Sonntag, 14. Januar 2018

Das Ende des freien Willens.


Es ist wieder die Zeit des Wunderns. Nicht dieses freundliche, begeisternde Wundern über das Schöne in der Welt. Sondern das überraschte, erschrockene Wundern über das schreckliche in unserer Welt, die doch so reich ist. Wir wundern uns, warum unserer Welt so ist, wie sie ist, obwohl wir doch alle unser Bestes geben.

Doch tun wir auch unser Bestes? Nein, denn unser Bestes, den freien Willen zu entscheiden, den haben wir längst eingetauscht, gegen den Willen zu konsumieren, individuell zu sein und gesund. Den freie Willen zur Entscheidung aber, den haben wir abgegeben, an politische Führer.

Diese politischen Führer haben im Auftrag der Konsumindustrie und im eigenen Interesse unsere politische Leidenschaften durch ein liberales Konsumprogramm ersetzt, welches eine totalen Entpolitisierung angestrebt hat. Die Menschen im Westen neu rebootet und auf das Niveau von Bedürfnis-Stoffwechsel-Tierchen zurück gezüchtet.
Das gelang nicht nur in Europa. Heute hängt ein im große Masse der Menschen an der Nabelschnur globaler Bedürfnisbefriedigungsanstalten. Die entweder von der Wirtschaft als Pool billiger, williger Arbeitskräfte verstanden werden oder sich als Individuelles Wesen, ausschließlich um ihr privates Selbst kümmern.

Die so entstandenen geistigen Einzeller, erhalten ihr Leben so lang wie möglich, setzen es für nichts mehr aufs Spiel und überlassen alles andere den Experten.
Denn diese Experten und politischen Führer wissen, was zu tun ist.

Emanzipation der Konsumbürgers von allem, was Verantwortung für das Ganze betrifft und Einkehr in das eigene sweet, sweet Home einer Illusion von Demokratie und Freiheit.
Dabei übersieht man leicht, dass die völlige politische Verblödung und Erniedrigung zum nützlichen Idioten, zum Gesellschaftlichen Ideal des Bürgers verklärt wurde, welcher alle paar Jahre Systemparteien mit Berufspolitikern wählen darf, die seine Geschicke lenken.

Individueller Konsum, uniformierte Individualität und politische Blindheit als neuer Lebenszweck. Anerzogener Ignoranz-Egoismus, zum Erhalt von Macht und Reichtum weniger Menschen.
Die verklärte Erniedrigung des Menschen zum Ding der Mächtigen und Reichen, dass zu gleichen Teilen, die Früchte, die es erntet, auch kaufen darf. Arbeiten um zu konsumieren und konsumieren, um zu arbeiten.

Der Pathos von der besseren Welt, medial verpackt und verkauft. Wir sind sozial, gesund, glücklich und immer gut drauf, mit den neusten iPhone und der richtigen politischen Gesinnung.

Nur eins sind wir nicht, Revolutionäre. Denn wir sind ängstliche Pseudo-Humanisten, die nur noch ihren Führern folgen, weil jeder etwas zu verlieren hat, was er nicht braucht und lieber andere tun lässt, was zu tun ist. Einzige Bürgerpflicht war es, verantwortlich zu wählen, um ein Parlament zu haben, welches die Regierung kontrolliert und nich hoffiert. Aber selbst dazu ist der Homo Konsumentis nur noch sehr eingeschränkt in der Lage. Wir kennen alle das Ergebnis der Bundestagswahl 2017 in Deutschland. Deren unmittelbare Folge eine GroKo Regierung sein wird, die niemand wirklich will. Nur weil sich die Macht des Wählers durch Medienmanipulation brechen ließ und keine stabilen Mehrheiten generierte.

Doch niemand wird aufschreien, wenn er seine Unfähigkeit erkennt, sich gegen die Reichen und Mächtigen zu wehren, wenn es nötig ist. Warum?Weil er nun mal so gezüchtet wurde. Der gute Deutsch, der gute Europäer und der gute Globallist. Ihr seid gut für das System, aber Schönheit ist, wenn man kriecht und dann das fliegen lernt.

George W. Lästerbacke