausragende Begabungen festgestellt werden und auch bereits im ersten Bildungsweg gezielt gefördert werden. Bildungssysteme würde revolutionär werden. Bildungszeiten möglicherweise erheblich verkürzt, Bildungswege würden den Begabungen von Schülern, nicht die Begabungen dem Bildungssystem angepasst.

Wir stehen heute einem Bildungssystem gegenüber, das standardisierte Schüler verlangt und eher nutzlosen Bildungsmüll vermittelt, als Lebensweg weisende Informationen. Der wichtige Bereich der allgemeinen Bildung ist eher bedeutungslos und die Begabungen von Schülern nebensächlich. Der Weg von vom Schulanfang bis zum Abitur ist heute deutlich erkennbar, vertane Zeit für den sich entwickelnden Menschen. Nachdem er fast ein dutzende Jahre seiner besten Zeit damit vertan hat ein ungeeignetes Schulsystem zu durchlaufen, erst dann kann er versuchen zu entscheiden, was seinen Begabungen und Interessen entspricht. Allerdings wenn man die heutige Realität betrachtet, ich vermute Intelligenztest sind nicht mal für Lehrer vorgeschrieben. Ich konnte mich schon mit vielen unterhalten, bei denen ich Angst um unsere Kinder habe. Noch schlimmer, unsere Politik müsste eingreifen, das Schlimme ist nur, viele unserer Politiker haben oft nicht mal einen durchschnittlichen IQ, steht zu befürchten. Das wäre in der Politik eher hinderlich.

Die Zunft der Intelligenz-Vermesser wies unfreiwillig nach, wie abhängig die Testergebnisse der üblichen Intelligenztests von den gesellschaftlichen Umständen sind, unter denen sie erhoben werden. Verblüfft stellten sie fest, dass in allen Industrienationen der Durchschnitts-IQ alle zehn Jahre um etwa drei Punkte steigt. In den fünfziger Jahren, ließe sich paradoxerweise folgern, war jeder vierte nach heutigen Maßstäben geistig behindert. Ich möchte jetzt nicht lästern, doch wenn die paradoxe Schlussfolgerung stimmt, dann hat sich aus meiner Sicht seit den fünfziger Jahren kaum etwas geändert. Die drei Intelligenzpunkte pro Jahrzehnt, wurden dann wohl nur einigen Hochbegabten zugeschlagen.


George W. Lästerbacke.