Sonntag, 8. Februar 2015
TODESANGST, JUGENDKULT, VEGANER & CO
Der Tod, die Unsterblichkeit, der Kult der ewigen Jugend, die Veganer, die Vegetarier und der Rest der Menschheit.
Der Tod gehört, wie die Geburt zur Notwendigkeit des Lebens. Es bleibt niemand auf ewig. Das mag in vielen Fällen nur ungern in unsere Realität passen. Doch es ist eben der natürliche Gang von erwachen, erblühen, erleben und vergehen. Dass ist ein real existierender Fakt. Dieser unabänderliche Faktor Tod, den die Natur vorgibt, um die evolutionäre Entwicklung aller Lebewesen zu ermöglichen und der uns ein gutes Dasein, wenn auch nur für kurze Zeit beschert, sorgt dafür dass die Ressourcen für alle Lebensformen ausreichen.
Was nach dem Tod kommt, darüber hat Jeder eine andere Ansicht oder auch nicht. Doch die Einsicht in die Notwendigkeit, die hat eigentlich jeder vernünftige Mensch. Regt man eine Diskussion an, die den der Horror, der uns erwartet sollte die Unsterblichkeit einst ausbrechen, wird sich auch der Letzte dessen bewusst. Dauerhaftes Wachstum und Expansion, sind für Lebewesen auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen ebenso unmöglich, wie für die Wirtschaft. Der ewige Kreislauf ist Entstehung und Vergehen.
Der Mensch als Lebensform hat dass in der Masse schon verstanden. Will sich nur ephimerisch damit nicht abfinden. Darum flüchtet er sich gern in mystische Konstrukte vom Leben nach dem Tod. Uns macht nicht der Tod an sich Angst, sondern der totale Schnitt ins nichts. Kurz gesagt, unser Intellekt will nicht verstehen, dass wir plötzlich in einem schwarzen Loch verschwinden. Denn darauf ist unser Intellekt nicht ausgerichtet. Wir wollen Überleben, komme was da wolle. Unzählige Religionen leben davon, durch verbreiten von Gottesfurcht und Todesangst. Was dem Gläubigen das Paradies ist, ist dem Atheisten die Utopie.
Die Kaste der Kapitalisten hat auch nie verstanden, das Wachstum und Expansion auf ewig, nicht funktioniert. In religiöser Manier zelebrieren sie im 21.Jahrhundert ihren Glauben an das ewige Wachstum. Nun gut, dies Dummheit sei nur am Rande erwähnt. Denn über kurz oder lang, ist auch der Kapitalismus krank. Dass sehen wir regelmäßig in neuen Krisen. Klar ist jedoch, jegliche Religionen bedienen nur diese Verdrängung der Todesangst. Natürlich ist das dumm, doch auch wieder klug, denn es dient unserem Seelenheil. Ein wenig, wie Kapitalismus, nur nicht so folgenreich für die Menschheit. Denn gestorben wird doch, auch wenn mit Jammern und Wehklagen.
Trotzdem verdrängen und verzögert wir den Tod, solange wie es nur möglich ist. Die Gewissheit um das notwendige der Vergänglichkeit unseres Seins, verstehen wir gut und doch versuchen wir es zu bestreiten. Durch Religion, Wissenschaft und andere Ausflüchte.
Der Mensch von heute begreift sich oft als unzerstörbares Wesen, besonders in der Jugend, will er vom Tod nichts hören. Dabei wäre es von Vorteil, wenn er sich als sterbliches Individuum begreift, in einer Reihe von stolzen Ahnen, die als Ganzes, die Menschheit ausmachen. Man kann das wohl auch auf das schizophrene kapitalistische Gesellschaftssystem schieben, dass den Tod an sich verneint. Ich spiele da bewusst auf den Glauben vom ewigen Wachstum an, der sich im heutigen Zeitgeist widerspiegelt. Dabei haben wir doch ein riesen Spektakel aus unserem Ende gemacht und selbst damit wird gutes Geld verdient.
Wir verlängern unseren lebenslangen Todeskampf und unsere Jugendlichkeit mit allen Mitteln, die uns unser Intellekt an die Hand gibt. Von der Kosmetikindustrie mit ihren abertausende Cremes, gegen Falten, Runzeln und Co, über eine völlig ausufernde Schönheitschirurgie Industrie, bis hin zur menschlichen Ersatzteil Produktion. In Würde altern, das scheint völlig aus der Mode gekommen zu sein.
