Montag, 23. September 2013

Bundestagswahl 2013, erste Nachlese

Ich kann es mir heute nicht verkneifen, noch ein wenig über die Bundestagswahl nachzudenken. Irgendwie ist das doch Alles nur noch witzlos oder auch nur noch zum lachen. Eine dümmliche Wahl. So ein Ergebnis, nennt man wohl ehrliche Verzweiflung des desorientierten und desinformierten Wahlvolkes.

Wer nicht mehr weiß, was er wählen soll, verschleudert seine Stimme eben irgendwie. Hirn und Verstand, war dem deutschen Wähler noch nie besonders hold, bei Wahlen der letzten zwei Jahrzehnte. Eher setzte er auf Wahlkampfversprechen. Aber diesmal, einfach unübertroffen idiotisch. Wer schon auf ein Gaul setzt, den er eigentlich nicht will. Doch zugegeben einfach keine Wahl hat, außer die CDU zu wählen. Dann sorge ich doch dafür, das wenigstens diese Partei eine absolute Mehrheit bekommt. Ich fange nicht an meine Stimme an Sonstige zu verschwenden. Das ist alles andere als vernünftig.

Lieber eine ungeliebte aber stabile Regierung, als ungeliebte Koalitionen. Das viele Köche den Brei verderben, ist eine alte Volksweisheit und in Deutschland, schon seit mehr als zwanzig Jahren zu beobachten. Ein über dies, überlebtes Demokratie und Parteiensystem, benötigt wenigstens Stabilität.

Bis sich der untauglicher Charakter ganz offen darstellt. Wo ca dreißig Parteien auf Stimmenfang gehen, dort ist nichts mehr in Ordnung, deutlich ist aber die Kräfte sind desorientiert, zersplittert und wenig führbar. Immer ein Zeichen für die nahende Zeitenwende.

Montagsmobbing ist heute trotzdem nicht angesagt. Da der Wähler wenigstens klar gezeigt hat, das er noch mehr neoliberale, von Freiheit faselnde Lobbyisten Freunde nicht mehr braucht. Selbst wenn sie mit noch so viel Populismus daher kommen, wie der AfD. Auch nur eine FDP im Revoluzzer Gewand. Die Populisten, die nur die überzeugen, der nicht das Kleingedruckte lesen.

Ersthaft positiv ist, die FDP als echter, geistig und moralischer Dinosaurier Tummelplatz hat es gerechter Weise überstanden. Urlaub für mindestens vier Jahre, gerne auch für immer. Sie war die überflüssigste aller Parteisümpfe, weil der kleinste neoliberale Störenfried. Längst haben CDU und SPD den Part übernommen. Wozu also noch mehr Schnorrer im Bundestag? Da punktet sogar der AfD bei mir mehr und die konnten mich bis dato nicht überzeugen. Wie gesagt Populisten.

Die Grünen siedle ich beim Beweis ihrer Korrumpierbarkeit durch Geld und Macht unmittelbar bei der FDP an, absolut entbehrlich. Gewählt wohl nur noch vom harten Kern von Ultras und eher Orientierungslosen.

Es gibt nur noch drei Parteien, die ernstzunehmen sind. CDU, SPD und überraschend, aber nicht unverdient, die Linke. Auch wenn die Linke es nicht geschafft hat sich profilierend ins Bild zu setzen. So ist sie doch als das neue soziale Gewissen im Lande wahrgenommen und hat mit Sicherheit, als dritte stärkste Kraft im Lande noch einiges an Potential. Auch wenn das zu nutzen, noch viel innovativer Gedanken und Kopfarbeit im Volk bedarf.

© George W. Lästerbacke