Samstag, 27. Oktober 2012

Facebook, wo sind die Chancen, wo die Gefahr? Auszüge aus einer Unterhaltung über Facebook

Sarah-Sophie:
Das Gedanken und Gefühle der Anderen, so viel leichter zu sehen sind, das führt auf eine andere Ebene. Menschen die wir Draussen sehen, die sehen wir nur oberflächlich, durch soziale Netzwerke ist es möglich tiefer in sie einzudringen.
Gedanken und Gefühle sind eine Ebene unter der Ebene des Handelns und Redens, was wir von Fremden wahrnehmen. Auch ein Gedanke wird verursacht durch die Vorgänge im Gehirn, die wieder eine neue Ebene mit eigenen Gesetzen darstellen würde, bis es zu den Atomen geht und immer weiter. Aus diese Perspektive betrachtet, ist Facebook im ganzen eine moderne, neue Naturwissenschaft der Menschenheit.

George W.:
Auf einer Prosa Ebene gut analysiert. Man könnte Facebook einen einen gigantischen Feldversuch des Menschseins in sehr vielen seiner Facetten betrachten. Es bietet Unterhaltung, Kontaktmöglichkeiten, Meinungsbildung und Emotionen. Ohne Zweifel, eine echte Bereicherung.
Ich betrachte es so, das es auch einen gewissen Einfluß auf meine Persönlichkeit ausübt. Nicht im Grundsatz, doch in kleinen Nuancen und ich muss feststellen, es sind kleine, positive Veränderungen. Die natürlich nur mein Blick auf die Welt erweitern, nicht zwingend ändern. Aber auch Erweiterungen sind im gewissen Sinn langsame Wege zu möglichen Änderungen.
Facebook ist eine weitere Chance auf erweiterte Kommunikation und Verständnis, aber ein Zuckerberg setzt auf kulturelle Zensur, somit eine Diktatur, nicht auf Demokratie, das einzige Problem.
Er beschäftigt eine FB Polizei, die zum Beispiel, nach Facebook Richtlinien gezielt Meldungen von „pornographischen Bildern“ sucht, soweit ist das in Ordnung. So etwas hat in sozialen Netzwerken nichts zu suchen. Das kranke daran ist, in FB wimmelt es von Videos und Fotos, die jeden zugänglich sind, mit echt üblen Darstellungen. Gleichzeitig, werden User, die ein harmloses brustfrei Foto im Bikini oder auch Darstellungen von namhaften Künstlern von Nacktheit posten, gnadenlos von einen anonymisierten System drangsaliert. Das ist auf Facebook ein direkter Grund zur Sperrung und Löschung.
Es ist lächerlich, aber wahr. Hingegen werden abstoßendste Abbildungen, von Verstümmelungen ect. problemlos Geduldet. Wer es genauer wissen will, sollte mal Facebook Polizei googeln. Er wird mit etwas Geduld, erstaunliches dazu finden. Das Facebook, dann auch noch geistige Tiefflieger zur Denunziation auffordert, die gerne auf Grund ihrer minderen Geistesleistung, natürlich auch einen Rembrandt anstößig finden können ist schon krank. Dieses Art von Denunzierungen ist vorhersehbar und so wird jeder Art von Boshaftigkeit und Moralverdrehung explizit Vorschub geleistet.
Noch schlimmer ist, das diese sogenannte FB Polizei, dann aber auch gnadenlos, ohne Einzelfallprüfung, auf User los geht, bis hin zur Account Löschung, bei drei Verstößen. Das hat weder mit Rechtsstaatlichkeit noch mit Moral zu tun, das ist schlicht die Definition einer Diktatur und ihrer Auswüchse. Verursacht, durch schlechtes Arbeit der Betreiber. Es sitzen ca 300 Facebook Zensoren hinter Monitoren und und überwachen ca 1 Mrd User weltweit. Das diese Vorgehen nicht funktionieren kann, ist logisch. Es kann nur zu unmöglichen Reaktionen, seitens des Zensus führen.
Facebook ist auf Grund seiner Historie, auf den moralischen Stand eines kleinstädtischen Universitäts- Netzwerks stehen geblieben, aber gewuchert wie ein Geschwür.
Das Regeln, die vielleicht in einen kleinen übersichtlichen Netzwerk Sinn machen, in einen gewaltigen, weltweiten Netztwerk absurd sind. Darauf scheint der Erfinder nicht zu kommen.
Der Sinn von so großen Netzwerken ist, das Menschen sich vernetzten können, die sonst vielleicht, den Gegenüber nie kennengelernt hätten. Das macht Sinn und nützt zum teil auch der Gesellschaft.
Das es dann, unsinnig ist zum Beispiel, nur Freunde zu adden, die einen persönlich bekannt sind, das zerstört die Idee eines globalen Netzwerkes und die freiheitliche Idee des Internets in Gänze.
Ich kenne User, die haben nach mehrmaligen Verstößen gegen diese Regel 30 Tage eine Sperre für Freundschaftsanfragen bekommen. Wie lächerlich ist das den? Zuckerberg führt sich selbst ad absurdum, wenn er Freundschaften genehmigt, bis 5000 Personen.
Wer von denen, die diese Freundes-Zahl erreicht haben, möchte behaupten, dass er diese auch Alle persönlich kennt? Es geht hier um netzwerken, es ist nicht nötig Jeden persönlich zu kennen, es reicht, das es gelegentliche interessante Schnittstellen bei speziellen Thematiken gibt.
Doch genau das beharren auf veralteten Mustern, macht das Netzwerk auch anfällig für Diktatur ähnliches Verhalten.
Schon, das Ablehnen einer Person, die für mich uninteressant erscheint, kann dazu führen, wenn mehr als sechs Andere auch ablehnen, das genau diese Person gesperrt wird und auch in der Zeit der sperre keine neuen, vielleicht interessante Kontakte mehr herstellen kann. Das ist einfach nur dumm. Eine unvermeidliche Folge Schlechter Arbeit eines Zuckerberg und Co, dem wohl Mental, sein geistiges Kind Facebook entglitten ist. Es ist sogar noch schlimmer, ich füge ohne es zu wissen, einer mir unbekannten Person Schaden zu, wenn auch nur virtuell. Das war nicht mein Interesse, aber das System identifiziert diese Person, einfach als Störenfried/Schädling.


Sahra-Sophie:
Das ist ja das gruselige, dass sich die Welt, zumindest teilweise, einer Diktatur unterwirft und die Meisten es nicht mal realisieren. Dann aber, fragen sich die Menschen, wie so etwas, wie Hitler nur passieren konnte.
Noch ist alles freiwillig und die Menschen können das Meiste selbst entscheiden, deshalb wirkt es harmlos aber so etwas kann sich auch verändern.
Ich bin nicht gerne bei Facebook, weil mein Instinkt dagegen arbeitet solange, wie du sagst, keine Demokratie und Rechtsstaatlichkeit herrscht.
Nur weis man eben nicht, in welche Richtung es sich entwickelt und falls es sich in Richtung friedliche Demokratie, ohne viele Gesetze entwickelt könnte man beweisen, dass es möglich ist, auch in der echten Welt friedliche zusammen zu leben . Da dieses tiefer eindringen in andere Menschen, uns die Möglichkeit gibt, Menschen im echten Leben mit mehr Respekt zu behandeln

George W.:
Glaube an das Gute in Facebook und vertraue auf das Schlechte, mein Resümee.

© George W. Lästerbacke