Wenn wir ein Auge auf die Sterberate von Säuglingen werfen, insbesondere in den Industrieländern, dann ist diese unnatürlich niedrig. Natürlich ist es toll, dass wir heute bereits Frühgeburten mit sechs Monaten und früher am Leben erhalten können. So verschonen fürs erste die Eltern vor dem Schmerz und Leid, des Verlustes eines Kindes. Doch will unsere menschliche Natur, die sich ständig in einem natürlichen evolutionärem Wandel befindet dass wirklich? Nein ich glaube nicht. Das menschliche Wesen ist ein Prozess des Entstehens und des Vergehen. Dass hat die Evolution so vorgesehen, nicht alles was geboren muss überleben. Missgebildeten Kindern, die ein Leben lang keinen Nutzen für die soziale Gemeinschaft und die Evolution darstellen, möchte ich hier gar nicht reden. Es kommt mir falsch vor, dass zu thematisieren. Denn frei von emotionaler Selbstzensur bin auch ich nicht. Doch bei allem Verständnis für die Gefühle von Eltern, die aus gesundheitlichen Gründen ein Kind verlieren, wir gehen schon heute viel zu weit, mit unseren Eingriff in die Natur menschlichen Lebens. Wir greifen zu sehr ein in Entstehen und Vergehen. Wir versuchen dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Freuen uns, wenn es uns gelingt. Doch über die langfristigen Folgen, denken wir nicht nach.
Anstelle dass wir unsere neuen Möglichkeiten nutzen, um zu erkennen, wo die Natur der Geburt von Leben Grenzen setzt, erhalten wir Leben. Dort wo der natürliche Kreislauf des Lebens den unweigerlichen Tod vorbestimmt hatte. Wir akzeptieren nicht, das kurze, tiefe Unglück der Trauer, um ein verlorenes Kind, nein wir verlängern das Elend um ein ganzes Leben. Unserer Welt ist heute schon überbevölkert, aber oft nicht im Sinne einer gesunden Evolution, sondern in unserem kranken Wahn, dem Tod von der Schippe zu springen. Oder Einfach nur, weil uns Irre gesellschaftlich akzeptierte Sekten erklären, das Kondome und andere Modernen Mittel zur Verhütung nicht Gott gewollt wären. Und dass von ein Kaste notorischer katholischer Mastrubatoren, die ihre Fortpflanzungstriebe verleugnen und Sex bestenfalls im Dunkeln haben. Wir spielen in Ermangelung echter Götter selbst Gott, im guten, wie im schlechten Wortsinn.
Wir beschränken uns heute nicht mehr nur auf unser vorgegaukeltes ewiges Leben. Nein, der Trend des 20. und 21.Jahrhunderts ist die Tierrettung. Von der Mikrobe unserer Mundflora bis zu Wal, alles muss erlöst werden von seinem drohenden Ende. Dafür schaffen wir nicht nur eine überdimensionierte, verfressenen Menschheit, sondern auch gleich Heerscharen von Wesen, die es so ohne uns gar nicht in Massen gäbe. Ich persönlich begrüße die Wal Rettung natürlich, es sind so majestätische Tiere. Doch ohne uns müssten viele bedrohte Tierarten überhaupt nicht gerettet werden. Darüber sind sich die wenigsten Menschen im klaren. Tatsache ist, man muss nicht alles essen, was was man essen kann. Diese Aussage kann man gerne differenzieren, muss dass aber nicht. Wale mag ich, für mich ein Grund, sie nicht zu essen.
Doch eine Gilde von Personen gibt es, die heute vorleben wollen, wie der Mensch der Zukunft sein soll und isst. Ein Steve Jobs, Friede seiner veganen Asche und viele andere Promis leben vegan. Predigen den Verzicht von Fleisch und tierischen Eiweißen. Verbreiten ihre Heilslehre in der Welt. Und wie bei allen Fanatikern, genug Dummköpfe, die nichts hinterfragen rennen hinterher. Ziemlich verrückt, wenn man es tief wissenschaftlich betrachtet. Denn der Verzehr von tierischen Eiweißen gehört zu unseren natürlichen Nahrungsquellen und kein Veganer dieser Welt kann beweisen, dass seine Ernährungsform die Wahre ist. Egal wie pseudo- wissenschaftlich er argumentiert.
