Samstag, 15. Juli 2017

Glaube, Intelligenz und Biologie


Was halten sie vom Glauben?
Ich persönlich zweifle eher, als ich glaube. Vielleicht ist der Zweifel mein Glaube. Dieses Sicht ist sehr sachlich, huldigt der Moderne und ist trotzdem Bürgerlich. Atheismus ist schließlich kein Allgemeingut von Revoluzzern. Allerdings, nicht Glauben und alles in Zweifel zu ziehen, ist ein wenig wie, wenn man Bälle ins aus befördert, man gewinnt man kein Spiel. Besser ist, man spielt das Spiel.

Wieso tauchen in der Geschichte immer wieder Glaubenslehren auf und verschwinden wieder? Das ist doch mal eine interessante Frage. Aus gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder politischen Gründen?Die häufigste Antwort darauf ist, es ist der menschliche Geist, der für alles, was er nicht erklären kann, die Lösung im der Esoterik sucht. Doch ich finde, dass ist zu kurz gedacht. Ich denke eher, unsere Geschichte ist die Müllhalde unserer Biologie. Das lehrt uns die Vernunft und die Beobachtung der Realität.

Das ist die Antwort, die niemand hören will, die wir aber am genauesten betrachten sollten, um gute Arbeit zu leisten. Jede Möglichkeit für ein gewinnbringende Idee, entspringt der Unfähigkeit anderer, ein vermeintlich unlösbares Problem zu lösen.

Der Glaube an Mythen, Ideologien, Religionen oder Legenden, ist eine unmittelbare Folge unserer Biologie. Nicht mehr und nicht weniger. Man kann niemanden von etwas überzeugen, was er nicht aus biologischen Zwang benötigt oder scheinbar benötigt.

Der Glaube ist eine instinktive Antwort, auf Aspekte des Daseins, die wir glauben nicht anders erklären zu können. Nur völlige Transparenz in unserer Welt, könnte das ändern.

Sei es das moralische Vakuum, das wir um uns wahrnehmen, die Gewissheit des Todes, das Rätsel des Ursprungs der Dinge oder der Sinn des Lebens oder aber sein fehlen.

Das sind so elementare Fragen, auf die wir keine Antworten geben können, weil wir uns selbst so, in Sicht und Geist beschränken. Eigentlich wäre jede Theorie besser als zu glauben, weil sie uns neue Wege des Denkens aufzeigt. Doch wir legen uns zur Abwehr eine emotionale Antwort zurecht, weil es der Weg des geringsten Widerstandes ist.

Glauben, Religion und Ideologie ist eine Fiktion, die unserer Biologie Rechnung trägt. Das ist notgedrungen jede Interpretation der Wirklichkeit, weil wir diese nicht verstehen.

Könnte ich ebenso gut, etwas erfinden, woran man glauben, es leben und dafür töten kann? Ja, das könnte man wohl. Ich würde also dem Volk das Wasser zum saufen geben und selbst Wein trinken. Ich erfinde eine Religion, Ideologie und bereichere mich. Selbst das ist rein in unserer Biologie begründet.Das anhäufen von Macht und Reichtum, ist ein Urinstinkt, hergeleitet vom Essen und Führungsanspruch im Rudel.

Doch sollte das Erfinden, denn dann nicht ein Intellektueller tun? Nein, denn ein Intellektueller ist eben jemand, der sich grade nicht durch seinen Intellekt auszeichnet. Er bezeichnet sich selbst als Intellektuellen, weil er, um seine naturgegeben Unfähigkeiten zu kompensieren versucht, die er tief in Sich erahnt.

Der Inkompetente tritt immer als Experte auf, der Grausame als Samariter, der Sünder als Frömmler, der Banker als Wohltäter, der Egoist als Patriot, der Arrogante als Demütiger, der Plebejer sieht sich gern als edler Herr und der Einfaltspinsel, eben als Intellektueller.

Was die Welt sucht, ist das Gegenteil eines Intellektuellen, nämlich jemand Intelligentes. Dem sie lauschen kann, eine Verführer, Schmeichler und Dominator. Und hierbei spielt es keine Rolle, ob er den Menschen nur Gutes will, oder aber das Verderben bringt. Denn Intelligenz gut genutzt verführt, ganz gleich wozu.

Amen

George W. Lästerbacke