Die Diskussion, ob es gesünder sei oder nicht, sei dahingestellt. Denn hier wird mit religiösen Eifer Information manipuliert, hin gebogen und verwässert, wie es den Jüngern gefällt. Die Gleiche Art, wie die Religion Gott beweist, nur eben zeitgemäßer. Die Suche nach der wissenschaftlichen Wahrheit, ist dabei längst uninteressant, wie bei jeder Religion. Vegane Ernährung ist eine neue Ersatzreligion geworden.
Doch eins sei bemerkt, laut wissenschaftlichen Studien, ist bei Veganern ein Rückgang der Fruchtbarkeit zu erkennen. Schlägt die Natur hier schon zurück? Eigentlich ist auch diese Frage nicht relevant. Denn die Zeit wird es zeigen, ob Veganer die Zukunft sind oder nur eine menschliche Geistesstörung. Und nicht vergessen auch Steve Jobs ist Tod.
Etwas anders liegt es da mit den Vegetariern. Sie verzichten auf Fleisch, nicht aber auf das Eiweiß tierischer Produkte. Natürlich spielt auch da, viel falsch verstandene Tierliebe mit, aber auch ein gesunder Protest, gegen die heutige, unwürdige Massentierhaltung. Fakt ist ihre Ernährungsphilosopie kommt einer uns gerechten Ernährung wohl am nächsten. Natürlich ist der völlige Verzicht auf Fleisch auch Unfug. Doch der Gedanke, unseren übermäßigen Fleischkonsum auf ein gesundes Minimum zu reduzieren, ist nicht falsch. Das beweist die Wissenschaft. Unser Verdauungstrakt ist der eines Allesfressers oder auch anders ausgedrückt, der eines Steinzeitmenschen von vor über 10.000 Jahren. Daran ändert unsere gesamte geistige Evolution nichts. Unsere Ahnen ernährten sich von Beeren, Wurzeln, wilden Gemüsen, gesammelten Eiern aus wilden Vogel Gelegen und wenn ihnen das Jagdglück hold war, dann gab es auch mal von Fleisch. Doch täglich Fleisch, das war nicht die Regel. Und genau so funktioniert unser Verdauungssystem noch heute. Mögen die Vegetarier wohl etwas übertreiben, mit dem Fleischverzicht, doch sie leben tatsächlich gesünder. Wenn sie sich klug machen, was ihrer Ernährung wirklich gut tut.
Würden wir Vollwertköstler uns ein wenig mehr an den Vegetariern orientieren, dann hätten wir bald viele unserer Ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten überwunden und bräuchten uns nicht weiter mit Fleisch aus Massentierhaltung vergiften lassen, dass wider jeder artgerechten Haltung ist und uns immer mehr verfetten, verkalken und schneller altern lässt. Vollgepumpt mit Medikamenten, Schadstoffen und was weiß noch, macht es uns krank. Doch wenn wir nur einmal in der Woche Fleisch essen würden oder zweimal, würde unsere ganze so toll industriell organisierte Massentierhaltung überflüssig oder zumindest drastisch reduziert. Wenn diese Erkenntnis vom ein wenig mehr Steinzeitmensch sich in der Ernährung durchsetzen würde, wären wir tatsächlich näher am Traum von ewiger Jugend und zumindest höherer Lebenserwartung. Näher als uns unser ganzer Fortschritt in 2000 Jahren christlicher Geschichte bis ins 21. Jahrhundert, in Europa gebracht hat. Und tatsächlich wir wären der Abschaffung von menschlichen und tierischen Leid etwas näher gekommen. Wir wären etwas zivilisierter.
Wir brauchen keine hyper-moralischen Menschen, um unsere Evolution voranzutreiben, um bessere Menschen zu werden. Was wir brauchen, ist unser gesamter Verstand der Menschheit, um zu erkennen, was gut und was schlecht für uns ist. Ein kollektives Umdenken.
Wir können ruhig weiter den Traum von ewigen Leben träumen und es mag sein, wir verwirklichen ihn eines Tages sogar, wie auch immer. Doch dass wird eine Zeit sein, in der wir nicht nur nach den Sternen greifen, sondern in einer Zeit, da wir in den Sternen leben, als eine Zivilisation, die eine Galaxie erobert. Denn dort ist jede Menge Platz für Unsterblichkeit.
George W. Lästerbacke
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